Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
Nachdenken.«
    »Mal abwarten.«
    »Was?« Easy deutete mit einer Kopfbewegung auf Theos Wohnungstür. »Du willst das mit deiner Freundin besprechen?«

    Theo sagte nichts darauf. Der Spott war aus Easys Stimme verschwunden, an seine Stelle war etwas Dunkleres getreten. »Du solltest wirklich darüber nachdenken, verstehst du? Und zwar pronto.«
    Theo dachte bereits nach. Über das zusätzliche Geld und die Tatsache, dass es kaum noch schlimmer kommen konnte. Und wie viel ihn sein letzter Aufstieg gekostet hatte.
    »Was hast du vorher gesagt: ›Gott sei Dank hat’s nicht mich erwischt …‹«
    Easy zuckte die Schultern. »Was?«
    »Wir haben alle in dem Auto gesessen, Alter.«
    »Und?«
    »Mikey und SnapZ. Und Wave und du und ich.«
    Die Reste von Easys Joint flogen über die Mauer nach unten. Sein Atem ging schwer. Theo sah zu, wie er langsam den Kopf schüttelte. »Du bist echt durchgeknallt, Star Boy.«
    »Das ist kein Zufall, mehr sag ich nicht.«
    »Hat dir jemand auf den Kopf geschlagen, oder was? Wirft die Schlampe mit Pfannen nach dir, Alter?«
    »Vielleicht sollten wir mit Wave reden.«
    »Das Zeug, das ich über dich geschrieben habe …«
    »Sei vorsichtig, das ist alles.«
    Zunehmend wütend, schlug Easy mit der Hand gegen die Mauer. »Dieser ganze Mist, diese Beurteilung, dieser Scheiß …«
    »Ich piss mir in die Hose, Eez, und es ist mir egal, wenn du das weißt, ja?«
    Easy explodierte, stieß Theo die Bierdose gegen die Brust und bespritzte ihn mit dem Schaum. »Du kannst dir so viel in die Hose pissen, wie du willst, ja. Aber behalte deine gequirlte Scheiße für dich! Ich will sie nicht hören und ich will dich nicht sehen, wenn du so denkst. Hast du mich verstanden?«
    Theo nickte.

    Easy stieß sich ab und starrte kurz vor sich hin, bevor er die Dose mit aller Kraft gegen Theos Brust schleuderte. Er war schon auf dem Weg, als das Bier spritzte und die Dose über den Boden rollte.
    Von dem Geschrei waren Javine und ein, zwei andere wach geworden und schauten zur Tür heraus. Aber Theo blickte nicht auf. Er sah nur auf die Dose, aus der der Schaum auf den Beton quoll und das Bier wie Pisse herausrann und auf das Gras unten tropfte.

    Paul und Adam Perrin lagen zusammen im Sarg, beide in ihrer besten Galauniform, wie Kinder, die im selben Bett schlafen. Aus irgendeinem Grund gab es keinen Sargdeckel, und als sie die erste Schaufel Erde traf, setzten sie sich beide auf. Ihr Timing war perfekt, sie spuckten den Dreck aus und lachten.
    »Ist schon gut«, sagte Paul und sah auf zu Helen. »Kein Problem, versprochen.«
    »Wie wär’s mit unseren beiden Namen?«, fragte Adam. »Wie wär’s mit Adam-Paul?«
    »Paul-Adam klingt um einiges besser«, sagte Paul, und plötzlich rangelten die beiden. Sie machten dabei aber auf lustig und schlugen mit den Händen aufeinander ein wie zwei alte Weiber, die sich ihre Handtaschen um die Ohren hauen. Sie wurden immer alberner, bis der Vikar sie vom Rand des Grabes aus mit deutlichen Worten ermahnte, sie erschreckten die Trauernden und müssten nun wirklich Ruhe geben.
    Helen wachte auf.
    Das Kissen war feucht, und das Baby trat um sich. Als habe es genug, genug gehört , und wolle heraus, damit es ihr besser ginge.

28
    Wave klopfte an die Tür der Wohnung, riss an der Hundeleine und befahl seinem Hund zu sitzen. Er wartete, bevor er sich an die Tür lehnte und laut rief. Sugar Boy aufforderte, seinen Arsch hochzukriegen, wenn er sich keinen Arschtritt einfangen wollte.
    »Kein Sofa und keine Playstation, wenn du wieder an der Straßenecke stehst, kapiert?«
    Es war Freitag, und Wave wollte das Geschäftliche hinter sich bringen, sich holen, weswegen er gekommen war, und überall sein Geld einsammeln. Die Einnahmen an diejenigen weitergeben, an die er sie immer weitergab, und seinen Anteil einschieben, damit er fürs Wochenende ordentlich Kohle in der Tasche hatte.
    Schlangestehen am Geldautomaten hatte er nicht nötig und er brauchte auch keine PIN-Nummer.
    Er kramte nach den Schlüsseln und sperrte auf, zog den Hund zurück, damit der wusste, wer zuerst über die Schwelle trat. Er rief laut, als er eintrat, und schlug die Tür zu. Sugar Boy sollte wissen, was ihn erwartete.
    Sugar Boy saß auf einem Holzstuhl neben dem Sofa. Wave machte einen Schritt auf ihn zu, der Pitbull zerrte an der Leine. Als er die zwei Männer sah – einer kam aus dem Bad, einer aus dem Schlafzimmer -, blieb er stehen.
    Beide trugen eine Waffe. Mit Schalldämpfer.
    Sugar Boy fing an

Weitere Kostenlose Bücher