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Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Anwesenden einen Polizeiausweis bei sich trugen. Das Oak war ein inoffizieller Club für alle, die in der Polizeiwache Colindale oder im Peel Centre weiter oben in der Straße arbeiteten. Es war zwar keine besonders ansprechende oder nette Kneipe, aber es hatte den Vorteil, nahe zu sein, was wichtiger erschien als ein freundliches Lächeln oder regelmäßige Quizabende. Außerdem gehörte es zu den Pubs, die seltener als andere auf die Einhaltung der Sperrstunde hin überprüft wurden.
    Thorne und Porter starrten ins Leere und konzentrierten sich auf ihr Guinness und Lager. Sie ließen dem Bier Zeit, die Ecken zu glätten. Gaben der Müdigkeit Platz, sich zu setzen.
    »Glauben Sie, dass Mullen immer so viel trinkt?«, fragte Porter.
    Thorne schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck. »Keine Ahnung. Dasselbe gilt für sie und ihre Zigaretten. Unter diesen Umständen kann ich ihnen beiden keinen Vorwurf daraus machen, dass sie etwas Hilfe brauchen.«
    Nachdem sie vom Haus der Mullens zum Becke House zurückgefahren waren, die Unterlagen auf Vordermann, die Nachbesprechung hinter sich gebracht und den nächsten Tag durchgesprochen hatten, war Mitternacht vorbei. Es begann, sich zu einer Achtzehn- oder Neunzehnstundentour zu entwickeln. Und obwohl die meisten aus dem Team wieder auf den Beinen sein würden, bevor die Sonne aufging, fand ein Großteil, es lohne sich, auf eine Stunde Schlaf zu verzichten und stattdessen bei einem oder zwei Bier zu entspannen.
    Thorne war die Entscheidung nicht schwergefallen.
    »Ja sicher, seh ich genauso«, sagte Porter. »Wenn das mein Kind wäre, würde ich mir jetzt Heroin spritzen.«
    »Wie viele haben Sie denn?«
    Porter schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe keine Kinder. Ich hab nur gemeint …«
    Holland blieb auf dem Weg zur Theke bei ihnen stehen, offensichtlich war er ihnen schon etwas voraus. Sie lehnten sein Angebot, ihnen ein Glas mitzubringen, ab. Sie wollten es lieber etwas langsamer angehen und für sich bleiben. Holland saß am Nebentisch und riss mit Sam Karim und Andy Stone Witze. Heeney und Parsons saßen mit ein paar anderen ein paar Tische weiter auf der anderen Seite des Spielautomaten. Trotz der von oben angeordneten Zusammenarbeit blieben das Kidnap und das Murder Team nach Dienstschluss lieber für sich.
    »Vielleicht sollten wir den Mullens morgen aus dem Weg gehen«, meinte Thorne. »Wenn er die Zeitung sieht, dreht er total durch.«
    »Das erspare ich mir nur zu gern.« Porter nahm einen Schluck. »Kenny Parsons ist morgen früh dort. Wir lassen uns die Höhepunkte später von ihm erzählen.«
    »Mullen wird sich garantiert sofort ans Telefon hängen und Jesmond oder jemand anders anrufen, mit dem er Golf gespielt hat, und dann bekommt Ihr Freund Saures.«
    »Hignett hat sich Unterstützung besorgt.«
    »Gut für ihn. Sollen das die Bonzen unter sich abmachen. Wir machen uns rar.«
    Entgegen der Geschichte, die Thorne vor ein paar Stunden Tony und Maggie Mullen aufgetischt hatte, war die Theorie, dass Luke Mullen nicht gegen seinen Willen festgehalten wurde, sondern nach der Ermordung seiner Kidnapper untergetaucht war, noch nicht ganz zu den Akten gelegt worden. Wegen der ungewöhnlichen Wendung, die der Fall genommen hatte, hatte man sich entschieden, die Pressesperre teilweise aufzuheben und am nächsten Tag eine Geschichte über Lukes Verschwinden zu lancieren.
    Nicht auf der Titelseite.
    Und keine Horrorgeschichte über ein verschwundenes Kind.
    Sondern eine kleine Geschichte über einen Teenager, der nach der Schule nicht nach Hause kam, mit einem Foto und einem Aufruf, Informationen über seinen Aufenthalt zu melden. Mit einem Aufruf an den Jungen, sich zu melden, falls er die Geschichte lese.
    »Man kann Hignett deshalb schlecht einen Vorwurf machen.«
    »Darf ich ihn trotzdem für ein Arschloch halten?«
    »Er sichert sich nur ab«, sagte Porter. »Das ist ein offener Aufruf nach sachdienlichen Hinweisen, sprich Zeugen, plus eine Botschaft an den Jungen, falls er sich irgendwo da draußen versteckt aus Angst, nach Hause zu kommen. Solange wir keinen handfesten Beweis haben, dass er festgehalten wird, würde sich Hignett in die Hose machen, falls er diese Möglichkeit außer Acht lässt. Er würde sich in den Arsch beißen, wenn es so wäre.«
    »Aber es ist nicht so.«
    »Wir können es uns leisten, sicher zu sein. Der DCI muss da vorsichtiger sein und auch die unwahrscheinlicheren Szenarios berücksichtigen. Um auf der sicheren Seite zu

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