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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Militärhose. Theo hatte sich eine Hüftjeans und ein Marley-T-Shirt rausgesucht, und die Timberlands, die er sich von dem Geld aus den Einbrüchen mit Easy vor drei Wochen gekauft hatte.

    Mit dem Geld, das er nicht auf die Seite gelegt hatte.
    »Wie läuft’s so, Star Boy?«
    Theo erzählte Easy, dass es einigermaßen liefe und dass er ihn in den letzten Tagen, seit der Sache mit Mikey, nicht oft gesehen habe.
    »Hatte zu tun, T.«
    Theo deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung Wohnung, wo er Sugar Boy zurückgelassen hatte, um die Stellung zu halten. »Ist nicht viel los, geschäftlich.«
    »Genau. Man muss ständig was Neues aufreißen, verstehst du?«
    »Und was reißt du gerade auf?«
    »Überall was, Alter.«
    »Auch dort, wo du nichts zu suchen hast?«
    »Was meinst du?«
    »Als wir diese Nutten fertigmachten. Vielleicht sind wir da jemandem auf die Zehen gestiegen. Das meine ich.«
    Easy sah ihn böse an und rannte dabei beinahe ein Mädchen mit einem Buggy über den Haufen. Sie brüllte ihn an, doch das ließ ihn kalt. »Wem seine Zehen? Scheiße, wovon redest du, Alter?«
    »Egal, wem wir auf die Zehen gestiegen sind. Alles, was nicht zu unserem Gebiet gehört, gehört zu einem anderen Gebiet.«
    »Du hast dir schon immer in die Hose gemacht, T.«
    »Kann sein.«
    »Schon als wir noch Kinder waren, Alter.«
    Ein Streifenpolizist und zwei Kontaktbereichsbeamte – Plastikknüppel – schlenderten auf sie zu. Der Streifenpolizist musterte Easy und Theo von oben bis unten, während sich die Plastikknüppel mehr auf den Pitbull konzentrierten.
    Easy grinste sie breit an und riss den Hund zurück. Sie bogen um die Ecke, Richtung Lee Bridge. »Diese Extra-Bullen
verschwinden bald wieder«, sagte er. »Dann wird hier alles wieder normal, ja.«
    »Meinst du?«
    »Das ist der Wilde Westen, Alter. Schau dir ihre Gesichter an. Denen gefällt das nicht.«
    Ein paar Meter weiter blieben sie stehen, als Waves Mercedes neben ihnen hielt. As If saß hinter dem Steuer und gab dem Fahrer hinter ihnen ein Zeichen, er solle vorbeifahren, als dieser auf die Hupe drückte. Theo sah zu, wie Easy rüberging und sich mit Wave unterhielt. Sie redeten ein paar Minuten, und Theo sah Waves Augen aufblitzen, sah ihn nicken und über eine Bemerkung Easys lachen. Theo nickte ebenfalls. Sie sprachen über ihn, das war klar, und er versuchte, nicht daran zu denken.
    Konnte alles sein. Seine Klamotten, alles.
    Als Wave wegfuhr, liefen sie weiter. Easy sagte, er habe noch immer vor, As If eine zu scheuern, sobald sich die Gelegenheit dazu biete. Dann erzählte er von den Scherereien, die ihm diverse Frauen machten. Er habe da einiges am Laufen, behauptete er, und mindestens zwei Kinder.
    »Ich halte mir gerne die Optionen offen«, erklärte er. »Ich mag die Abwechslung , verstehst du? Ich war noch nie der Typ für was Festes.« Sie liefen weiter. »Ich sag dir was, Alter« – er lachte – »die Frau, die du dir da geangelt hast, die ist ja echt eine Handvoll.«
    »Ja.«
    »Aber echt …«
    Theo grinste und wich einem braunen Fleck auf dem Bürgersteig aus. Und dachte, ja, meine Handvoll.
    Dann quatschten sie ein paar Minuten Blödsinn, Easy zog über einen DJ aus der Gegend her, den er im Lokalradio gehört hatte, und prahlte damit, wie er einem Loser, der seinen Audi zerkratzt hatte, Manieren beigebracht hatte. Theo bemühte
sich, cool zu wirken. Er war in Gedanken noch immer bei den Bullen vorhin. Wie ihn der eine fixiert hatte. Er strengte sich an, Easys Gerede zu folgen, während seine Gedanken rasten und er verzweifelt gegen diese düsteren Phantasien ankämpfte.
    »T? Hörst du mir zu?«
    »Ist das Zuhören nicht wert, Alter.«
    »Ich hab Hunger. Hast du Hunger?«
    Sie blieben am McDonald’s stehen. »Und pinkeln muss ich auch«, sagte Easy. »Zwei Fliegen auf einen Streich, Alter. Alles cool.« Er drückte Theo die Leine in die Hand und bat ihn, auf den Hund aufzupassen, während er hineinging und zwei McFlurrys für sie holte.
    Theo wartete und versuchte den Hund davon abzuhalten, Passanten anzufallen, und der Versuchung zu widerstehen, den Köter laufen zu lassen und zu sehen, wie er mit dem Verkehr auf der Hauptstraße zurechtkam.
    Easy kam raus und gab Theo sein Eis. »Vorher«, sagte er, »die Sache von wegen anderen auf die Zehen treten und so. Glaubst du, es ist meine Schuld, dass Mikey umgebracht wurde?«
    »Das hab ich nicht gesagt.«
    »Hat sich aber so angehört.«
    »Es ist abgefuckt, das ist alles«, sagte Theo.

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