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Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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sagte Thorne. Er schob seinen Stuhl nach hinten. »Darf ich Ihnen was mitbringen?«
    Porter reichte ihm ihr Glas.
    Auf seinem Weg zur Theke nahm Thorne aus den Augenwinkeln seinen Vater wahr. Wie er vor ein, zwei Jahren bei einer Hochzeitsfeier an der Bar lehnte. Hof hielt und sich dabei königlich amüsierte. Jedem, der zu höflich war, sich sofort wieder zu verabschieden, erzählte, das Beste an diesem langsamen Verblöden sei, dass man ständig vergaß, die nächste Runde zu bezahlen.
    Thorne blinzelte langsam und dachte daran, was Porter gesagt hatte. Eine verdammt lange Zeit, die er die alte Nervensäge noch am Hals hätte.
    Er bestellte das Bier und ging zu Yvonne Kitson, die ebenfalls an der Theke stand. Sie wirkte glücklicher als das letzte Mal, als er sie gesehen hatte. Andererseits hatten ein paar Gläser Wein häufig diesen Effekt. »Wie ist es gelaufen?«, fragte er.
    »Ich möchte lieber nicht in die Details gehen«, sagte sie. Sie hielt eine Zehn-Pfund-Note zwischen den Fingern und wedelte damit vor ihrem Gesicht herum, als sei ihr heiß. »Aber ich hoffe auf gute Nachrichten.«
    »Was haben Sie gemacht?«
    Sie rang mit sich. »Nein, ich will es nicht verschreien. Morgen früh bin ich klüger. Können wir nicht einfach quatschen?«
    Was sie taten, bis Kitsons Getränke kamen und sie den Tresen verließ.
    Thorne fragte sich, wie viel Schlaf er wohl mit seinem Rücken bekam. Er konnte sicher Hilfe gebrauchen, weshalb er sich statt eines halben Pints ein ganzes bestellte. Dann lehnte er sich an die Theke und hing seinen Gedanken nach.
    Sieben Jahre Trauer.
    Sieben Jahre, bis eine Liebe zu Ende geht und man sich nach einer neuen umsieht.
    Hatten Gefühle ein Verfallsdatum? Natürlich war ihm klar, dass die Liebe vergänglich war und die Trauer schwand, bis nur noch ein Geschmack oder ein vager Geruch zurückblieb. Hass jedoch würde sie wohl alle überdauern. Er ließ sich wegsperren für später, so wie man Lebensmittel in die Gefriertruhe legte, um sie bei Bedarf frisch und in alter Größe aufzutauen.
    Ein Gedicht fiel ihm ein, das er in der Schule hatte lernen müssen. Über die Welt, die in Feuer und Eis endet. Eine Zeile über »Hass, den man gut kennt«. Dann dachte er wieder an seinen alten Lehrer und dadurch an Lardner, den Bewährungshelfer. Als er mit den Gläsern zurück zum Tisch ging, herrschte in seinem Kopf das reinste Chaos.
     
    Tony Mullen war sich nicht sicher, wie lange er schon im Dunkeln lag. Fünf Minuten? Oder fünfzehn? Wie lang war es her, dass er sich auf das Bett zu seiner Frau und seiner Tochter gelegt hatte?
    Maggie und Juliet lagen nebeneinander, aneinandergekuschelt wie zwei Löffelchen, so wie er und seine Frau früher. Er kuschelte sich an die beiden, auf dem Oberbett liegend und noch immer angezogen. Legte den Arm um die zwei und drückte sie an sich, als Juliet kurz aufschluchzte.
    Nachdem Thorne und die anderen gegangen waren, hatten sie schnell aufgehört zu streiten. Die Luft war raus, und als er ihr erklärte, dass es bei dem Streit nicht wirklich um den Ton ging, in dem er mit ihr gesprochen hatte, hatte sie aufgehört, ihn anzubrüllen. Sie hatte sich erinnert und war ganz still geworden.
    Als hätte sie in die falsche Richtung geschaut und wäre in dasselbe Loch gefallen wie Luke.
    Sie flüsterte ihm etwas über die schlafende Juliet hinweg zu, und er musste sie bitten, es zu wiederholen.
    »Warum gehst du nicht nach nebenan?«, sagte sie.
    Er war sich ziemlich sicher, dass sie nicht wieder übereinander herfallen würden, aber er fragte sie lieber dennoch nicht, wie sie das meinte. Ob sie nicht so nah bei ihm liegen wollte oder ob sie nur dachte, dass es zu dritt im Bett etwas eng wurde, dass er im Gästezimmer besser schliefe.
    So oder so wäre die Frage rein theoretisch.
    »Ich glaube nicht, dass ich schlafen kann«, sagte er. »Ich glaube, ich laufe.«
    Er wartete noch ein paar Minuten, bevor er den Arm hob und sich umdrehte. Im grünen Schein des Digitalweckers sah er die geschlossenen Augen seiner Frau und die verkrampften Züge um ihren Mund. Auch für sie war Schlaf unmöglich.
    Er tastete sich zum Einbauschrank, öffnete die Tür und bückte sich nach seinen Laufschuhen.
     
    Als Thorne kurz vor zwei in seine Wohnung kam, fand er zu seiner Überraschung einen schlafenden Mann auf seiner Ausziehcouch.
    Hendricks schlug die Augen auf und setzte sich auf. Elvis, die es sich auf seiner Brust bequem gemacht hatte, sprang miauend zu Boden und glitt weg. »Es

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