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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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zu.
    »Bescheuertes Spiel«, sagte Stone. Thorne war gerade erst gekommen, und Stone schien schon drei oder vier Bier Vorsprung zu haben. »Wenn es um Fick oder stirb geht, würde man doch mit jedem in die Kiste hüpfen, oder? Also was soll das?«
    Thorne nahm einen Schluck Bier und rückte näher zu Stone. »Ich muss mal ein ernstes Wörtchen wegen der Gribbin-Sache mit Ihnen reden.«
    Falls Stone gerade auf dem besten Weg gewesen war, sich zuzuschütten, wurde er nun sehr schnell nüchtern. »Es ging mir darum, das Kind zu schützen. Ich wusste nicht, was er tun würde …«
    »Genau so wird der Detective Inspector auch argumentieren. Dennoch, unter uns gesagt, haben Sie eine Grenze überschritten. Und niemand will, dass das noch mal passiert, okay?« Stone stierte schweigend geradeaus. »Andy …?« Thorne nahm noch einen Schluck. Das Glas war bereits halb leer. »Typen wie Gribbin kann niemand ausstehen, aber Sie sind zu weit gegangen.«
    »Es gibt einfach so viele davon. Ich kapier nicht, wie so viele von denen rumlaufen können.«
    »Hören Sie …«
    Stone drehte sich zu ihm um. »Ein Kumpel von mir arbeitet im Child Protection Team drüben in Barnes. Er hat mir davon erzählt, wie sie mal oben in Schottland hinter einem Kindermörder her waren. Der Kerl hatte bereits drei Kinder umgebracht, sie hatten eine Beschreibung, und eine Frau behauptete, sie habe ihn an einem Feiertag an einem Strand gesehen. Also forderten sie die Leute auf, mit ihren Schnappschüssen vorbeizukommen, um zu sehen, ob irgendjemand zufällig dieses Arschloch fotografiert hatte …«
    Thorne nickte. Er erinnerte sich an den Fall. Er hatte keine Ahnung, worauf Stone hinauswollte.
    »Also, sie bekommen Hunderte von Filmen zugeschickt. Sie lassen alle entwickeln und gehen jede einzelne Aufnahme durch. Tausende von Aufnahmen.« Stone griff nach seinem Glas und schaute hinein. »Die Frau fand den Kerl nicht, den sie gesehen hatte. Aber die Polizei identifizierte dreißig bekannte Kinderschänder. An einem einzigen Wochenende, an einem einzigen Strand. Dreißig …« Stone leerte sein Glas. »Ich muss mal kurz auf die Toilette …«
    Thorne sah Stone nach und leerte ebenfalls sein Glas. Er beschloss, den Corsa auf dem Parkplatz am Becke House stehen zu lassen. Kein Problem, mit der U-Bahn nach Hause zu fahren …
    Der Rest des Abends verging schnell und angenehm. Thorne gab ein paar Witze seines Dads zum Besten, die gut ankamen. Holland zankte sich am Telefon mit Sophie, schnitt dabei Grimassen für die umsitzenden Kumpels und gab sich Mühe, mit einem Lachen darüber hinwegzugehen. Niemand konnte sich zwischen Vanessa Feltz und Esther Rantzen entscheiden. Holland telefonierte noch einmal mit Sophie, bevor er sein Handy ausschaltete. Thorne wettete mit Hendricks um zehn Pfund, dass die Spurs in der nächsten Saison besser abschneiden würden als Arsenal. Hendricks hatte ein Guinness zu viel intus und erzählte Holland, einige seiner schwulen Freunde stünden auf ihn …
    Als sie alle hinaus in die klare, laue Nacht traten, um sich zu verabschieden, packte Stone Thorne am Arm.
    »Da ist noch was, was mir mein Kumpel erzählt hat. Sie verhafteten da einen Kerl, der sich diese Kinderfotos aus dem Internet heruntergeladen hatte, ja? Hatte sie alle auf seine Festplatte runtergeladen, Hunderte davon. Er erzählte, er habe alle Fotos durchgesehen, sich die Gesichter der Kinder angesehen in der Hoffnung, er würde eines Tages die Fotos von sich finden
    Thorne versuchte, sich sanft zu entwinden. Stone umklammerte seinen Arm.
    »Alles Quatsch, oder?«, sagte Stone. »Absoluter Blödsinn. Nur eine Ausrede. Das denken Sie doch, oder? Das stimmt doch nicht wirklich, oder doch, Sir …?«
     
    Thorne betrat die Diele, die er mit dem Pärchen in der Wohnung oben teilte. Er atmete tief und laut aus. Griff nach der Post und kramte nach seinem Wohnungsschlüssel.
    Kaum hatte er die Tür geöffnet, war es ihm klar. Da war ein Luftzug, wo keiner sein sollte. Und ein Duft wehte ihm in die Nase …
    Er eilte in seine kleine Diele. Die Katze rieb sich an seinem Bein. Er stellte seine Tasche ab, warf die Briefe auf den Tisch neben dem Telefon und trat ins Wohnzimmer.
    Er starrte auf die Stelle, wo sein Videorekorder gestanden hatte. Sah hinauf zu dem verstaubten Regal, das er nie gestrichen und auf dem sich seine Stereoanlage befunden hatte. Die Kabel waren ebenfalls verschwunden, was bedeutete, dass die Typen sich hier länger aufgehalten hatten. Wenn es schnell

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