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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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auf Helium, ließ fast alles, was er sagte, ein wenig lächerlich klingen, aber dieser Spruch war vom Feinsten …
    Es war Thornes Idee gewesen. Das letzte Mal hatten sie sich in einem Pub verabredet, und seine Stimme hatte, wie so oft, zu einigem Aufsehen geführt. Ein ruhiger Lunch schien die elegantere Lösung, und Thorne mochte das Lokal. Im New Moon im Herzen von Chinatown gab es das beste Dim Sum der Stadt. Thorne hätte nicht sagen können, was ihm lieber war, das Essen oder das Ritual. Nur zu gern sah er den mürrisch dreinblickenden alten Frauen dabei zu, wie sie ihre Wägelchen durch das Restaurant schoben. Er mochte es, sie aufzuhalten und zu bitten, die Deckel zu heben, und seine Wahl zu treffen.
    Bethell hatte vollkommen verwirrt in einer Ecke gesessen, als Thorne kam. Er hatte ihm erst das System des Lokals erklären müssen. Thorne war zwanzig Minuten zu spät gekommen, aber es war nicht schwierig gewesen, Bethell zu finden. Er war einen Meter neunzig groß, gebaut wie ein WWF-Wrestler, seine wasserstoffblonden Haare standen stachelartig von seinem Kopf ab, und er trug jede Menge Goldschmuck. Ihn in einem Restaurant zu entdecken, dessen Gäste hauptsächlich Chinesen waren, war keine besondere Herausforderung.
    Heute trug Bethell eine Hose im Camouflagelook und dazu ein knallblaues T-Shirt mit dem Schriftzug BITCH über seinem gewaltigen Brustkorb.
    »Haifischflossensuppe und so Zeug geht in Ordnung. Aber Entenfüße 7 . Das ist widerlich …«
    »Entspann dich, Kodak.« Er lächelte der alten Frau zu, als sie den nächsten Bambusdeckel lüftete. »Ich bestell für dich …«
    Sie unterhielten sich eine Weile. Einerseits wollte Thorne seinem Mann die Befangenheit nehmen, andererseits genoss er das Geplänkel. Er fühlte sich wohl in solchen Lokalen und mit Typen wie Dennis Bethell.
    Thorne schob sich eine panierte Garnele in den Mund und das Foto von Jane Foley über den Tisch. Bethell wischte sich mit der Serviette die Sojasoße von den Fingern, bevor er danach griff.
    »Hübsch«, sagte. »Sehr hübsch … »
    Thorne wusste, dass Bethell das Foto meinte. Den Aufbau, das Licht. Als abgebrühten Fotografen ließen ihn die Fotomodelle längst kalt.
    »Dachte mir gleich, dass es dir gefällt.«
    »Es gefällt mir wirklich. Wer hat es gemacht?«
    »Weißt du was, Kodak? Ich hab mir gesagt, wenn es irgendjemand rausfinden kann, dann am ehesten du Sie redeten noch eine Zeit lang weiter. Das Geschäft, sagte Bethell, boome. Obwohl die Schmuddeldotcoms im Internet ihm und seinesgleichen die Hölle heiß gemacht hätten, berichtete Bethell strahlend, sei die Nachfrage nach seiner Arbeit so groß wie noch nie. Kontaktbogen von seiner legendären 1983er »Scheunen«-Serie würden heruntergeladen wie verrückt, hätten unter den Pornosurfern einen beinahe legendären Ruf …
    Mit Hilfe von Dennis Bethells hochklassigen Wichsvorlagen hatten sich die Männer schon ihr Mütchen gekühlt, als Thorne anfing, sich seine Brötchen bei der Polizei zu verdienen. Ob zweideutige Fotos oder eindeutige Doppelseiten, Bethell hatte ein Händchen für alles, wozu man eine Linse und Brustwarzen brauchte. Dabei konnte er keiner Fliege was zuleide tun und war seit Jahren ein verlässlicher Schnüffler. In Thornes Augen war er einer der großen Exzentriker der Stadt. Ein aufgeplustertes, exaltiertes Riesenbaby, leicht reizbar und mit einem ausgesprochenen Talent, Mädchen dazu zu bringen, ihre Kleider auszuziehen, und ständig mit der Redewendung auf den Lippen: »Nichts mit Kindern! «
    »Also«, sagte Thorne. »Ist es eine Profiarbeit oder nicht?«
    Bethell sah sich das Foto an, hielt es ins Licht, kaute an der Unterlippe. »Ja, vielleicht …«
    »Das reicht nicht, Kodak.« Thorne hob einen Finger, um die Frau hinter der kleinen Bar auf sich aufmerksam zu machen. Dann hob er seine leere Flasche Tsing Tao, um ein weiteres Bier zu bestellen.
    »Es ist kompliziert«, sagte Bethell. »Inzwischen gibt es einen riesigen Markt für professionell gemachten Kram, der aussehen soll, als handle es sich um den Schnappschuss eines Amateurs. Um ein Foto seiner Freundin. Verstehen Sie? Wie bei diesen Hausfrauenreportagen. Vor allem bei solchen Sachen.«
    »Bei welchen Sachen?«
    »Diesen S&M-Sachen. Handschellen, Peitschen und Ketten. Fetischismus.« Bethell hob das Foto hoch, das Thorne sich hundertmal und öfter angesehen hatte. Er sah es sich noch mal an. Dieses Foto war von oben aufgenommen worden, die Frau lag auf ihrem Gesicht, hatte die

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