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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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…«
    »Was ist das Motiv, Russell?« Noch immer die große Frage. »Warum wurde Remfry umgebracht?«
    Brigstocke blies die Backen auf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Wenn ich das wüsste. Wir sollten allerdings noch mal mit Mrs. Remfry sprechen …«
    Thorne konnte es nicht greifen, dennoch war da etwas in dem, was Brigstocke gesagt hatte. Etwas hatte Thornes Herz eine Sekunde lang höher schlagen lassen. Aber wie ein Gesicht, das in einem Traum aufscheint, wie das Bild eines bekannten Gegenstands, den man aus einem ungewohnten Winkel sieht, war es verschwunden, bevor er es hatte erkennen können.
    Er versuchte noch immer, sich darüber klar zu werden, als er das Wort ergriff. »Ich verfolge noch eine andere Spur. Hat mit den Fotos zu tun …«
    Brigstocke beugte sich vor, zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich erzähle es Ihnen, wenn es zu etwas führt«, sagte Thorne und setzte mit einem Blick auf seine Uhr hinzu: »Scheiße, ich muss weg, bin schon spät dran …«
    Als er aufstand, begann das Telefon nebenan in seinem Büro zu läuten.
     
    Hollands Handy läutete, als er gerade auf dem Weg in den Pub war, auf sein mittägliches Bier, was langsam zur Gewohnheit wurde. Andy Stone sah ihn von der Seite an, mit diesem Blick, den er bereits von seinen Kumpels kannte. Er traf ihn, wenn sein Handy klingelte und sie den Ausdruck auf seinem Gesicht sahen, sobald angezeigt wurde, dass der Anruf von zu Hause kam.
    »Scheiße«, sagte Holland.
    Stone ging ein Stück weiter und blieb im Eingang zum Pub stehen. »Soll ich dir schon mal eins mitbringen, Dave?«
    Holland drückte einen Knopf auf dem Handy und hielt es ans Ohr. Nach ein paar Sekunden begegnete er Stones Blick und schüttelte den Kopf.
    Sophie heulte noch immer, als er zwanzig Minuten später durch die Tür trat.
    »Was ist denn los?« Er zog sie in seine Arme und kannte ihre Antwort bereits.
    »Nichts«, sagte sie. »Es tut mir so Leid … Ich weiß ja, dass ich nicht anrufen soll.«
    »Ist ja gut. Schau, ich hab nur eine Viertelstunde Zeit, aber wir können schnell was zusammen essen. Ich geh erst, wenn du dich beruhigt hast.«
    Das Baby sollte in drei Monaten kommen. Es lag nahe, diese wöchentlichen Zusammenbrüche auf die Hormone zu schieben, aber ihm war klar, dass da mehr dahinter steckte. Er wusste, welch schreckliche Angst sie hatte. Angst, er könne sich zwischen ihr und dem Job entscheiden. Er könne meinen, sie zwinge ihn zu dieser Entscheidung. Das Baby sei nicht Grund genug, sich für sie zu entscheiden.
    Er verstand sie, weil er noch mehr Angst hatte als sie.
    Sie saßen auf dem Sofa und kuschelten sich aneinander, bis sie sich beruhigte. Er flüsterte ihr ins Ohr und drückte sie an sich, spürte die Wölbung an seinem Bein – das Baby in ihrem Bauch. Starrte auf die gegenüberliegende Wohnzimmerwand und verfolgte auf dem Display des Videorekorders, wie die Minuten verstrichen.
     
    »Thorne.«
    »Hier ist Eve Bloom …«
    Er brauchte eine Sekunde, bis er etwas mit dem Namen anfangen konnte, mit der Stimme. Bis er sie einander zuordnete. »Oh … hallo. Tut mir Leid, ich war gerade ganz woanders. War in Gedanken schon beim Mittagessen.«
    »Ist es gerade unpassend? Weil …«
    »Nein, ist schon in Ordnung. Was kann ich für Sie tun?«
    »Mich treibt die reine Neugierde, wenn ich ehrlich bin. Wollte nur wissen, wie es läuft. Eigentlich dumm, schließlich habe ich ja keinen Schimmer, was überhaupt läuft. Mich interessiert einfach, ob Ihnen die Kassette, die Sie holen ließen, bei der Lösung hilft. Worum immer es dabei geht.«
    Er erinnerte sich, den amüsierten Ton in ihrer Stimme bereits gehört zu haben. Das Telefon in dem Hotelzimmer, das er dicht an sein Ohr drückte. Er freute sich, ihn jetzt zu hören.
    »Verstehe, aber ich hätte vor zehn Minuten bereits woanders sein müssen, also …«
    »Das ist okay. Ich wollte ohnehin nicht auf der Stelle  …«
    »Wie bitte?«
    »Wie wär’s mit Lunch am Samstag? Sie können mir ein paar nebensächliche Fragen zu meinem Anrufbeantworter stellen, so tun, als würde ich Ihnen bei Ihren Ermittlungen helfen, und alles über Spesen laufen lassen. Ginge halb eins …?«
    Er legte ein paar Minuten später auf, gerade als Yvonne Kitson zurück ins Büro kam.
    »Warum zum Geier grinsen Sie so?«, fragte sie ihn.
     
    »Vergessen Sie’s, Mr. Thorne, nie und nimmer esse ich Entenfüße.«
    Die Tatsache, dass Dennis Bethell wie ein Schrank ge baut war und eine Stimme hatte wie eine Chorsängerin

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