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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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vergleichen, die sie vorhin besucht hatten. Sie war süß und wusste, was ihm gefiel. Sie sagte, er sehe gut aus, wenn er nackt war, und dass sie gern was zum Festhalten hatte. Und hinterher, wenn sie den Joint auspackten, hatte sie immer ein paar gute Geschichten auf Lager. Witzige Storys über den winzigen Schwanz von SnapZ oder wie As If einmal heulte, als sie ihm einen runterholte.
    Unbezahlbar …
    Er wollte nicht länger darüber nachdenken, warum er zu ihr gegangen war. Letztlich hätte er das heute verdiente Geld nicht besser ausgeben können. Sie hatten es bei Easy geteilt und waren dann noch auf ein paar Drinks ins Dirty South: eine Runde knallblaue Hypnotics. Eine Stunde lang hing er
in der Bar herum, zeigte den anderen von der Gang die Fotos auf seinem Handy und ließ den reichen Macker raushängen.
    Bis er nur noch mehr Lust darauf hatte, bei Linzi vorbeizuschauen.
    Jetzt war er hungrig …
    Es waren nur fünf Minuten bis zu seinem Block, aber er wollte nicht riskieren, seine Mum aufzuwecken und sich anbrüllen zu lassen, wenn er in der Küche herumkramte. Lieber ging er rüber auf die Hauptstraße und besorgte sich was in einem der Kebabschuppen, die noch offen hatten.
    Er bog um die Ecke und sah den alten Mann, der ihm entgegenkam. Sah, wie er aufblickte und die Augen wieder auf den Bürgersteig senkte. Er machte den Leuten Angst, das wusste er. Er zog sich die Kapuze ins Gesicht und ließ eine Schulter sinken, um noch ein Stück gefährlicher zu wirken. Der Alte sollte sich ruhig vor Angst in die Hose pissen.
    Noch ein letzter Adrenalinstoß, bevor er sich aufs Ohr legte.
    Er ging an ihm vorbei, rempelte ihn leicht mit der Schulter an. Sollte der alte Idiot doch denken, dass er gleich sein Fett abbekäme. Weil er die Kapuze so tief ins Gesicht gezogen hatte, entging ihm die Reaktion des Alten. Er bekam gar nicht mit, dass dieser nach zwei, drei Metern stehen blieb und in seine Jackentasche griff.
    Mikey erkannte erst, was lief, als er seinen Namen hörte und sich umdrehte. Eine Sekunde oder zwei, bevor der Alte die Waffe hob und ihm ins Gesicht schoss.
    Noch während Mikey auf den Boden fiel, drehte sich der Alte rasch um und verschwand, die Hände in den Taschen. Dabei murmelte er etwas davon, dass die Welt verrückt geworden sei.

    Javine roch am Nacken wunderbar nach Kakaobutter, und die Haare dufteten nach etwas Süßem und Zitrone. Er kuschelte
sich an sie, streichelte ihren Rücken und ihren Hintern, während sie ihm die Zunge in den Mund steckte, trotzdem blieb sein Schwanz weich.
    Sie hörte auf, ihn zu küssen, und flüsterte: »Willst du nicht?«
    »Ich bin müde.«
    »Du kommst mir aber nicht müde vor.«
    Er entzog sich ihr und rollte auf die Seite. »Und wie komm ich dir vor?«
    Unten auf der Straße heulte ein Motor auf, laute Stimmen waren zu hören.
    »Als ob du auf einen Streit aus wärst.« Sie hob das Kissen, das hinter ihr lag. »Als ob du lieber streiten würdest.«
    »Du redest einen solchen Mist.«
    »Es ist schon beinahe eine Woche her.«
    Er atmete langsam aus. »Ich arbeite einfach mehr, ja?«
    »Ich weiß …«
    »Freust du dich nicht, dass wir mehr Geld haben?«
    »Klar freu ich mich.«
    »Also dann lass das.«
    Javine sagte nichts mehr. Und bald drohte ihr Schweigen den Lärm draußen zu übertönen. Theo war erleichtert, als nebenan ein Wimmern zu hören war und sie den Kopf zur Seite drehte und die Bettdecke zurückschlug.
    Er hatte das Dirty South vor den anderen verlassen, froh, sie allein feiern und ihren Triumph genießen zu lassen. Eigentlich hatte er gedacht, er sei leise gewesen, aber Javine hatte sich umgedreht und im Dunkeln seinen Namen gerufen, als er sich auszog. Durch das Quatschen war sie wieder wach geworden.
    Sie hatte ihn gefragt, wie sein Abend gewesen war.
    Er war mit vierhundert Pfund von Easy weggegangen. Sie hatten aber mindestens eineinhalbtausend gemacht. Vielleicht
war es ja wirklich so. Vielleicht nahm sich Easy einen Teil dafür, dass er ihm eine Stufe nach oben geholfen hatte. Vielleicht fand Easy auch, dass er keinen vollen Anteil verdient hatte. Er hatte keine Ahnung, wie viel Mikey bekommen hatte. Hatte mit ihm nicht darüber reden wollen.
    Aber morgen würde er es herausfinden. Er würde Easy fragen, was da lief.
    Er lag im Bett und versuchte, sich aufs Geld zu konzentrieren, nur an die Kohle zu denken und daran, was man sich damit kaufen konnte. Das war einfacher, als darüber nachzudenken, wie er an die Kohle gekommen war und was er

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