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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Kantine. Irgendwo da draußen war ein Polizist, der gemeinsam mit einem Freund oder Kollegen einen Gangleader umgebracht und dafür einen Unschuldigen ins Gefängnis geschickt hatte. Und der sechs Jahre später, wenn man Marcus Brooks Glauben schenken durfte, seinen Mordkumpan totgeschlagen hatte, um ihre kriminelle Vergangenheit geheim zu halten.
    Diesen Mann wollte Thorne finden. So wie er Marcus Brooks finden wollte.
    »Frisch und munter, Tom«, sagte Karim und marschierte geradewegs zum Wasserkocher. Er hielt die Teebeutel hoch und fragte Tom, ob er noch eine Tasse trinken wolle.
    Thorne nickte. »Gibt noch viele Würmer zu fangen.«
    Er war nicht der einzige Vogel, der früh loslegte. Richard Rawlings war am Telefon, bevor Thorne seine zweite Tasse Tee ausgetrunken hatte.
    »Gibt’s was Neues?«
    »Die Autopsie bestätigt, die Todesursache war ein Schädeltrauma infolge eines dumpfen Schlags auf den Kopf. Der Todeszeitpunkt müsste zwischen drei und fünf Uhr am Samstagnachmittag liegen.«
    »Sie wissen, dass ich das nicht gemeint habe.«
    »Ich weiß nicht, was ich Ihnen sonst erzählen könnte«, sagte Thorne.
    »Gibt es was Neues wegen Brooks? Einen Fortschritt ?«
    Offiziell hatte bisher noch niemand mit Rawlings über Marcus Brooks gesprochen, aber Thorne wunderte sich nicht, dass er den Namen kannte. Den konnte er über eine ganze Reihe von Quellen erfahren haben: die Buschtrommeln, Freunde oder Freunde von Freunden im Ermittlungsteam. Oder sogar von Skinner selbst, der ihm wahrscheinlich alles über den Videoclip erzählt hatte, den man ihm gezeigt hatte, und darüber, was dieser Clip bedeutete.
    Es gab noch eine andere Möglichkeit: eine einfache Erklärung, warum Rawlings alles über Marcus Brooks und mehr über den Fall wusste als jeder andere.
    »Gibt es etwas, das Sie uns erzählen können?«, fragte Thorne.
    Nach einer kurzen Pause: »Was zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, warum Marcus Brooks oder sonst jemand Ihrem Freund mit einem Hammer den Kopf einschlagen sollte.«
    »Scheiße, woher soll ich das wissen.«
    »Das ist Ihr erstes ›Scheiße‹ in diesem Gespräch. Es freut mich, dass Sie sich solche Mühe geben.«
    Thorne war überrascht, als Rawlings lachte. »Ach wissen Sie, ich lass es morgens gern langsam angehen. Im Verlauf des Tages wird das schon.«
    Anschließend versäumte es Thorne, mehrere Nachrichten zu beantworten: eine von Keith Bannard, dem DCI von S&O, eine andere von der Staatsanwaltschaft, in der es um einen blutbefleckten Turnschuh ging, der aus der Asservatenkammer verschwunden war, und eine weitschweifige Nachricht seiner Tante Eileen, die wie immer vergessen hatte zu sagen, warum sie eigentlich anrief. Wahrscheinlich ging es um das Thema: »Was machst du an Weihnachten?«
    Er hörte, wie jemand draußen auf dem Gang Kitson ein Kompliment machte, sie sei gestern Abend im Fernsehen klasse gewesen. Als sie hereinkam, schob Thorne sein Kompliment nach.
    »Hat’s was gebracht?«
    »Ein paar haben angerufen, sie hätten gesehen, wie jemand was in den Abfalleimer warf, was ein Messer hätte sein könnten. Ich glaub nicht, dass uns das recht viel weiterbringt. Die Frau hat nicht zurückgerufen.«
    »Noch ist Zeit.«
    Kitson war insgeheim Fußballfan, also quatschten sie noch über die Champions League des gestrigen Abends. Arsenal war nun Gruppenletzter, nachdem sie gegen Hamburg verloren hatten. Thorne hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit Hendricks darüber zu sprechen, der mit Sicherheit am Boden zerstört war.
    »Haben Sie die Highlights gesehen?«, fragte Kitson.
    »Hatte was Besseres zu tun«, sagte Thorne.
    Er lief zur Polizeistation in Colindale und wartete darauf, dass Brigstocke aus seiner Besprechung mit dem Bezirksleiter herauskam.
    »Tut mir leid, dass ich so früh angerufen habe.«
    »Was war denn so dringend?«, fragte Brigstocke.
    »Nichts Besonderes. Ich fand nur, wir sollten unseren Hintern bedeckt halten.«
    »Wie ich am Telefon sagte, der ist bedeckt.«
    »Ist ja verständlich, dass wir uns auf den Skinner-Mord konzentrieren«, sagte Thorne. »Aber es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Brooks mit den Black Dogs fertig ist.«
    »Wir nehmen nichts an.«
    »Dass er sie nicht noch einmal abstrafen möchte.«
    »Sie haben recht.«
    »Sie sagten, wir haben Leute vor seiner Wohnung und beim Club?«
    Sie hatten den Empfangsbereich der Polizeistation erreicht und gingen hinaus auf die Straße, liefen zurück zum Becke House. Der Himmel war schmutzig grau, aber hier

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