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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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den Morgenmantel über dem schwarzen T-Shirt zurecht. »Ich geh jetzt wieder ins Bett.«
    »Danke für die Hilfe, Pippa«, sagte Thorne.
    Sie riss die Augen auf und knallte wütend die Tür hinter sich zu.
    Holland wartete einen Moment, bevor er sich räusperte. »Haben wir seine Handynummer?«
    Thorne zuckte die Schultern. »Ich hab sie nirgends gesehen. Er hat uns ja keine Visitenkarte gegeben.«
    »Vielleicht hat sie Ihr Freund von S&O.«
    Thorne musste Keith Bannard ohnehin anrufen. Auf dem Weg zum Steifenwagen, der auf der anderen Straßenseite parkte, kramte er nach seiner Nummer. Er erreichte nur Bannards Mailbox und hinterließ eine Nachricht.
    Nach zwölf Stunden auf dem Fahrersitz eines Ford Focus reagierte der wachhabende Beamte zunächst eine Spur ungehalten, als Thorne und Holland anrückten. Jetzt war er besser gelaunt. Anscheinend hatte es ihm gefallen, wie ihnen Cowans’ Haustür vor der Nase zugeknallt wurde.
    »Eine blöde Kuh«, sagte er. »Wahrscheinlich ist sie sauer, weil er die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen ist.«
    Thorne spürte die Panik in sich aufsteigen. »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Er war bereits weg, als ich gestern Abend anrückte. Er ist allerdings ziemlich viel unterwegs. Schläft auch oft bei anderen Bikern, hat einer der Jungs erzählt.«
    Holland sah zu Thorne. »Wir haben Leute an allen bekannten Adressen von den Black-Dogs-Mitgliedern. Sollte nicht schwer sein, ihn zu finden.«
    Der Beamte im Auto grinste breit und warf seine Zeitung auf den Rücksitz. »Hat wahrscheinlich noch ein paar andere Mädels an der Hand und so.«
    »Glückliches Kerlchen«, meinte Holland.
    Thorne dachte an den Videoclip, den er vor ein paar Stunden gesehen hatte, und fragte sich, wie viele dieser Frauen Martin Cowans wohl bezahlen musste.
     
    Kitson trug den Kassettenrekorder in ihr Büro und machte die Tür zu. Sie hatte sich die letzten Anrufe in der Einsatzzentrale angehört, das Ohr am Lautsprecher, um trotz des Gesprächslärms was mitzubekommen, hatte Tasten gedrückt und zurückgespult und vor allem einen Anruf immer wieder angehört.
    Einen gleichermaßen aufregenden und verwirrenden Anruf.
    In ihrem Büro hörte sie sich das Band noch einmal an und las gleichzeitig die Abschrift mit. Der Anruf dauerte nicht länger als zwanzig Sekunden. Dann ging sie hinaus, um sich die Kopfhörer von Andy Stones iPod zu holen, und hörte sich den Anruf ein weiteres Mal an. Um sicherzugehen.
    Die Stimme war ihr sofort bekannt vorgekommen, aber nicht von dem letzten Anruf der Frau. Damals hatte die Frau auf der Straße von einem Handy aus angerufen, die Stimme hatte mit dem Verkehrslärm konkurriert und gedämpft und angespannt geklungen.
    Dieses Mal war nur ihre Stimme zu hören. Dieses Mal war die Frau tapferer. Eindeutiger.
    »Ich weiß, wer Deniz umgebracht hat.«
    Und Kitson erkannte die Stimme. Die Frau war nicht tapfer genug gewesen, ihren Namen zu nennen, und Kitson war sich nicht sicher, ob sie die Wahrheit sagte. Aber sie wusste, wer die Anruferin war.
    Von Cowans’ Haus fuhren sie hinauf zur Hauptstraße und dann nach Osten den Broadway entlang. Der Verkehr floss langsam durch den dicht mit asiatischen Läden besiedelten Quadratkilometer. Sie kamen am Punjabi Bazaar, an Rita’s Samosa Centre und der Sikh Bridal Gallery vorbei, bevor sie in eine kleine Straße abbogen, die am Kanal entlang verlief, und unter der Brücke parkten.
    Thorne stieg aus und ging ein paar Meter zurück, um sich an eine niedrige Mauer am Wasser zu lehnen. Rechts von ihm wand sich Stacheldraht um einen Zaun, der einen Treidelpfad von einem riesigen B&Q-Baumarkt trennte, dessen Fenster schmutzig und dessen rote Metallverkleidung schmutzig und verrostet war.
    Holland zog seine Marlboro Lights aus der Tasche. Er nestelte kurz an der Verpackung und steckte sie wieder weg. »Was machen wir hier?«
    Eine vollkommen berechtigte Frage, die man am besten überging. »Wären Sie lieber im Büro? Am Schreibtisch? Formulare ausfüllen?«
    Am Ufer entlang der schwarzen Brühe hingen übervolle Müllbeutel an den Zaunpfählen. Das Ufer selbst war übersät mit Dosen und Plastikflaschen, und dann sah Thorne weiter oben an einem Fleck direkt am Wasser zwei Dutzend Schwäne. Sie hatten sich versammelt, als hielten sie eine Besprechung ab. Die meisten waren weiß, aber ein paar hatten dunklere Schnäbel und Federn, als wären sie staubig. Das Gras um sie herum war voll kleiner weißer Federn.
    Genau die Art von

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