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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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ungeduldig den Kopf. »Nein. Nein! Ich habe gesagt, du sollst deiner Begleiterin sagen, was die Kellnerin für schöne Augen hat. Das wird sie entweder furchtbar ärgern oder faszinieren. Oder auch beides zusammen.« Sie legte eine kleine Kunstpause ein und dachte kurz über das nach, was sie soeben gesagt hatte. »Viele Frauen wissen sowieso nicht, wo da der Unterschied liegt.«
    »Ich schon«, sagte Molly.
    Tracie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Na schön. Molly weiß es. Aber mit Molly bist du ja nicht verabredet.« Tracie wünschte Molly mittlerweile zum Teufel. Wenn sie mit Jon allein war, waren ihr ihre eigenen Ratschläge weniger peinlich. In Mollys Gegenwart kam ihr alles reichlich absurd vor. »Ich spreche hier von normalen Frauen«, stellte sie klar. »Und jetzt werden wir uns mit der schönen Kunst des Komplimentemachens befassen.« Tracie hielt kurz inne, um »Komplimente« auf ihrem Zettel zu notieren.
    »Warum darf ich mir eigentlich nicht auch Notizen machen?«, jammerte Jon.
    »Weil nur Dummköpfe Notizen brauchen«, fauchte Tracie. Eigentlich sollte sie ihm von ihrer Idee mit der Reportage erzählen, aber... na ja, später vielleicht.
    »Aber du bist -«
    »Konzentrier dich jetzt bitte.«
    »Aber das ist alles so schrecklich viel auf einmal.«
    Dem musste Tracie zustimmen. Die Wette gewinne ich nie im Leben, dachte sie. »Für den Anfang ist es fast einfacher, wir haken erst mal ab, was du auf gar keinen Fall sagen darfst. Sag einer Frau vor allem nie, dass sie schöne Augen hat.«
    »Warum?«, fragte Molly und setzte sich zu Tracies Missvergnügen an einen Tisch hinter ihnen, zum Bleiben entschlossen.
    » Jeder sagt Frauen, dass sie schöne Augen haben«, erklärte
Tracie. »Wer hat eigentlich keine schönen Augen? Selbst Kälber haben schöne Augen.«
    »Daran denkst du aber nicht, wenn du Kalbsfleisch isst, oder?«, fragte Jon.
    »Hörst du jetzt vielleicht endlich mal mit deinem blöden Kalbsfleisch auf?«, fauchte Tracie. »Der entscheidende Punkt ist, dass du was Kleines herauspickst, ein winziges Detail. Damit kriegst du sie rum.«
    Jon dachte ein paar Sekunden nach. Sie beobachtete ihn mit angehaltenem Atem und hoffte auf einen guten Einfall. Sein Gesicht spiegelte aber nach wie vor nur Verwirrung wider. »Zum Beispiel?«, fragte er schließlich.
    Entnervt stieß Tracie die Luft aus. »Sei doch mal kreativ. In deinem Job bist du das doch auch die ganze Zeit. Das ist schließlich deine Spezialität.«
    »Genau«, warf Molly ein. »Hast du an der Uni nie kreative Komplimentik belegt?«
    Jon ignorierte Molly Gott sei Dank und konzentrierte sich auf Tracie. Sie starrte zurück, ihm direkt in die Augen, die doch tatsächlich von einem sehr schönen Braun waren – und seine Wimpern waren ja so schrecklich lang. Nicht zum ersten Mal fragte sich Tracie, warum lange Wimpern so oft auf Männer verschwendet wurden. Ihr Freund in der High School hatte auch solche Wimpern wie Jon gehabt. Bei ihrer ersten Knutscherei hatte er damit Schmetterlingsküsse in ihrem ganzen Gesicht verteilt. Komisch. In all den Jahren hatte sie nie mehr an Gregg gedacht. Er war so süß gewesen, ganz und gar nicht wie Phil.
    »Hilf mir doch ein bisschen. Gib mir wenigstens einen Tipp«, bat Jon. »Soll ich vielleicht sagen: ›Tolle Schneidezähne haben Sie da?‹«
    »Dann beisst sie dich höchstens damit«, grinste Molly.
    »Die Richtung stimmt schon so ungefähr, aber… ich weiß ja auch nicht.« Tracie seufzte. »Schau mal, du musst einfach ein Gefühl dafür entwickeln. Greif eine Einzelheit heraus – ihre Augenbrauen oder ihre Nagelhäutchen.«

    »Nagelhäutchen? Wozu das denn?«, fragte er.
    Er sah, wie Tracies Gesicht einen träumerischen Ausdruck annahm. »Der Typ da in der High School – mein damaliger Freund Gregg – hat mir mal gesagt, ich hätte wunderschöne Nagelhäutchen. Ich hatte zwar keine Ahnung, wovon er eigentlich redete, aber dass er diese Kleinigkeit überhaupt registriert hat, war ja so... so aufmerksam .« Sie schüttelte den Kopf und schaute dann Jon an. »Das war echt geil.«
    Molly streckte die Hände aus, betrachtete sie und verglich sie mit Tracies Händen. »Ich geb’s nicht gern zu«, sagte sie, »aber du hast wirklich schöne Nagelhäutchen.« Dann schaute sie Jon an. »Sie ist gut«, gestand sie. »Völlig gaga, aber gut.«
    Tracie lächelte. »Und jetzt ist es höchste Zeit für das Video.«
    »Jetzt? Tracie, ich kann jetzt keine Filme anschauen. Ich habe jede Menge

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