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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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sie sie als ein kleines Missverständnis interpretiert:
    Sie hatten einen Fahrgast auf dem Rücksitz, einen Polizeibeamten, und zwar am Freitag …
    Welchen?, fragte Jackson.
    Wie bitte?
    Welchen Freitag?
    Sie erinnerte sich, dass Jackson einen kurzen Augenblick lang verwirrt war. Er überspielte seinen Versprecher, und sie merkte nichts. »Als er mich fragte: ›Welchen?‹, hat er eigentlich gemeint, welchen Polizeibeamten, nicht welchen Tag.«

    »Shepherd bezahlt eine Menge Polizeibeamte«, sagte Moody. »Deshalb haben wir Paul auf ihn angesetzt.«
    Helen schüttelte den Kopf. Sie war sich sicher. »Shepherd erzählte Kelly von Paul. Gehen Sie der Sache nach.«
    Moody überlegte. »Es ergibt Sinn, zumindest wenn man sich das Timing ansieht. Paul war nur auf Shepherd angesetzt.«
    »Da haben Sie Ihr Motiv«, sagte Helen.
    »Ich hoffe, Sie haben recht. Dann brauchen wir nur noch die Staatsanwaltschaft zu überzeugen. Wobei es natürlich möglich ist, dass die sagen, wir können es nur mit ›Versuch der Verabredung zu einer Straftat‹ probieren.«
    »Hauptsache, er fährt ein, Jeff.«
    Moodys Aktenkoffer lag geöffnet auf seinen Knien. Er beugte sich darüber. »Hören Sie, wenn es auch nur den Hauch einer Chance gibt, Kelly für das, was mit Paul passiert ist, hinter Gitter zu bringen, werden sie sie ergreifen.« Er schloss den Koffer und räusperte sich. »Aber ich weiß, dass er es getan hat. Und das bedeutet, dass er, abgesehen von allem anderen, äußerst korrupt ist. Und wenn alles andere schiefläuft, werde ich ihn dafür hinter Gitter bringen. Okay?«
    Da Helen nicht antwortete, wiederholte er seine Frage. Sie sah, dass Moody es ernst meinte, und sie wusste, mehr konnte sie nicht erwarten. Sie dankte ihm, und er versprach, sie anzurufen, sobald es etwas Neues gab. Dann nahm er ihr das Versprechen ab, dasselbe zu tun.
    »Was ist mit Frank Linnell?«
    »Das gehört natürlich nicht zu meinem Bereich, aber wir haben Ihre Informationen weitergegeben, und die Kollegen, die wegen der Morde in Lewisham ermitteln, werden ihn sich sicher genauer ansehen. Doch so, wie Leute wie Frank Linnell meiner Erfahrung nach vorgehen, wird auch das nicht einfach werden.«

    Helen stimmte zu, aber sie hatte etwas anderes gemeint. »Ich meinte wegen Linnell und Paul. Sie sagten, Sie wollten der Sache nachgehen.«
    »Ach ja, richtig.« Er wirkte verlegen, als sei das, was er dazu in Erfahrung gebracht hatte, zwar nicht schlimm, aber unangenehm. »Wir sind so sicher, wie wir nur sein können, dass es zwischen den beiden niemals illegale Geschäftsbeziehungen gegeben hat. Ihre Beziehung geht auf eine gemeinsame Geschichte, einen Fall zurück.«
    »Davon hat mir Linnell auch erzählt. Von einem Fall, an dem Paul gearbeitet hat.«
    »Linnells Halbschwester, Laura«, sagte Moody. »Sie wurde vor sechs Jahren von einem Freund ermordet, und Paul ermittelte in dem Fall. Sieht aus, als seien sie danach in Kontakt geblieben.«
    Helen erinnerte sich an die Fotos in Linnells Küche. Dann war es also nicht die Tochter. »Wie wurde sie umgebracht?«
    »Sie wurde erstochen. Anscheinend der eifersüchtige Typ.«
    »Wie lange hat er bekommen?«
    »Das ist ja die Sache. Er wurde selbst erstochen, als er in Untersuchungshaft in Wandsworth einsaß. Zwei Tage vor seinem Gerichtstermin.«
    »Da hat jemand dem Staat eine Menge Geld gespart.« Man sah Helen an, wer dieser »jemand« ihrer Meinung nach war.
    Moody lächelte bitter. »Auf alle Fälle habe ich mit dem Chef der Ermittlung damals gesprochen, ich wollte wissen, was er von der Sache hält. Sie konnten es natürlich nie beweisen …«
    Helen sah das Gesicht des Mädchens vor sich. Und Linnells Gesicht, als er zu den Fotos schaute. Es war nicht schwierig zu glauben, dass die Morde in Lewisham nicht Linnells erster Versuch gewesen waren, selbst Gerechtigkeit auszuüben.
    »Also, das wär’s, was Linnell und Paul betrifft.« Moody
räumte seine Sachen zusammen. »Nur Freunde. Mehr war nicht.« Als er Helens Gesicht sah, öffnete er den Mund, um noch etwas zu sagen, aber sie ließ ihn nicht.
    »Sie haben mal mit einem Fälscher Tennis gespielt. Ja, ich weiß .«
    Moody hob die Hände, als sei genau das der Punkt.
    »Aber wie viele Leute hat dieser Fälscher umgebracht?«

38
    Nachdem Moody gegangen war, schlief Helen den Großteil des Nachmittags und verbrachte den Rest ausgestreckt vor dem Fernseher. Sie wollte sich ablenken, aber das klappte nicht ganz. Höchstens zehn Minuten, in denen sie etwas

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