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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Sir.«
    »Und danke für die CD. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit …«
    »Schon in Ordnung. Gefällt sie Ihnen?«
    Er bekam leichte Gewissensbisse. Kenny Rogers »Greatest Hits« lagen in einer Schachtel mit ein paar abgenutzten Taschenbüchern und einem auseinander nehmbaren Badezimmerschrank, der gegen ihn die Oberhand gewonnen hatte. Thorne hatte vor, den ganzen Kram am Wochenende dem Wohlfahrtsverein zu übergeben.
    »Ist es das, was im Hintergrund läuft? Sir?«
     
    Dave Holland befestigte sein Telefon am Gürtel, verabschiedete sich von den Beamten, die immer noch Anrufe entgegennahmen, und wartete auf den Fahrstuhl. Er hatte gewusst, dass so etwas passieren konnte, vor allem bei Thorne, doch das machte sein Leben auch nicht einfacher. Er war sich nicht ganz sicher, was hier eigentlich vor sich ging, aber er wusste, was Sophie ihm sagen würde – den Kopf einzuziehen hatte Jungs wie Keable oder Tughan über die Jahre hinweg auch nicht geschadet.
    Oder seinem Vater.
    Harmlos. Eine kleine Rente und ein paar Geschichten, und in fünfunddreißig Jahren kein bisschen Befriedigung. Stolz hatte er immer gesagt, dass er auf der sicheren Seite geblieben sei, bis er eines Tages mausetot umgefallen war. Mit sechzig. Tom Thorne hatte niemals den Kopf eingezogen. Vielleicht war er einfach dabei, ihn zu verlieren. Zweifellos hatte er zu viel Bier getrunken, als Holland angerufen hatte.
    Als ihn der Notdienst vier Tage zuvor aus seiner Wohnung geholt und Holland sich bemüht hatte, ein bisschen aufzuräumen, hatte er gemerkt, dass sich Thorne nicht für besser hielt als die anderen. Nicht besser als Keable oder Tughan oder der ehemalige, seit vier Jahren tote Detective Sergeant Brian Holland. Er war einfach nur eine andere Art von Polizist. Eine andere Art von Mann. Vielleicht die Art von Mann, bei dem es etwas bedeutete, wenn man seine Anerkennung spürte. Wenn Holland also diese Anerkennung erreichen und immer noch auf der sicheren Seite stehen würde … das wäre schon was.
    Er griff erneut zum Telefon. Wenn Sophie noch auf war, würde er auf dem Weg nach Hause ein Curry besorgen. Er ließ es viermal klingeln und legte dann wieder auf. Schließlich kam der Fahrstuhl, und er trat ein. Tief in seinem Innern wusste er, dass sein geplantes sicheres Spiel in den nächsten Tagen und Wochen keine Option war.
     
    »Frank?«
    »Was ist los, Tom?«
    »Bishop fährt einen Volvo.«
    »Ja …«
    »Einen dunkelblauen Volvo. Ich habe es in meinem ersten Bericht nicht erwähnt, aber vor seinem Haus stand so einer.«
    »Das steht in Nick Tughans Bericht.«
    »Tughan wusste das?«
    »Ich habe doch gesagt, dass er sich bereits um alles gekümmert hat.«
    »Alles!«
    »Können wir morgen früh darüber reden?«
    »Und die Anrufe heute Abend ändern nichts an der Lage?«
    »Das ist ein Pluspunkt auf der Habenseite, aber es steht noch zu viel im Soll.«
    »Sie haben zu lange mit Tughan geredet.«
    »Gute Nacht, Thorne.«
    »Ich werde einen formalen Antrag stellen, von dem Fall abgezogen zu werden, Sir.«
    »Darüber werden wir morgen früh reden …«
     
    »Anne? Hier ist Tom Thorne. Tut mir Leid, habe ich …?«
    »Hallo?«
    »Ich rufe morgen wieder an.«
    »Schon in Ordnung – lustig, vor einer Minute habe ich mich über Rachel geärgert, weil sie noch telefoniert hat. War das vor einer Minute? Ich muss wie ein Licht ausgegangen sein.«
    »Rachel telefoniert? Ich bin –«
    »Mit ihrem Mobiltelefon. Ich hasse das, wirklich, aber …«
    »Es ist eine Frage der Sicherheit.«
    »Hmm.«
    »Ich hatte gerade über Alison nachgedacht und … wie geht es Ihnen?«
    »Alison … warten Sie, ich setz mich mal hin. Das ist besser … Alison macht Fortschritte. Ich will den Beschäftigungstherapeuten noch eine Weile draußen halten, aber es geht voran. Und mir geht es gut, danke.«
    »Ich würde sie gerne sehen. Sehen, wie sie Fortschritte macht. Sie haben gesagt, sie würde mehr kommunizieren.«
    »Das tut sie, ja, aber man kann sich nicht darauf verlassen, glaube ich. Ich erstelle ein System, das vielleicht ein totaler Reinfall wird, aber egal … Wie geht’s Ihrem Kopf?«
    »Also, was meinen Sie? Kann ich Sie sehen?«
    »Sie oder mich? Sie meinen –«
    »Bitte?«
    »Sie meinen uns beide, oder? Wie wär’s mit Freitag?«
    »Prima.«
    »Ich habe im Moment ziemlich viel am Hals.«
    »Ich weiß … Freitag ist großartig. Tut mir Leid, dass ich so spät noch angerufen habe. Ich hatte … nur …«
    »Ein paar Bier?«
    »Ich hatte alles

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