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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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irgendwelche Schachteln gestopft oder geht verloren …«
    »Warum ziehen Sie eigentlich um?«
    »Amtsgebäude sind austauschbar. Es könnte morgen jemand beschließen, das hier solle die neue Zentrale für das Rote Kreuz oder die Müllverwertung werden. Wenn der Mietvertrag nicht erneuert wird, könnte das hier in ein paar Jahren auch ein Hotel sein.«
    »Gut. Und sind Sie oft umgezogen?«
    »Ich bin erst zehn Jahre dabei, und seit ich hier anfing, sind wir dreimal – nein, viermal – umgezogen.« Thorne musste an sich halten, um nicht zu fluchen oder ein Loch in den Schreibtisch zu treten. »Es kommt noch schlimmer. Ich weiß, dass vor ein paar Jahren ein Teil der Akten einem Wasserschaden im Archiv zum Opfer fiel …«
    Thorne und Holland wechselten einen Blick. Es stand aber auch jede Ampel auf Rot …
    »Was ist mit Schulunterlagen?«, sagte Lesser. »Vielleicht haben Sie da mehr Glück …«
    Holland sah in sein Notizbuch. »Sie besuchten eine Grundschule und bis 1984 eine weiterführende Schule am Ort, danach gibt es keine Unterlagen mehr.«
    Nach kurzem Überlegen fragte sie: »Sind Sie sicher, dass die beiden noch leben?«
    »Wir sind uns über absolut nichts sicher«, antwortete Thorne. In Wirklichkeit hatten sie die Idee, Mark und Sarah Foley könnten tot sein, rasch verworfen. Es war die Möglichkeit ins Spiel gebracht worden, Dennis Foleys Selbstmord sei ein Mord gewesen, der nur so wirken sollte wie ein Selbstmord. Und dass der dafür Verantwortliche ein Interesse am Tod der Kinder gehabt haben könne. Doch nach einer halben Stunde Studium der Aktenlage und des Autopsieberichts von Dennis Foley hatte diese raffinierte Theorie ausgedient.
    »Wahrscheinlich klammere ich mich damit nur an einen Strohhalm, aber wäre es möglich, dass in Ihrer Abteilung noch jemand arbeitet, der bereits 1976 hier war?«
    »Tut mir Leid. Die Leute wechseln hier in der Regel so häufig wie die Unterbringung.«
    »Ein bisschen wie bei Fußballstars«, sagte Holland.
    »Ich wünschte, wir würden auch so gut bezahlt.« Thorne fand, dass sie Holland ganz anders anlächelte als ihn.
    Thorne rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Das reichte, um Hollands Aufmerksamkeit wieder auf ihn zu lenken. Zeit zu gehen.
    »Gut, dann vielen Dank …«
    »Es ist eine ziemliche Wegstrecke«, sagte sie.
    Holland griff nach seiner Jacke. »Um diese Tageszeit sollte sich der Verkehr in Grenzen halten …«
    »Nein, ich meinte die Wegstrecke, die Sie in diesem Fall zurücklegen. Auf der Suche nach diesen Leuten, Mark und Sarah Foley. Was ist mit Versicherungen? Führerschein, Kraftfahrzeugstelle? Tut mir Leid, ich möchte meiner Großmutter nicht beibringen, wie man Eier kocht, aber …«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Thorne.
    Sie beugte sich nach vorne. »Warum suchen Sie die beiden denn?«
    Holland steckte sein Notizbuch weg. »Tut mir Leid, aber wir dürfen nicht …«
    Thorne fiel ihm ins Wort. Was spielte das schon für eine Rolle? »Sie kamen nach dem Tod ihrer Eltern zu Pflegeeltern. Ihr Vater brachte ihre Mutter um und anschließend sich selbst. Die Kinder entdeckten die Leichen.« Lessers Kinnlade klappte nach unten. »Wir vermuten, dass das, was damals passierte, mit einer Serie von Morden zusammenhängt, in der wir im Augenblick ermitteln.«
    »Einer Serie?« Sie sprach das Wort aus, als besitze es Zauberkraft.
    »Ja.«
    »Sie haben damit zu tun? Wollen Sie das sagen? Mark und Sarah Foley?«
    Thorne sah, wie sich in ihrem Dekolleté rote Flecken bildeten. Ihre Stimme war plötzlich einen Ton höher. Sie war aufgeregt.
    Thorne stand auf und schlüpfte in seine Lederjacke. »Hören Sie, Joanne, wir schicken jemand runter ins Bezirksamt, um nach diesen Unterlagen zu suchen. Sie sind sicher beschäftigt, doch wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie ihm dabei helfen könnten, soweit das in Ihren Kräften steht Sie rollte ihren Stuhl zurück und erhob sich ebenfalls. »Sie brauchen niemanden zu schicken. Es würde mich freuen, das für Sie zu erledigen. Ich meine, natürlich bin ich ziemlich beschäftigt, aber ich kann mir die Zeit dazu nehmen.« Die Rötungen hatten sich bis zu ihrem Halsansatz ausgebreitet. »Ich wäre wahrscheinlich schneller, wenn ich mich allein daransetzte, um ehrlich zu sein. Wenn mir jemand im Weg ist …«
    Thorne dachte über ihr Angebot nach. Es klang, als suche man nach einer Nadel im Heuhaufen. Wahrscheinlich verschwendete er dabei ohnehin nur einen Beamten. Er nickte. »Danke.«
    An der Tür betrachtete

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