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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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die sie gekleidet waren, verschwammen ihr vor den Augen, als der Einkaufswagen sie mitriss, als sie auf die Knie fiel und zugleich zu heulen anfing. Der erste laute Schluchzer, als sie auf den Boden sank, fühlte sich an wie ein Schlag gegen die Brust.
    Eine Frau, die Mutter des Jungen, fragte sie, ob alles in Ordnung sei. Helen versuchte zu sprechen, aber dann war die Frau schon weg, um jemanden zu holen. Und als Helen wieder aufsah, war da nur der kleine Junge, der sie anstarrte. Er begann ebenfalls zu weinen, und sie sah jemanden von der Security um die Ecke biegen. Der Mann beugte sich zu ihr und legte den Arm um sie. Er fragte sie, ob er ihr aufhelfen solle. Doch sie weinte so sehr, dass sie nicht antworten konnte, und er stand wieder auf. Er sagte, sie könne so lange weinen, wie sie wolle.
    Helen hörte, wie er anderen Kunden erklärte, der Dame fehle nichts. Dann sprach er in sein Walkie-Talkie, und in den Pausen zwischen den Schluchzern, in denen sie wie ein Baby nach Luft schnappte, hörte sie ihm zu.

    Der Securitymann ließ Helen nicht fahren, sondern setzte sie in ein Taxi und nahm ihr die Autoschlüssel ab. Er versprach
ihr, ihr das Auto nach Hause zu bringen, wenn seine Schicht zu Ende war. Er war der zweite Mensch innerhalb von ein paar Tagen, den sie nach seinem Namen fragte und dem sie erklärte, dass sie das Baby vielleicht nach ihm benennen würde. Er sagte, er heiße Stuart, und schien von der Idee wesentlich angetaner als der Junge aus Lewisham.
    Während das Taxi wegfuhr und sie die paar Meter zu ihrer Haustür ging, sah sie das Gesicht dieses Jungen vor sich, seinen Ausdruck, als sie aus dem Parkhaus fuhr. Sie hielt den Schlüssel bereits in der Hand, als sie in ihrem Rücken eine Stimme hörte.
    »Helen?«
    Sie fuhr herum. Halb erwartete sie, Adam Perrin zu sehen. Daher war sie erleichtert, als ein Mann mittleren Alters mit Halbglatze die Hände hob, als wolle er sich ergeben. Er wirkte einfach nur besorgt, anscheinend sah er ihr an, wie angespannt sie war.
    »Tut mir leid«, sagte sie. Sie fühlte sich erschöpft und dachte an ihre Panik, als Kevin Shepherd aus der Dunkelheit aufgetaucht war und sie praktisch an derselben Stelle bedroht hatte.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte der Mann sie.
    Wahrscheinlich war er einer ihrer Nachbarn. Sie und Paul hatten oft darüber gesprochen, diese endlich mal besser kennenzulernen, vielleicht eine Party fürs ganze Haus zu schmeißen, aber irgendwie waren sie nie dazu gekommen.
    »In ein paar Wochen geht es mir bestimmt besser. Wenn ich mal den Bauch hier los bin.«
    Der Mann grinste. »Das ist gut. Nur, wir wollten eigentlich wissen, wie Sie mit allem zurechtkommen.«
    »Wunderbar. Danke.«
    »Die Beerdigung ist übermorgen, richtig?«
    »Wie bitte?« Sie bemerkte das kleine Aufnahmegerät. »Wer ist ›wir‹?«

    »Nur der Lokalanzeiger.« Er streckte ihr die Hand hin, die Helen geflissentlich ignorierte.
    »Und die Lokalanzeiger verkaufen an die großen Blätter. Ich weiß, wie das funktioniert.«
    »Das ist natürlich eine große Geschichte für uns. Eine lokale Tragödie.«
    Helen wandte sich wieder zur Tür und versuchte aufzusperren. Sie hörte, wie der Reporter näher trat.
    »Es wäre gut, wenn die Menschen draußen wüssten, wie es Ihnen wirklich geht«, sagte er. »Was Sie durchgemacht haben. Wie Sie denken, dass es sein wird, wenn Sie das Baby bekommen, nachdem …«
    Sie fuhr herum und sah einen zweiten Mann aus dem Auto aussteigen, das parkte, wo zuvor das Taxi gestanden hatte. Er drückte an einer Kamera herum und hob sie hoch. Sie wartete auf das Blitzlicht.
    »Kommen Sie, Helen, nur ein paar Worte …«
    Sie schob ihn zur Seite und ging, so schnell sie konnte, zu dem Fotografen. »Steigen Sie in das Auto«, sagte sie. »Und zwar sofort .«
    Der Reporter war hinter ihr, feuerte noch immer seine Fragen ab, aber sie ging unbeirrt weiter, genoss den Gesichtsausdruck des Fotografen, als er endlich zu fotografieren aufhörte und schnell zurückwich.
    »Verzieh dich, bevor ich dir diese Kamera wegnehme und sie dir in den Arsch schiebe.«

    Heute Abend legte kein DJ im Dirty South auf. Ein Zettel hing an der Tür, auf dem stand: Der für heute geplante Auftritt wurde verschoben aus Respekt für die Familien von Michael Williamson, James Dosunmo, Errol Anderson und André Betts.
    Mikey, SnapZ, Wave und Sugar Boy.

    Jemand hatte »live 4 ever« auf den Zettel gekrakelt, genau über dem Satz, der versprach, die gekauften Tickets wären für das neue

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