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Tom Thorne 04 - Blutzeichen

Titel: Tom Thorne 04 - Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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gestoßen, das passenderweise einen Mann mit einer Sturmmütze und einem Revolver wegrennen sah, nachdem die Schüsse gefallen waren.«
    »Ja, genau«, sagte Thorne.
    Holland lachte auf. »Zumindest ein Pärchen, das Weihnachten nicht knausern muss.«
    Nach der Aussage von Memet Zarif und den anderen zum Zeitpunkt der Schießerei im Minicab-Büro Anwesenden war der Mann in der Lederkluft, der Hassan Zarif niedergeschossen und verwundet hatte, selbst von einem geheimnisvollen zweiten Bewaffneten erschossen worden, der ihm in das Büro gefolgt und nach der Tat geflohen war. Die Polizei wusste natürlich, dass es sich dabei um ein Märchen handelte. Sie vermutete, dass Memet oder Tan Zarif der »zweite« Bewaffnete war, doch ohne Mordwaffe oder Zeugen konnte sie es schlecht beweisen.
    »Eines aber steht fest«, sagte Tughan. Das Lachen in der Runde, das seine Bemerkung auslöste, quittierte er mit einem für ihn uncharakteristischen Anflug von Humor. »Ich weiß, ich habe die Medien bereits informiert. Wir haben den Namen des Opfers, das heißt des Toten. Es handelt sich um einen gewissen Donal Jackson, dreiunddreißig Jahre. Ein bekannter Geschäftspartner von Stephen Ryan.«
    Letzteres überraschte niemanden.
    »Kommt der Typ für den Mord an den Izzigils infrage?«, wollte Stone wissen. »Derselbe Revolver?«
    Tughan wollte gerade etwas sagen, aber Thorne kam ihm zuvor. »Niemals. Es ist derselbe Typ Revolver, das ist alles. Wer immer mit dem Mord an den Izzigils beauftragt wurde, war gut. Klinisch, ja? Dieser Idiot schaffte es, dass er selbst umgebracht wurde, und das, ohne dabei noch jemanden mitzunehmen.« Er verstummte, das Bild eines unschuldigen vierzehnjährigen Mädchens drängte sich in den Vordergrund. Jetzt, zwanzig Jahre später, hatte der Sohn des Mannes, der hinter dem missglückten Anschlag steckte, selbst einen Auftrag vermasselt.
    »DI Thorne liegt wahrscheinlich richtig«, sagte Tughan. »Es heißt, Jackson war neu im Geschäft. Er bekam den Job nur, weil er Stephen Ryans Kumpel war und weil Ryan einen anderen Weg als sein alter Herr einschlagen wollte. Außerdem war Jackson, wie man uns erzählte, ziemlich günstig zu haben.«
    Stone blies die Backen auf. »Wer Peanuts bezahlt, lockt die Affen von den Bäumen.«
    »Man könnte meinen, die Fähigkeit, einen ordentlichen Auftragsmörder anzuheuern, wäre die Grundvoraussetzung«, bemerkte Kitson.
    Ihr Sarkasmus kam in der Runde gut an.
    »Haben diese Typen noch nie davon gehört, dass man auch am falschen Platz sparen kann?«
    »Immer die Probleme mit dem Personal.«
    »Letztlich wird er dafür bezahlen«, sagte Thorne. »Was er getan hat, was er vermasselt hat, wird ihn noch teuer zu stehen kommen.«
    »Glaubt ihr, es geht jetzt richtig los?«, fragte Holland.
    »Ich glaube, Ryan hätte tiefer in die Taschen greifen und ein Killer-Trio engagieren sollen.« Das meinte Thorne nicht nur spaßeshalber. »Einen für jeden Bruder. Er hätte es ordentlich machen und alle drei beseitigen lassen müssen.«
    »Der Zeitpunkt scheint mir geeignet, um bekannt zu geben, dass unsere gemeinsame Operation ab jetzt heruntergefahren wird«, sagte Tughan.
    Thorne starrte ihn an. Das musste ein Scherz sein. »Dass was?«
    »Die Operation brachte Ergebnisse, einige sehr gute, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass man weiter oben nicht mehr allzu viel davon erwartet. Wir wickeln die Sache ab.«
    Thorne sah mit aufgerissenen Augen zu Brigstocke. Der bedeutete ihm, er könne sich jedes weitere Wort schenken. Es handelte sich um eine Information und nicht um eine Aufforderung zur Diskussion.
    »Billy Ryan, eine unserer wichtigsten Zielpersonen, stellt kein Problem mehr dar, auch wenn das traurigerweise nicht unser Verdienst ist. Tatsache ist, dass wir in nächster Zeit nicht mit Ergebnissen rechnen können, die wir nicht mit den Leuten von der Immigrations- oder der Zoll- und Steuerbehörde teilen müssen. Es gibt noch ein, zwei offene Punkte und vielleicht die eine oder andere Festnahme, aber der proaktive Teil rechtfertigt einfach nicht den Einsatz an Mitteln …«
    »Wie können wir uns jetzt einfach zurückziehen?«, fragte Thorne. »Nach dem, was gerade passiert ist?«
    Tughan steckte seine Unterlagen bereits in die Aktentasche. »Das war Stephen Ryans letzter Auftritt. Er hat ihn verpatzt. Diesen Krieg verliert er, und dann wird sich die Lage hoffentlich wieder beruhigen.«
    »Hoffentlich?«
    »Die Lage wird sich beruhigen.«
    »Inzwischen schauen wir einfach

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