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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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automatisch ins Bild eingeblendet worden: etwas mehr als drei Monate zuvor. »So was lässt sich mit Photoshop machen«, sagte er. »Außerdem könnte das ein Foto von irgendjemandem sein.«
    »Donna sagt, dass es ihr Mann ist«, erwiderte Anna. Sie schüttelte den Kopf, überlegte, was sie noch sagen könnte, doch am Ende zuckte sie nur mit den Schultern und wiederholte es. »Sie schwört, dass das Alan ist.«
    »Dann lügt sie.«
    »Warum?«
    »Weil … Na ja, vielleicht ist sie hinter Gittern ein bisschen komisch geworden. Da wäre sie nicht die Erste. Vielleicht will sie Geld. Vielleicht versucht sie, irgendeine große ›Justizirrtum‹-Geschichte loszutreten.«
    »Sie weiß nicht mal, dass ich hier bin«, erklärte Anna. »Sie ist zu mir gekommen, weil sie nicht möchte, dass die Polizei involviert ist.«
    Thorne war erstaunt. »Okay, und wie wollen Sie dann dieses Gespräch Ihrer Klientin erklären?« Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und fühlte sich mehr als nur ein bisschen schuldig, als er beobachtete, wie sie wieder anfing herumzuzappeln und zu erröten.
    »Ich werde einfach ehrlich sein und ihr sagen, dass ich nicht weitergekommen bin«, erwiderte Anna. »Dass ich nicht wusste, was ich sonst hätte tun sollen. Ich werde ihr sagen, dass ich zwei Wochen lang dieses beschissene Foto angeglotzt habe und genauso schlau bin wie vorher.«
    »Warum sind Sie denn zu mir gekommen?«, wollte Thorne wissen.
    »Ich dachte, Sie könnten womöglich ein bisschen mehr Informationen aus dem Foto herauslesen.« Sie sah Thorne an, wartete jedoch vergeblich auf eine Reaktion. »Haben Sie nicht Möglichkeiten, um … Bilder zu vergrößern oder was auch immer? Ich meine, man muss doch irgendwie herausfinden können, wo dieses Foto gemacht wurde. Haben Sie denn kein Computerprogramm, mit dem sich ein geografisches Profil erstellen lässt, oder so was?«
    »Wir sind hier nicht bei CSI «, sagte Thorne. »Wir haben nicht mal einen Kopierer, der richtig funktioniert.«
    »Außerdem dachte ich, es würde Sie vielleicht interessieren .« Anna beugte sich plötzlich zu ihm vor. »Dumm von mir, das sehe ich, aber es schien mir eigentlich eine gute Idee zu sein. Schließlich war es Ihr Fall, also hatte ich gehofft, wenn Sie das Foto sehen, würden Sie zumindest denken, dass er vielleicht doch noch nicht … abgeschlossen ist.« Sie starrte Thorne noch ein paar Sekunden lang an, dann lehnte sie sich zurück, griff nach einer Haarsträhne und zog an ihr.
    »Das ist Zeitverschwendung«, sagte Thorne. »Tut mir leid, aber ich muss mich um wichtigere Dinge kümmern. Genau genommen fällt mir nichts ein, was nicht wichtiger wäre.« Er schob seinen Stuhl zurück, und nach ein oder zwei Sekunden verstand Anna die Botschaft und tat dasselbe.
    »Dann halte ich Sie nicht länger auf«, sagte sie.
    Sie ging einen Schritt auf die Tür zu.
    Thorne fand, dass sie aussah, als sei sie ungefähr vierzehn Jahre alt. »Hören Sie … ich werde das meinem Boss mal vorlegen, in Ordnung?« Er sah, wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte, und hob die Hand. »Er wird allerdings dasselbe sagen wie ich, also erwarten Sie sich nicht zu viel.« Dann nahm er das Foto noch einmal in die Hand und nickte. »Davon könnte ich auch ein bisschen was vertragen«, sagte er. »Sonne und Strand.«
    »Tom?«
    Thorne blickte auf und sah Detective Inspector Yvonne Kitson in der Türöffnung stehen. Sie teilten sich das Büro, und die meiste Zeit war Thorne mit dieser Regelung durchaus glücklich. Sie war ihm inzwischen wesentlich sympathischer als zu ihren Überflieger-Zeiten, und er vermutete, dass es ihr selbst ebenso ging. Genau wie Thorne hatte sie noch immer ein Händchen dafür, andere vor den Kopf zu stoßen, doch es war schwer, ihr keine Bewunderung dafür zu zollen, wie sie ihre Karriere, die nach einer außerehelichen Affäre mit einem Vorgesetzten katastrophal entgleist war, wieder in die richtigen Bahnen gelenkt hatte.
    »Wie bei einem Schrank zum selber Zusammenbauen«, hatte sie einmal zu Thorne gesagt. »Eine lose Schraube, und das Ganze fällt in sich zusammen.«
    Jetzt warf sie einen Blick auf Thornes Besucherin. Er deutete auf Anna, während er mit dem Foto wedelte, und stellte sie vor.
    Kitson nickte eine flüchtige Begrüßung und wandte sich wieder Thorne zu. »Ich dachte nur, es interessiert dich vielleicht, dass die Geschworenen noch nicht entschieden haben.«
    »Ja.« Thorne stand auf und ging um den Schreibtisch herum.
    Anna knöpfte ihre

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