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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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hatte sich ein magnetisches Blaulicht besorgt, und Thorne hatte es auf das Dach gesetzt, das Kabel durch das Fenster durchgeführt und in den Zigarettenanzünder gesteckt. Auf der Fahrt hatten sie beide nicht viel gesprochen, und das lag nicht nur an der notwendigen Konzentration, Thornes ausgiebigem Einsatz der Hupe oder ihrer bei den nassen Straßen angsterregenden Geschwindigkeit.
    Es gab nichts zu sagen.
    Holland hatte eine Menge Fragen, die er Thorne gern gestellt hätte, aber die würden wohl noch etwas warten müssen. Gegen das Armaturenbrett gestützt, stellte er sich ein paar der Fragen, auf die er keine Antwort hatte. Fragen, die Sophie ihm stellen würde, wenn sie davon erführe.
    Thorne musste an den Rand fahren und scharf bremsen, als ein Krankenwagen auf der falschen Straßenseite angerast kam. Er wartete, ließ den Motor des BMWs aufheulen und schlug mit der Hand auf das Lenkrad.
    »Wenn man darüber nachdenkt«, sagte Holland, »ist es eigentlich sehr unwahrscheinlich, dass Brooks mitten in einem Club zuschlägt, oder? Er folgt ihm eher, so wie bei Cowans.«
    Thorne nickte, riss das Lenkrad herum, fuhr los und beschleunigte, wobei er einen Bus schnitt, der sich mit Licht- und Akustikhupe bedankte.
    »Angenommen, Hendricks ist noch...« Wieder ein Nicken. Am Leben. Holland brauchte es nicht auszusprechen. »Dann haben wir wahrscheinlich bis zum Ende der Nacht Zeit.«
    Thorne sah auf die Uhr: Es war noch nicht mal neun.
    »Also genug Zeit«, meinte Holland.
    Was Holland sagte, ergab Sinn, aber Thorne ließ sich nicht beruhigen. Er raste wie verrückt, die Gedanken rasten wie verrückt durch seinen Kopf, und er hatte Probleme, sich zu konzentrieren und seine Gedanken zu ordnen.
    Er hatte kein Foto von Hendricks, nichts, was er den Türstehern oder dem Personal zeigen könnte. Er würde sich selbst umsehen müssen. Er dachte an die paar Male zurück, die er in solchen Clubs gewesen war. Das Licht reichte kaum, um das Etikett auf der Bierflasche zu lesen.
    Ob er den Videoclip benutzen sollte, den Brooks ihm geschickt hatte …
    Was hab ich damit zu tun?
    Du bist ein Freund von mir, das könnte schon reichen.
    Thorne wusste inzwischen, dass mehr dahintersteckte, aber er war sich auch sicher, dass er der Hauptgrund war, dass Hendricks ins Fadenkreuz geraten war. Vor einem anderen Biker, einem Polizisten, allen anderen, die in Frage kamen.
    Sie überquerten die Oxford Street, obwohl die Ampel Rot zeigte, und wurden langsamer, um sich durch den Verkehr vor ihnen zu schlängeln.
    »Diese zwei Clubs sind nur ein paar Gehminuten voneinander entfernt«, sagte Thorne. »Welchen wollen Sie?«
    Holland schüttelte den Kopf. »Wir machen beide gemeinsam.«
    »Nein.«
    »Kommen Sie, ist das nicht schon bescheuert genug? Was immer Sie über Brooks denken, warum er das macht …«
    »Okay, also beide gemeinsam.«
    »Ich mach mir in die Hose«, sagte Holland mit einem angedeuteten Lächeln. »Ich weiß ja nicht, wie’s Ihnen dabei geht.«
    Thorne wusste, Holland hatte recht, und das Letzte, was er wollte, war, jemanden in Gefahr zu bringen. »Wir gehen getrennt vor, versuchen aber Sichtkontakt zu halten.« Er sollte sich vor dem Mann fürchten, der drei Menschen getötet hatte, er wusste das. Vorsicht war angebracht. Doch sein Magen revoltierte nicht bei der Vorstellung, Marcus Brooks gegenüberzutreten.
    Thorne bog am Cambridge Circus rechts ab und parkte vor dem Spice of Life. Sie stiegen aus.
    »Und wenn ich Hendricks finde?«
    Thorne ballte die Fäuste und spürte etwas wie Erleichterung, dass er so wütend auf Phil Hendricks war.
    »Dann machen Sie ihn fertig«, sagte er, »aber richtig.«
     
    Porter hatte nur zehn Minuten gebraucht, um drei Polizeibeamte zu finden, die ohne neugierige Fragen bereit waren, ihr zu helfen. Sie hätte es gerne auf Respekt oder etwas wie Zuneigung zurückgeführt, aber bei dem einen oder anderen kam simples Arschkriechen der Sache wohl näher.
    Es spielte keine Rolle.
    Auf Thornes Drängen hin hatte sie einen DC zu Hendricks’ Wohnung in Deptford geschickt, falls er doch früher nach Hause kam. Ein anderer Beamter, der südlich der Themse wohnte, war auf dem Weg nach New Cross - zu einem Club in seiner Gegend, den Hendricks besuchte, wenn ihm der Weg in die Innenstadt zu aufwendig war. Von all den Clubs, die Porter Thorne genannt hatte, hielt sie diesen für den unwahrscheinlichsten. Er war ruhiger und nicht so »in« wie die anderen, und als Thorne ihr sagte, dass Hendricks nicht ans

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