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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Toiletten?«
    Parsons machte sich auf zur Herrentoilette und Porter zur Damentoilette am anderen Ende des mit Teppich ausgelegten Ganges. Im Vorraum stand eine Frau am Marmorwaschbecken und schaute erstaunt auf, als Porter die Toilettentüren aufschlug. Nichts.
    Noch bevor die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, war Porter schon auf dem Weg ans andere Ende des Gangs. Sie bog nach links ab und fand sich in der Küche wieder, spähte an den beiden Bedienungen vorbei, die an der Theke saßen, und verschwand wieder nach draußen.
    Sie wusste nicht, wo sie noch nachsehen könnte.
    Nirgends ein Zeichen von Parsons. Die Musik drang durch die Wände, und durch die Tür war das Prasseln des Regens zu hören. Sie lehnte sich gegen die Metallstange, drückte dagegen und trat hinaus.
    Eine schmale Gasse, zwanzig, dreißig Meter weiter vorn eine Seitenstraße, über die man von der Hauptstraße zur Hintertür des Clubs gelangte. Es schüttete, aus den Fenstern oder den Lampen in den Hauseingängen fiel Licht auf den Regen.
    In einem der Hauseingänge auf halber Höhe entdeckte Porter zwei Gestalten.
    Sie tastete sich langsam die Mauer entlang, hörte das Geräusch von Füßen auf dem Boden, als einer der beiden sich bewegte. Etwas schlug gegen die Tür. Dann ein Stöhnen.
    »Phil?«
    Sie tat drei, vier Schritte auf die beiden zu, stieß sich von der Wand ab und sah den Kopf, der sich ihr zuwandte, sah die Gesichtszüge im Schatten.
    Hendricks lehnte sich gegen die Tür.
    Die Hände im Nacken …
    Nun rannte Porter, griff in ihre Tasche und hielt, als die Tasche in die Pfütze fiel, den Teleskopschlagstock fest umklammert. Brüllend schlug sie zu, drosch ihn dem Mann in die Kniekehlen. Als er zu Boden ging, riss sie ihn herum und stürzte sich auf ihn.
    »Fuck … Louise …«
    Sie stieß ihm das Knie gegen die Schulterblätter, drückte ihm stöhnend vor Anstrengung mit beiden Händen den Schlagstock auf den Nacken … als sie fremde Hände spürte, Hände, die an ihrem Nacken, ihren Haaren rissen.
    Dann hörte sie Phil Hendricks lauthals fluchen, seine abgehackte Stimme, die durch den prasselnden Regen und das laute Pochen ihres Bluts zu ihr durchdrang.

Neunundzwanzigstes Kapitel
    Thorne und Holland liefen zurück zum Auto, als der Anruf kam.
    »Hier ist Kenny Parsons, Sir …«
    Was immer Parsons dann sagte, ging unter in dem Gebrüll im Hintergrund. Thorne erkannte Hendricks’ Stimme. Erleichterung durchflutete ihn. Dann eine andere, eine drohende Männerstimme.
    »Scheiße, was ist da los?«, schrie Thorne.
    Es dauerte, bis das Handy weitergereicht wurde und er Louise sich räuspern hörte.
    »Ein Missverständnis. Es geht ihm gut.« Sie war außer Atem. »Ich hab Mist gebaut.«
    »Wem sagst du das.«
    »Ich hab gedacht, es wär Brooks, okay? Dass er Phil was antun will. Ich hab die beiden gesehen und einfach gedacht …«
    »Beruhig dich.« Thorne konnte Parsons hören, der die Situation zu entspannen versuchte.
    »Er hat gevögelt, Scheiße noch mal. Mit einem Typen, den er eben erst kennengelernt hat.«
    »Bist du sicher?«
    Louise schilderte ihm, wie Hendricks sie von dem Kerl am Boden wegzerrte. Zögerte dann jedoch, als wollte sie nicht zu viel sagen. Darüber, was sie noch gesehen hatte. »Es sah aus, als ob dieser Typ … über ihn herfällt, verstehst du?«
    Thorne sprach schneller. »Ist jemand verletzt?«, fragte er.
    Bevor Louise antworten konnte, wechselte das Handy erneut den Besitzer.
    »Im Moment möchte ich nur eines, dich richtig fertigmachen«, sagte Hendricks. »Direkt zu Brigstocke marschieren und dich so tief in die Scheiße tauchen, wie’s nur geht.«
    Thorne wusste, er hatte jedes Recht, so wütend zu sein wie Hendricks. Und das war er auch. Doch er riss sich zusammen. »Halt besser die Klappe und hör mir zu«, sagte er.
    Die Nachricht kam bei Hendricks an.
    »Das war keine Verarsche, kapiert? Du bist ein potenzielles Ziel, weil du vor sechs Jahren im Prozess gegen Marcus Brooks ausgesagt hast.«
    »So’ne Scheiße«, rief Hendricks. »Vor sechs Jahren war ich gerade mal mit der Ausbildung fertig. Da habe ich noch keinen Gerichtssaal von innen gesehen.«
    »Der leitende Pathologe war Allan MacDonald.«
    »Und?«
    »Sagt dir das was?«
    »Ich habe etwa ein halbes Jahr bei ihm assistiert …« Hendricks verstummte, und Thorne hörte, wie das Selbstbewusstsein aus ihm wich. »Er ist vor ein paar Jahren gestorben, denk ich.«
    »Genau. Und das heißt, du bist aufgerückt. Wie praktisch.«
    »Ich habe

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