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Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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und Stringer reden«, sagte Holland. »Wenn ich Zeit habe. Einfach weil wir die Sache schon angefangen haben.«
    »Und ich hab gedacht, Andy Stone würde jeder Frau hinterherrennen müssen.«
    Holland grinste breit. »Ich hab schon ein paar Anrufe gemacht und Nachrichten hinterlassen. Ich warte auf einen Rückruf von Bristow und arbeite noch dran, die aktuelle Adresse von Margaret Stringer herauszubekommen.«
    »Bekommen Sie die nicht über das Schulamt?«
    Der Verkehr war, wie üblich, in beiden Richtungen stark. Sie mussten sich anstrengen, um sich über die Autos und die schweren Polizeifahrzeuge hinweg zu verstehen, die zur U-Bahn-Station fuhren, um dort Richtung Norden auf die A1 zu kommen.
    »Die letzte Adresse, die das Schulamt in Bromley von ihr hatte, war seit Jahren nicht mehr aktuell.«
    »Typisch«, meinte Thorne. »Ich wette, der Steuerbescheid geht rechtzeitig raus.«
    »Nein, sie arbeitet nicht mehr für sie. Sie muss umgezogen sein, nachdem sie gekündigt hatte.«
    »Und wann war das?«
    »Im April 2001. Und Kathleen Bristow ging kurz darauf in den Ruhestand.«
    Thorne erinnerte sich daran, dass Roper davon sprach, Bristow müsse kurz vor der Rente gestanden haben. Aber es war schon auffallend. Es sah ganz so aus, als habe sich das Leben der Mitglieder des MAPPA-Ausschusses durch das, was Sarah Hanley zugestoßen war, verändert: Bristow und Stringer hatten beide aufgehört, dort zu arbeiten. Neil Warren war süchtig geworden. Roper und Lardner hatten anscheinend Probleme gehabt.
    Schuld, immer wieder ging es um Schuld. Ein steter Quell von Gift und Magie.
    Anscheinend war niemand, der mit dem Tod der jungen Mutter 2001 zu tun hatte – und sei es noch so indirekt –, ungeschoren davongekommen. Thorne lief weiter und betrat die Colindale-Station, um mit dem Mann zu sprechen, den man beschuldigte, sie umgebracht zu haben. Thorne konnte sich nicht vorstellen, wie oder warum, und er sah Grant Freestone immer noch nicht als Kidnapper, aber er kam nicht umhin, sich zu fragen, ob der Mord an Sarah Hanley nicht noch fünf Jahre später das Leben der Menschen ruinierte.
     
    Die Befragung wurde aufgeschoben, bevor sie richtig angefangen hatte.
    Freestones gesetzlicher Vertreter war nach zwei Minuten aufgestanden und hatte darauf bestanden, das Gespräch zu unterbrechen und mit Thorne und Porter auf ein Wort nach draußen zu gehen.
    »Was zum Teufel soll das Gerede über eine Entführung?«
    »Lassen Sie uns eines klarstellen: Eben weil wir über eine Entführung reden, können wir nicht zuviel sagen.«
    »Das ist doch Blödsinn. Vergessen Sie nicht, mit wem Sie reden.«
    Das hielt Thorne für unwahrscheinlich.
    Danny Donovan war, wie viele der von den Kanzleien ausgeschickten gesetzlichen Vertreter, ein ehemaliger Bulle. Vor fünfzehn Jahren war er wegen Trunkenheit am Steuer aus der Polizei geflogen. Was ihm an juristischen Kenntnissen fehlte – die für diesen Job ohnehin nicht unabdingbar waren –, machte er mit seiner praktischen Erfahrung wett. Er wusste, wo er einhaken konnte. Er kannte das System. Er kannte die Polizeiwache wie seine eigene Westentasche. Und vor allem: Er kannte die Trickkiste in- und auswendig, da er jeden einzelnen Trick daraus selbst benutzt hatte. Das allein genügte, um sich bei den ehemaligen Kollegen unbeliebt zu machen. Aber Donovan tat sich selbst keinen Gefallen. Wenn er nicht gerade jeden mit der Nase darauf stieß, dass er hier gearbeitet hatte, dann machte er einen auf Kumpel und nannte die Polizisten beim Vornamen und bediente sich in den CID-Büros, als sei er dort zu Hause.
    Er war Anfang fünfzig und kaputt. Nicht wenige glaubten, dass es ihm bei seiner Arbeit als gesetzlicher Vertreter nur darum ging, denjenigen den Arsch aufzureißen, die ihm einen Tritt in den selbigen gegeben hatten. Thorne hatte diese Einschätzung immer etwas hart gefunden, aber er war gerade dabei, seine Meinung zu ändern. Ihm reichte Tony Mullen, der ihn bei seinen Vorgesetzten anschwärzte. Er brauchte nicht noch mehr klugscheißerische Exbullen.
    »Mein Mandant wurde wegen Mordes festgenommen«, sagte Donovan. »Den er, wie wir bereits konstatierten, nicht begangen haben will.«
    »Etwas anderes hätte uns gewundert.«
    »›Mord‹. Das steht auf sämtlichen Dokumenten, die ich zu sehen bekommen habe. Und dazu werden Sie ihn befragen.«
    Thorne kannte Donovan sehr gut, aber Porter hatte bisher noch nicht das Missvergnügen. »Ich bin sicher, Sie verstehen, worauf DI Thorne hinauswill«,

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