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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Thorne kam ihm zuvor. »Das soll nicht Ihre Sorge sein, Andy.«
    »Ich weiß. Ich wollte nur sagen …«
    Thorne hob die Hand. »Wir können nur eines nicht rechtfertigen – Leichen …«
     
    Sie liefen zu ihren Autos. Brigstocke trennte sich von den anderen und ging zu seinem Volvo, nahm Thorne mit. Mit einem Blick auf Andy Stone meinte er: »Reden Sie mit ihm …«
    Thorne nickte. »Im Prinzip schlug er in dieselbe Kerbe wie Sie zuvor. Remfry und Welch haben getan, was sie getan haben, und sind nun mal, was sie sind. Einige Leute könnten sehr wohl finden, dass sie …«
    Brigstocke öffnete das Auto mit der Fernbedienung. »Ich rede nicht davon, was er vorhin gesagt hat. Ich rede von der Gribbin-Sache.«
    Darauf hatte Thorne bereits gewartet. Ihm war klar gewesen, dass Stones Verhalten bei der Festnahme nicht vergessen worden war. »Klar …«
    »Keine Sorge, er bekommt keine Scherereien mit den Witzbolden da oben. Wurde alles darauf geschoben, er habe das Mädchen beschützen wollen. Ich möchte aber dennoch, dass Sie ihm sagen, dass er eine Grenze überschritten hat.«
    »Ist nur fair …«
    Brigstocke stieg ins Auto, ließ den Motor an und fuhr langsam los. »Rufen Sie mich aus Wexham an, sobald Phil fertig ist …«
    Holland sprang über den Parkplatz, als Thorne zu seinem Corsa ging. »Haben Sie später Lust auf einen Drink?«
    »Wie’s aussieht, auf mehrere«, antwortete Thorne.
    Holland strich mit der Hand über den Kotflügel des Mietwagens. »So was sollten Sie sich zulegen.«
    » Wann bitte?«
    »Jetzt kommen Sie, Ihr Wagen ist eine Schrottkiste. Der hier dagegen ist super …«
    »Er ist weiß … und mein Wagen ist keine Schrottkis te …«
    »Was ist an der Kiste gut? Nennen Sie was.«
    Thorne öffnete die Wagentür und zögerte, bevor er einstieg. »Was? Einfach so?«
    Lachend beugte sich Holland herunter, als Thorne einstieg. »Würden wir von einer Frau reden, würden Sie Schluss machen.«
    Das Fenster glitt nach unten. »Sie sind ziemlich merkwürdig, Holland.«
    »Wie läuft’s übrigens mit der Floristin?«
    »Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram.«
    Ein Motor heulte auf. Thorne blickte sich um und sah Stone hinter dem Steuerrad seines Wagens, eines silberfarbenen Ford Cougar, sitzen und sie beobachten. Er deutete mit einem Kopfnicken hinüber. »Wie finden Sie Stones Maschine?«
    »Ein Spur zu protzig.«
    Thorne sah, wie Stone mit der Hand auf das Steuerrad schlug. »Sie sollten sich beeilen. Er scheint loszuwollen.«
    Holland trat zurück und zögerte. »Hat es Ihrem Dad auf der Hochzeit gefallen?«
    »Ob es ihm gefallen hat? Ja, ich denke schon …«
    »Ich wollte Ihnen noch sagen …« Stone drückte auf die Hupe. »William Hartnell war der erste Doctor Who . Hab’s im Internet nachgesehen.«
    »Ich werd’s ihm sagen …«
    Thorne drehte den Zündschlüssel um und blickte Holland nach, wie er über den Parkplatz sprintete und in Stones Wagen stieg. Er konnte hören, wie die Musik aufgedreht wurde, als der Sportwagen an ihm vorbei und hinaus auf die Hauptverkehrsstraße raste, wobei Andy Stone kaum einen Blick auf möglichen Gegenverkehr verschwendete.
    Thorne sah auf die Uhr und stellte den Motor wieder ab. Noch nicht mal eins. Die Autopsie wäre nicht vor zwei Uhr, und bis zum Krankenhaus brauchte er weniger als zehn Minuten. Eine Zeit lang saß er einfach nur da und versuchte, sich zu entscheiden, ob er schlafen oder die Sonntagszeitung lesen sollte. Dann hörte er in der Ferne ein Brüllen, lautes Johlen und Händeklatschen. Elektrisiert erkannte er sofort, worum es sich handelte. Er kannte diese Lärmkulisse, die in der warmen Nachmittagsluft zu ihm herüberwehte.
    Er brauchte zwanzig Minuten, bis er das Spiel gefunden hatte, einen halben Kilometer weiter oben an der Hauptverkehrsstraße, in einem kleinen Park. Die Saison begann erst in sechs Wochen, doch den Sonntagsfußballern war der Kalender so egal wie die anderen Nebensächlichkeiten, zum Beispiel Fitness und Technik. Eine Mannschaft in Rot spielte gegen eine Mannschaft in Gelb, und etwa ein Dutzend Verrückte sahen zu, genossen jede nicht ganz so wunderbare Sekunde.
    Thorne hätte nicht zufriedener sein können. Er stand am Spielfeldrand und ging in dem Spiel auf. In ungefähr einer Stunde würde er zusehen, wie Organe sorgfältig seziert wurden, Fleisch fachkundig zertrennt und zur Seite gelegt wurde …
    Eine Weile war er glücklich, einer in Rot und einer in Gelb spielenden Mannschaft dabei zusehen zu können, wie sie

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