Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
keine Ahnung, wovon du sprichst. Ich hatte mit diesem Prozess nichts zu tun. Denkst du, ich hätte das vergessen?«
    »Die Staatsanwaltschaft legte eine unterschriebene Aussage vor, die bestätigte, dass der Tod Simon Tippers durchaus während der Zeit eingetreten sein könnte, in der sich Brooks in dem Haus befand. Mit dem Todeszeitpunkt stand und fiel Brooks’ Verteidigung. Er war mehr oder weniger entscheidend. Sobald den Geschworenen der Pathologiebericht vorlag und dazu die Fingerabdrücke auf dem Glas und alles andere kamen, stand das Urteil so gut wie fest.«
    »Ich habe damals nur die Geräte bereitgelegt, sauber gemacht und den Papierkram erledigt …«
    »Du hast den Bericht unterschrieben, Phil.«
    Ein paar Sekunden lang waren nur der Regen und Gemurmel zu hören. »Fuck.«
    »Ja. Fuck. «
    Thorne zuckte leicht zusammen, als ihm Holland die Hand auf den Arm legte. Er folgte Hollands Blick zum Auto, das noch immer vor dem Spice of Life geparkt war. Sah den Sticker auf der Windschutzscheibe und dann die schmutzig orange Parkkralle am Vorderreifen.
    »Warten Sie hier«, wies Thorne Holland an. »Ich beeil mich.«
     
    Mit dem einen Drink, den Thorne Holland für seine Hilfe an diesem Abend versprochen hatte, war es ab dem Moment nicht mehr getan, in dem er ihn am Auto zurückließ, um auf das Entfernen der Parkkralle zu warten. Er trat auf die Straße und bat Holland, auf die vertrackte Kupplung des BMWs zu achten. Und rief noch, dass er den Wagen irgendwann morgen abholen würde, als er bereits nach einem Taxi winkte.
    Das Taxi wendete, und Thorne sah, wie Holland mürrisch in sein Auto stieg. In diesem Moment klingelte sein Handy.
    »Er sollte noch etwas Spaß haben«, sagte Brooks, »bevor ihn der Junge an Brooks liefert.«
    Thorne brauchte ein paar Sekunden, bis er verstand. Wen immer Louise bei Hendricks gefunden hatte, war ein Köder gewesen und hatte mit Brooks zusammengearbeitet. Ein bisschen Gefummel, damit Hendricks anbiss, und ab in die Wohnung des Jungen, wo Brooks bereits wartete.
    »Der kleine Wichser kam mit eingezogenem Schwanz hier an. Eine Frau hat ihm eins übergebraten.«
    Thorne sank in seinen Sitz, als das Taxi auf der Charing Cross Road beschleunigte. »Hendricks ist tabu«, sagte er.
    »Weil er Ihr Freund ist?«
    »Er hat nichts mit Ihrer Geschichte zu tun.« Thorne spürte den Gurt gegen die Brust drücken. Das Wasser lief ihm aus den Haaren, rann zwischen seinem Ohr und dem Handy herunter.
    »Angie und Robbie waren nicht tabu.«
    Thorne wischte das Handy am Hemd ab. Die Worte »Das tut mir leid« lagen ihm auf der Zunge, doch dann sagte er: »Ich weiß, wie das ist, wenn man jemanden verliert.«
    Auf der Scheibe, die Thorne vom Fahrer trennte, waren braune Schlieren, dennoch konnte Thorne die Pickel auf dem Nacken des Fahrers erkennen.
    Brooks brummte: »Nicklin hat davon erzählt.«
    Thorne fasste das Handy fester. Ob es etwas gab, das Nicklin nicht über ihn wusste?
    »Und?«
    »Das ist nicht dasselbe.«
    Jetzt war nicht die Zeit, darüber zu sprechen, obwohl er das Thema im Kopf weiß Gott oft genug durchgegangen war. »Warum das anderen antun?«
    »Es ist nicht …«
    »Anderen Familien ?«
    Der Zähler tickte weiter, und als Brooks endlich antwortete, blieb er doch eine Antwort schuldig. »Sehen Sie, es tut mir leid, dass er Ihr Freund ist, dieser Typ in dem Club. Schon seltsam, wie sich das entwickelt, oder?«
    Thorne war klar, dass an dieser Entwicklung nichts seltsam war. Er wusste, wie die Verbindung entstanden war. Wer die nötigen Recherchen gemacht und die Info anschließend an Marcus Brooks weitergeleitet hatte.
    Darum würde er sich später kümmern.
    »Hören Sie mir jetzt genau zu, ja? Das läuft schief für Sie, wenn Sie nicht die Finger von Phil Hendricks lassen. Lassen Sie sich das gesagt sein.«
    Brooks brauchte zehn Sekunden, um zu antworten. »Es gibt Leute, die mich mehr interessieren.«
    In Thornes Ohren klang das wie ein Einverständnis. »Und wohin soll das führen, Marcus?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ist als Nächstes der Richter dran? Die Geschworenen?« Das Taxi fuhr den Trafalgar Square entlang und bog bei Dunkelgelb nach links in die Strand ein. »Vergessen Sie nicht die Stenotypistin und den Typen, der den Gefängniswagen gefahren hat.«
    »Wie lange braucht man heutzutage«, fragte Brooks, »um zu wissen, woher der Anruf kommt?«
    »Diesen Anruf verfolgt niemand.«
    »Es sind schon fünf Minuten, oder?«
    »Der wird nicht überwacht, das schwör ich

Weitere Kostenlose Bücher