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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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im Gästezimmer für sie Platz geschaffen. Sie hatten den alten Computer seiner Tochter aufgebaut und zwanzig Pfund für ein zusätzliches kabelloses Telefon lockergemacht. Ihr Ablagesystem bestand aus gelben Post-it-Zetteln, die sie auf einen Bilderrahmen klebte, ihr Mann sprang als Kaffeeautomat ein, und wenn Carol in den Spiegel über ihrem Schreibtisch sah, blickte sie auf staubbedeckte Hutschachteln, alte Lampenschirme ohne Stecker und eine Sammlung Porzellanhunde, die ihr vor ein paar Jahren als eine gute Idee erschienen war.
    Alles war voll gestopft hier, aber sie hing an diesen Dingen.
    An dem Tag, an dem sie ihr neues Büro in Beschlag genommen hatte, hatte Jack hinter ihr gestanden, und sie hatten beide in den Spiegel geschaut. Carol saß an ihrem Schreibtisch und lächelte über den Krempel, den sie zusammen im Laufe der Jahre angehäuft hatten und der auf dem Bett hinter ihr gestapelt war. Das Spiegelbild ihres müden Ichs.
    »Das wird dich davon abhalten, dich zu sehr mitreißen zu lassen«, sagte Jack.
    Die Musik endete gnädigerweise und abrupt. »Wie kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte sich eine Männerstimme.
    »Ich möchte gerne mit Paul Baxter sprechen …«
    »Falsche Abteilung, tut mir Leid. Sie sind in der Buchhaltung gelandet. Augenblick, ich versuche, Sie weiterzuverbinden …«
    Zehn Sekunden Knacksen und dann eine bekannte Stimme. Carol verließ der Mut, als sie fragte.
    »Kann ich bitte Paul Baxter sprechen …«
    »Sind Sie das wieder? Tut mir Leid, Sie sind wieder in der Telefonzentrale gelandet. Ich stelle Sie durch …«
     
    Die Sonne, die selbst durch das verschmierteste der riesigen Fenster schien, hatte die Einsatzzentrale in eine Sauna verwandelt. Yvonne Kitson musste den Lippenstift nicht wirklich auffrischen, tat es aber dennoch. Jede Entschuldigung, ein paar Minuten die Kühle der Toiletten zu genießen, war willkommen.
    Normalerweise legte sie nicht viel Make-up auf. Nur so viel, um sich wohl zu fühlen, mehr nicht. In diesem Job fällten die Leute schnell ein Urteil, bildeten sich eine feste Meinung, die weitergegeben und in Stein gemeißelt wurde, bevor man auch nur seine Workstation eingerichtet hatte.
    Ihr war sehr wohl klar, wie man sie einschätzte. Sie wusste, was Tom Thorne und seinesgleichen über sie dachten, darüber, wie sie war, was sie tat. Sie wusste, wie falsch sie lagen.
    Make-up – welche Farben, wie viel man trug und wann – sendete ein Signal. Man versteckte sich dahinter, betrog damit, trug auf …
    Sie verweilte noch einen Moment, betrachtete sich in dem zersprungenen Spiegel. Bewegte den Kopf ein paar Zentimeter, bis sich der Sprung genau in der Mitte ihres Gesichts befand. Bis es stimmte.
     
    Eine Minute wollte sie noch investieren …
    Sie zählte die Zeit im Kopf ab. Fünfundfünfzig Sekunden noch, dann würde sie auflegen, sich Tee kochen und ihren Mann anbrüllen. Nein, sie würde sich das Telefon krallen, McKee anrufen und ihn anbrüllen …
    Carol begann, leise vor sich hin zu fluchen. Scheiße, Scheiße, Scheiße. Dafür nun hatte sie dem Gärtnern, alten Spielfilmen am Nachmittag und Reader’s Digest den Rücken gekehrt …
    »Das Telefon von Paul Baxter …«
    Am liebsten hätte sie laut gejubelt. »Gott sei Dank. Ist Mr. Baxter zu sprechen?«
    Die Frau klang unsicher. »Vor einer Minute war er noch da. Vielleicht ist er bereits zum Mittagessen. Warten Sie, ob ich ihn noch finde …«
    Ein Scheppern, als sie den Hörer weglegte, dann Schweigen. Dreißig Sekunden später hörte Carol Stimmen, dann unterdrücktes Gelächter, das plötzlich lauter wurde, als der Hörer wieder aufgenommen und unvermittelt aufgelegt wurde. Dann hörte sie nur noch das Freizeichen.
    Carol atmete tief durch und wählte erneut, wobei sie auf jede Taste einstach, als handle es sich dabei um den Augapfel eines Bowyer-Shotton-Angestellten.
    »Guten Tag, Bowyer-Shotton, könnten Sie bitte einen Augenblick warten …?«
    Carol brüllte los. »Nein!«
    Es war zu spät …
     
    Dave Holland war ganz gut gelaunt, bis dieser kleine Scheißer sich zu viel herausnahm.
    »Hören Sie mal, ich denke nicht, dass Sie das bis in jede Einzelheit wissen müssen …«
    »Das kommt drauf an«, entgegnete Holland. »Wie sehr Sie möchten, dass ich Sie in die Zange nehme.«
    »Ich hab da oben ab und zu als Model gearbeitet. Reicht das?«
    »Für Kataloge, stimmt’s? Die aktuelle Herbstmode bei Debenham’s?«
    »Sie möchten mehr über meine Beziehung zu Charlie Dodd wissen, bitte. Ich

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