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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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den Frauenzeitschriften? So was hat mir auch schon die schöne Allison unterjubeln wollen, und nicht einmal sie hat mich dazu gebracht anzubeißen...« Er hatte Allison wohl zugelächelt, denn die zog plötzlich ein Gesicht wie ein Kind, das es geschafft hat, Daddys Aufmerksamkeit zu erregen. »Obwohl ich sehr in Versuchung war. Aber nicht wegen der Geschichte. Aber was Sie anbelangt, Miss Higgins, lautet die Antwort nein.«
    »Warten Sie«, sagte Tracie und drehte sich in ihrem Stuhl, um ihn anzusehen. »Ich dachte, wir könnten die Sache mal ein wenig anders anpacken. Hier in der Stadt leben so viele stinkreiche Computertypen, dass wir doch mal über einen Mann… ich meine, einen Mann dabei beobachten könnten, wie er von einem langweiligen Computerfreak zu einem Typen wie, also, einem Typ wie Sie umgemodelt wird.«
    »Zu einem erbärmlichen Alkoholiker also«, murmelte Tim.
    Marcus bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Das habe ich gehört.« Dann schaute er zu Tracie hinab. »Was genau meinen Sie, Tracie?«
    Sie schluckte. »Ich dachte an eine Art Parodie auf diese Girlie-Verwandlungsgeschichten. Aber auch echte Lebenshilfe. Sie wissen schon – wo kriegt ein Langweiler eine coole Frisur und hippe Klamotten her? Welche Restaurants sollte er meiden, welche sind cool? Wir könnten eine real existierende Person nehmen und eine Art Tagebuch daraus machen.«
    »Könnte ganz witzig sein. Aber wie wollen Sie jemanden finden, der sich dafür zur Verfügung stellt?«
    »Aus dem Typ würde doch Hackfleisch gemacht«, meinte Tim.
    »Dann wären Sie ja ein geeigneter Kandidat«, schoss Marcus zurück, während er zur Tür ging. Er blieb stehen und drehte sich noch einmal zum Tisch um. »Apropos Hackfleisch. Höchste
Zeit, dass wir mal einen Bericht über den besten Hackbraten von Seattle machen. Tracie, das übernehmen Sie.« Marcus schaute sie an. »Ich erwarte einen richtig fetten Artikel, in dem viele unserer Restaurants gut wegkommen.«
    Tracie konnte es nicht glauben. »Und die gewinnen dann alle den ersten Preis für ihren Hackbraten?«, fragte sie. »Wir wollen doch schließlich keinen unserer Anzeigenkunden vor den Kopf stoßen.«
    Ohne mit der Wimper zu zucken, antwortete Marcus: »Nur ein Sieger, aber jede Menge Vier-Sterne-Hackbraten. Und Allison, könnte ich Sie mal in meinem Büro sprechen?« Er drückte die Türklinke nieder und verließ den Raum.

11.   Kapitel
    Jon räumte auf. Er warf sämtliche Fast-Food-Behälter fort, alle Pizzaschachteln und auch alle älteren Ausgaben von Computerzeitschriften, die sich bei ihm angesammelt hatten. In seinem riesigen Wohnzimmer standen neben einer verstaubten Hantelbank eine fantastische Stereo-, TV- und Videoanlage, ein halbes Dutzend Computer und ein kleines Sofa. Wenn er erst einmal seinen neuen Laptop hatte, wollte er die Dinger alle rauswerfen. Als es klingelte, schaute er auf sein Handgelenk, aber da war keine Uhr. War es schon sieben? Er blickte auf eine der Leuchtanzeigen der Computer. Es war 19.20 Uhr. Er stopfte die Schachteln in den Flurschrank, ging zum Sofa und nahm die restlichen Zeitschriften, warf sie ebenfalls in den Schrank und drehte sich dann zum mannshohen Spiegel auf der Innenseite der Tür um. Dann öffnete er.
    Tracie kam herein, sah sich um und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Wohnst du hier eigentlich, oder ist das deine Praxis? Außerdem könntest du wenigstens Musik hören statt Wirtschaftssender. Sind deine Aktien gefallen oder was?«
    »Ich hab nicht mal gemerkt, dass das Radio an ist«, sagte Jon. »Was ist denn?« Er versuchte vergebens, keinen Jammerton anzuschlagen.
    »Ich hab jetzt keine Zeit, alles aufzuzählen«, erklärte Tracie. »Aber das ist auch egal. Regel Nummer drei: Zeig ihnen nie, wo du wohnst.«
    Jon zog einen Organizer heraus und begann, Tracies Merksatz einzutippen. Ihre anderen Gebote hatte er sich bereits eingebläut. Er war fast fertig, als -
    »Leg das weg!«, befahl Tracie.

    »Ich benutze es doch nur für Notizen«, beteuerte er. Tracie nahm ihm das Gerät ab und legte es entschieden auf den Couchtisch aus Aluminium.
    »Jetzt nicht mehr.« Sie zog ihre Jacke aus und gab sie ihm. Er wollte sie gerade in den Schrank hängen, als er an die Pizzaschachteln dachte und es sich anders überlegte; er strich das Veloursleder glatt, faltete das gute Stück und legte es über die Sofalehne. Tracie stellte ihre Handtasche ab, ging zum Fenster und drehte sich zu ihm um. »Noch einmal zu Regel Nummer drei:

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