Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
ihr Vater. Er räusperte sich. »Den Sarg tragen, mein ich. Wahrscheinlich machen seine Freunde das und Leute aus seiner Familie …«
    »Die Kollegen tragen ihn«, sagte Helen. »Eine Ehrengarde in Galauniform. Pauls Mum wünschte es sich. Sechsundzwanzig Salutschüsse, Trompeten, das ganze Programm.«
    Ihr Vater nickte. Er war beeindruckt.
    »War ein Witz.«
    »Kein Problem. Ich wollte mich nur melden.«
    »Du musst wahrscheinlich mich tragen.«
    »Ob ich das schaffe, weiß ich nicht.«
    Sie sah zu, wie ihr Vater ihr eine Riesenportion Trifle auftischte. »Wär wohl besser, ich fahre jetzt«, sagte sie. »Warum bringst du das nicht rüber zu deiner Freundin? Andererseits solltest du auf deine Figur achten, wenn du bei ihr landen willst.«
    »Wer sagt denn, dass ich das nicht schon getan habe?«
    Sie boxte ihn an die Schulter und sah sich nach ihrer Tasche um.
    »Ruf mich an, wenn du heimkommst«, sagte er. »Oder später. Ist egal.«
    Helen nickte. »Wenn ich dazu in der Lage bin. Inspector Barnaby läuft schließlich jeden Abend auf UK Gold …«

    Helen hatte ihr Auto praktisch gegenüber der Haustür ihres Vaters geparkt. Sie wollte über die Straße gehen und erstarrte,
als fünfzig Meter rechts von ihr ein schwarzer Jeep mit quietschenden Reifen losfuhr. Sie konnte zwei Männer darin erkennen, die geradeaus schauten, und war sich nicht sicher, ob sie nicht ein ähnliches Auto, vielleicht sogar dasselbe Auto, vor ein paar Tagen vor ihrem Block hatte stehen sehen.
    Sie sagte sich, wie albern sie war und dass es jede Menge schwarzer Jeeps gab, als ihr Handy klingelte. Es war Martin Bescott, Pauls DI von Kennington.
    »Wir haben noch ein paar Sachen von Paul«, sagte er.
    »Ja? Ich dachte, ich hätte schon alles abgeholt.«
    Pauls DI zögerte, bevor er erklärte: »Wir haben einen zweiten Garderobenschrank gefunden. Pauls … Nachfolger war nicht scharf darauf, den alten zu übernehmen, und daher …«
    Helen unterbrach ihn und sagte, sie verstehe das. Die Leute bei der Polizei waren ziemlich abergläubisch.
    »Am Schluss blieb uns nichts anderes übrig, als das Ding aufzubrechen.«
    »Können Sie die Sachen nicht einfach in die Altkleidersammlung geben? Das würde mir die Mühe ersparen …«
    »Ja, sicher, da sind ein paar alte Sportschuhe dabei und anderes Zeug. Aber ich dachte, den Laptop möchten Sie wahrscheinlich haben.«
    Jetzt war Helen um eine Antwort verlegen.
    »Helen?«
    »Ich komm vorbei und hol ihn ab«, sagte sie.

    Theo war den Großteil des Vormittags in der Wohnung geblieben und hatte mit Sugar Boy die Zeit totgeschlagen. Wave hatte ihn rübergeschickt, als SnapZ nicht auftauchte. Theo hatte gehofft, dass die Woche besser anfinge, dass das Geld etwas schneller flösse und diese Nervosität nachließe. Dieses Gefühl, als könne jeden Moment etwas Schlimmes passieren.
    Das klappte beides nicht, und als es endlich Zeit fürs Mittagessen
war, lief er rüber in seine Wohnung, um mit Javine ein Sandwich zu essen.
    Er hatte kaum Platz genommen, als Easy mit seinem fetten, hässlichen Pitbull, der an der Leine zerrte, an der Tür auftauchte. Er hatte ihn sich gekauft, nachdem Wave sich einen zugelegt hatte. Er hatte dafür fünfundsiebzig Pfund an so einen Typen aus Essex abgedrückt, der die Hunde hinter dem Dirty South verhökerte. Und er hatte es geschafft, das dümmste Vieh in der ganzen Siedlung zu kaufen. Wave meinte, Easys Pitbull müsse sich als Welpe einen Tritt gegen den Kopf eingefangen haben. Easy schien es recht zu sein. Er dachte anscheinend, er und sein hirnkranker Hund gehörten zusammen, oder so.
    Javine fing an zu stänkern, sobald sie das Japsen hörte. Sie konnte den Köter nicht ausstehen und wollte ihn nicht in der Nähe ihres Babys haben. Theo versuchte die Tür hinter sich zuzuziehen, als ihr die Nerven durchgingen. Sie brüllte, sie wolle keine blöden Viecher in ihrer Wohnung, egal, ob die vier oder zwei Beine hätten.
    Easy zuckte die Schultern. »Gehen wir«, meinte er.
    Zuerst liefen sie um den Block. Easy genoss die bewundernden Blicke der Jungs, die an den Garagen herumstanden. Und die abschätzigen Blicke der älteren Frauen – der Mütter und Schwestern -, als er seinem Hund dabei zusah, wie er sein Geschäft auf dem armseligen Stück Rasen verrichtete, das hier als Spielplatz galt, bevor sie hinüber in die Lewisham High Street gingen.
    Es war über zwanzig Grad warm und wurde immer wärmer. Easy trug ein Seidenhemd, offen über einem Unterhemd, rostfarben wie seine

Weitere Kostenlose Bücher