Tolle Maenner
umschließen.«
»Wie hoch reichen die denn?«, fragte Jon, der sich eine Art Overall vorstellte. »Über den ganzen Rücken?«
Tracie schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich meine deinen
guten alten Hintern. Manchmal, das muss ich zugeben, gucken Frauen bei Männern auf den Hintern.«
»Nicht auf den Schritt?«
»Unsinn. Warum glauben Männer eigentlich immer...« Dann blickte sie nach oben und schwieg.
Er konnte sich nicht vorstellen, was sie an der Decke sah, aber es schien ihr zu gefallen. Vielleicht war es ja Robert Redfords Hintern. »Das ist schwer zu erklären«, sagte sie. »Es hat auch mit den Stoffen zu tun. Auf keinen Fall etwas Glänzendes. Nein. Ein Mann in einer glänzenden Hose ist...« Sie schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu verbannen. »Es muss ein glatter, fester Stoff sein. Es geht zwar um den Hintern, aber auch wieder nicht. Falls du weißt, was ich meine.«
Jon hatte keine Ahnung, aber er wollte sie jetzt nicht unterbrechen. Er hatte so das Gefühl, als könnte er jeden Augenblick Zeuge einer biblischen Offenbarung werden.
»Die meisten Hintern sind nackt gar nicht so toll, aber wenn einer in einer schönen Hose steckt und so richtig gut von ihr umschlossen wird, nicht zu rund, nicht zu flach, einfach nur schmal, aber zugleich voll...«
Vergiss es! »Wenn man dir so zuhört, muss man sich ja schämen«, sagte Jon. »Tracie, willst du mir allen Ernstes erzählen, dass verantwortungsbewusste erwachsene Frauen sich die Männer nach ihren Hosen und Schuhen aussuchen? Oder nach ähnlichen Einzelheiten?«
Tracie riss ihre großen Augen auf. »Mein Gott, Jon. Jetzt kenne ich dich schon so viele Jahre, und ich hatte keine Ahnung, dass du ein solcher Ignorant bist. Du kennst doch das Sprichwort ›Der Teufel steckt im Detail‹. Wir – die Frauen – können uns stundenlang über Details unterhalten. Ihr Jungs seht das große Bild; wir sehen die Einzelheiten.«
»Aber ich doch auch; ich habe mich vier Jahre lang mit Computern beschäftigt. Vier Jahre nichts als Details.«
Trackie nickte, aber das war nicht als Bestätigung gemeint. »Genau. Hat damit nicht auch dein Zölibat begonnen?« Jon versuchte,
sich zu erinnern; er fürchtete, dass Tracie Recht haben könnte. »Hör mal – eines kannst du mir glauben: Gegen deinen Job ist an sich nichts einzuwenden; er ist nur einfach nicht sexy. Erzähl keiner davon.«
Leicht gekränkt zuckte Jon mit den Achseln. »Aber was ist, wenn sie fragen, was ich mache?«
»Das werden sie garantiert. Frauen wollen alles wissen. Du darfst immer nur ganz vage antworten. Das bringt die Frauen um den Verstand.«
»Auf positive oder auf negative Weise?«
»Beides.« Sie lachte. »Ich habe drei Monate gebraucht, um herauszufinden, ob Phil Einzelkind ist. Aber ausschlaggebend ist, dass sie wiederkommen, um mehr zu erfahren. Räuspere dich einfach und sag ihnen, dass du... eine Art Verkäufer bist. Sollen sie doch rausfinden, ob du Drogen verkaufst oder Gebrauchtwagen.«
»Habe ich diesen Widerspruch richtig verstanden – Frauen werden durch vage Andeutungen zum Wahnsinn getrieben und können sich stundenlang mit Details aufhalten?«
»Genau. Beth hat heute volle anderthalb Stunden lang über den Seemannspullover mit Zopfmuster geredet, den ein Typ bei ihrem ersten Date getragen hat, und darüber, ob das bedeutet, dass er schwul ist.«
»Und, bedeutet es das?«, fragte er. Sie hob ein schwarzes Jackett auf und warf es ihm zu. Jon schlüpfte mit Mühe hinein.
»Ja, außer er ist wirklich ein Seemann«, bestätigte Tracie und lächelte Jon an. Als der ihr erfreutes Gesicht sah, posierte er wie ein Supermodel. »Gut. Jetzt siehst du gleich ganz anders aus.«
Jon ging zum Spiegel und betrachtete sich. Er musste zugeben, dass er anders aussah – und besser. Der Rundhalspulli, unter dem er nur ein Polohemd trug, hing ihm irgendwie sexy von den Schultern. Und die Hose war zwar ein bisschen unbequem, aber um die Beine eng genug, um ihn ein bisschen größer wirken zu lassen.
»Schau dir diesen Hintern an!«, staunte Tracie. »Wow! Die ganze Zeit hast du dein Licht unter den Scheffel gestellt!«
Er errötete, aber das hielt ihn nicht davon ab, den betreffenden Körperteil über die Schulter im Spiegel zu betrachten. »Stimmt’s bei mir mit den Hosen?«, fragte er hoffnungsfroh.
»Na ja, diese Hosen hier sind zwar alles andere als perfekt, aber das ist leichter zu korrigieren, als wenn’s am Hintern hapern würde. Okay – das trägst du also von jetzt
Weitere Kostenlose Bücher