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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Handy ging, war sie sicher, dass er irgendwo war, wo es sehr laut zuging. Sie rief sich ins Gedächtnis, wie er drauf gewesen war und dass er Thrash-Metal gehört hatte. Dann würde er sicher in einem Club sein, in dem er tanzen und abhängen konnte. Vielleicht jemanden vögeln, bis es ihm besser ging.
    Am meisten wünschte sie sich, sie hätte gestern »Ja« gesagt, als er sie fragte, ob sie mit ihm ausgehen wolle.
    Natürlich verstand sie jetzt, dass er wegen des Gesprächs mit Thorne so darauf gewesen war. Sie hatten keine Zeit gehabt, ausführlicher drüber zu sprechen, als Thorne endlich reinen Tisch gemacht hatte. Aber wenn das hier vorbei war, wie immer es auch ausging, dann würde sie ihn löchern, bis sie wusste, warum er ihr das nicht früher gesagt hatte, warum er Hendricks gebeten hatte, es für sich zu behalten.
    »Guv …?«
    Detective Sergeant Kenny Parsons deutete auf eine kleine Reihe Wartender vor einer hohen Glastür. Die meisten Leute hatten einen Regenschirm, aber ein paar schien der Regen genauso wenig zu stören wie Porter und Parsons.
    Das Adam war ein Members-only-Club, lag etwas versteckt hinter dem Bahnhof am Charing Cross. Die meiste Zeit war es eher eine Bar als ein Club, und wenn am Freitag- oder Samstagabend getanzt wurde, konnte es ziemlich lebhaft zugehen. Porter war ein paarmal mit Hendricks hier gewesen, und sie erinnerte sich, dass er hier seinen Exfreund Brendan kennengelernt hatte.
    Parsons ging voran zur Tür und zeigte der perfekt gekleideten Türsteherin seinen Polizeiausweis. Sie lehnte sich gegen die Tür und ließ sie hinein.
    Es hörte sich an, als wäre richtig Leben in der Bude.
    Porter lief die steile Treppe hinunter und checkte ihr Handy. Unten konnte es mit dem Signal Probleme geben. Und da sie ihre Airwave-Einheiten aus offensichtlichen Gründen nicht einsetzen konnten, hatte sie mit Thorne vereinbart, über die Handys Kontakt zu halten.
    Die Musik wurde lauter, und der Gedanke traf sie wie ein Schlag: Wenn Hendricks, wo immer er war, sein Handy nicht hörte, welche Garantie gab es dann, dass sie ihres und Thorne oder wer auch immer seines hörte? Wenn ein Signal da war, mussten sie ihre Handys auf Vibrationsalarm stellen.
    Der Blick des Mädchens an der Garderobe entging ihr nicht, als sie mit Parsons vorbeilief. Sie zog Parsons zurück, bevor er in den Club trat, und rief über die Musik hinweg: »Sind Sie dafür bereit, Kenny?«
    Parsons meinte, ja.
    Porter hatte ihm Phil Hendricks so gut wie möglich beschrieben und auch Marcus Brooks, soweit sie das konnte. »Machen Sie sich keine Sorgen, er hat bisher noch nie eine Knarre oder ein Messer benutzt«, sagte sie und warf einen Blick durch die Tür. »Und so eng, wie es da drin zugeht, ist nicht genug Platz, um mit einem Hammer auszuholen.« Sie beugte sich zu seinem Ohr. »Jetzt mal ernst. Wenn ich Ihnen sage, Sie sollen jemanden kaltmachen, dann fackeln Sie nicht lange.«
     
    Der Club hieß Crush und machte seinem Namen alle Ehre, obwohl der Raum selbst nicht groß war und nach Thornes Meinung nicht mehr als hundert Leute drinnen waren. Aber es war eng und heiß. Die Lautsprecher pumpten Hardcore-Soul und Motown in den Raum, und die kleine Tanzfläche war vollgestopft mit Menschen, die voreinander zu tanzen schienen.
    Und alle schienen zur Sache zu gehen.
    Thorne nahm die linke Seite und versuchte, während er sich von einem Ende des zentralen Raums zum anderen arbeitete, mit Holland Sichtkontakt zu halten. Das Problem war weniger, dass es so gut wie kein Licht gab, als dass das wenige Licht, das es gab, ständig in Bewegung war. Das Rot und Grün schoss umher, die weißen Lichtkreise breiteten sich aus und sprangen durch den Raum, und nichts blieb lange genug an einer Stelle, um irgendjemanden erkennen zu können.
    Ein kurzer Blick würde ihm genügen, um Hendricks zu erkennen, das war Thorne klar. Aber bei Brooks war das etwas anderes.
    Am anderen Ende ging links und rechts ein schmaler Gang ab. Auf der linken Seite saßen Männer in Sesseln und rauchten und quatschten, einige wollten sich nur erholen. Thorne sah sie sich genau an, bevor er in die andere Richtung ging und sich dem ständigen Strom Richtung Toilette anschloss.
    Er steckte den Kopf durch den Türspalt, ein paar Männer am Spiegel musterten ihn kurz prüfend, um ihn dann zu ignorieren. Er rief: »Phil«, und wartete. Einer der Männer machte eine Bemerkung, und ein anderer lachte, der metallene Handtrockner schepperte an der Wand im Rhythmus des

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