Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
Außerdem müsste das Gefängnis, die therapeutische Einrichtung oder wer auch immer es bestätigen, wenn der Betreffende entlassen wird. So weit die Theorie. Manchmal hört man allerdings erst dann von einem Sexualstraftäter im Bezirk, wenn er es einem selbst erzählt, Scheiße noch mal …«
    Jesmond lehnte sich in seinem Stuhl zurück und lächelte. Mit geschlossenen Augen. »Wenn ich also sage, Sie sollten uns besser mit einem anderen legitimen Ermittlungsansatz kommen, bin ich nur realistisch. Ich versuche, den besten Weg zu finden, den schnellsten Weg, um diesen Kerl dingfest zu machen …«
    Thorne nickte. Und flüsterte für niemanden hörbar …
    » Ooh! Aber hallo! Ach!«
     
    In der Einsatzzentrale lief alles wie gewohnt, dabei war sich jeder Beamte der Möglichkeit bevorstehender Änderungen bewusst. Jeder im Raum, der an der Strippe hing oder über seine Akten gebeugt war, warf gelegentlich einen Blick auf die Tür zu Brigstockes Büro. Denn dahinter fielen die Entscheidungen, die sie alle betrafen.
    Jedes beiläufige Gespräch voll unterschwelliger Befürchtungen. Von denen sich nicht alle um Überstunden drehten. Und von denen nicht wenige genau betrachtet nicht das Geringste mit der Arbeit zu tun hatten …
    »Jesmond sah richtig verkniffen aus, als er hier durchmarschiert ist«, sagte Kitson.
    Holland blickte von seinem Computerbildschirm auf. »Sah so aus wie immer, wenn Sie mich fragen …«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, erwiderte Kitson. »Er ist ein richtiges Ekelpaket. Trotzdem denke ich, dass wir irgendwie falsch abgebogen sind. Die sind da schon eine Weile drin.« Sie sah hinaus zu dem Gang, der von der Einsatzzentrale zu den Büros führte – Brigstockes Büro, das Büro, das sie sich mit Tom Thorne teilte, Hollands und Stones Büro …
    Kitson setzte sich auf die Schreibtischkante. Sie legte eine Hand auf den Computer, an dem Holland arbeitete. »Können Sie das nicht in Ihrem Büro erledigen?«
    Holland sah auf seinen Monitor. »Da arbeitet Andy …«
    Auf dem Computer lag eine fettige Schmutzschicht. Kitson zog ein Papiertaschentuch heraus, spuckte auf eine Ecke und begann, an ihrem Handballen zu rubbeln. »Es gibt doch kein Problem?«, fragte sie.
    Jetzt blickte Holland auf zu ihr. »Nein, das passt schon. Hier ist es nur manchmal einfacher, sich zu konzentrie ren …«
    Kitson nickte, ohne mit dem Rubbeln aufzuhören, obwohl ihr Handballen längst sauber war. »Sam Karim sagte, dass Sie sich in letzter Zeit ganz schön viel aufgeladen haben. Jede Menge Überstunden …«
    Holland trommelte wütend auf die Maus. »Scheiße!« Er sah auf zu ihr und blinzelte. »Tut mir Leid …«
    »Keine schlechte Idee. Etwas Geld auf die Seite zu legen, bevor das Baby kommt.«
    Hollands Gesicht verdüsterte sich für einen kurzen Moment. Das Lächeln, das er sich abrang, konnte die Schatten um seine Augen nicht verdecken.
    »Genau«, sagte er. »Ich mein, die sind auch ganz schön teuer, oder?«
    »Falls Sie glauben, die Windeln kosten ein Schweinegeld, dann warten Sie mal ab, bis sie CDs wollen und die tollsten Turnschuhe. Wird’s ein Junge oder ein Mädchen? Wissen Sie’s schon?«
    Holland schüttelte den Kopf. Eine halbe Sekunde trafen sich ihre Blicke, bevor seine Augen zu ihrem Kinn hinunterglitten. »Sophie will es nicht wissen.«
    »Ich wollte es wissen.« Kitsons Stimme wurde einen Ton tiefer. Sie faltete das Papiertaschentuch auseinander und zerzupfte es in kleine Fetzen. »Meine bessere Hälfte wollte lieber abwarten und sich überraschen lassen, aber Überraschungen mochte ich nie wirklich. Ich hab ihn nach dem Ultraschall rausgeschickt, so dass sie es mir sagen konnten. Hab ich bei allen Kindern so gemacht. Schaffte es immer, es bis zu den Geburten geheim zu halten …«
    Holland schmunzelte. Kitson knüllte die Taschentuchfitzelchen in der Faust zusammen und stand auf. »Wollen Sie sich danach freinehmen?«
    »Danach?«
    »Mit diesen Überstunden, die Sie momentan anhäufen, können Sie es sich doch wahrscheinlich leisten, eine Pause zu machen und zu Hause bei Sophie und dem Baby zu bleiben. Wenn man sich vorstellt, die Gewerkschaft kämpft noch immer darum, die zwei Tage Elternurlaub aufzustocken. Zwei Tage! Sie sollten sich schämen …«
    »Wir haben noch nicht wirklich darüber geredet, ob …«
    Ich bin mir aber sicher, dass sie sich das wünscht.« Kitson sah etwas in Hollands Augen aufflackern und nickte mitfühlend. »Sie muss diese Überstunden hassen, die Sie zurzeit einlegen

Weitere Kostenlose Bücher