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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Anschein zu erwecken, dass es sich um eine Falle handelte, doch ihm gingen offensichtlich die Ideen aus.
    »Und, was ist mit Grover?«, fragte Brand.
    Im Kleinbus sahen sich Thorne, Boyle und Samarez an.
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Soll ich irgendwas organisieren?«
    »Ich werde uns noch Bier organisieren …«
    Samarez stöhnte frustriert auf, während Thorne gegen die Seitenwand des Kleinbusses trat.
    »Langford ist verdammt gerissen«, stellte Boyle fest. »Meinen Sie, er hat den Braten gerochen?«
    Thorne wusste, dass das durchaus möglich war. Da Brand Langford noch nie zuvor in Spanien besucht hatte, war dieser unter Umständen argwöhnisch geworden, vor allem deshalb, weil Brand so sehr darauf »gedrängt« hatte, diese Reise zu unternehmen. Sie hatten Brand in der verfügbaren Zeit so gründlich wie möglich gebrieft. Er war instruiert worden, über Candela Bernal zu sprechen und zu erwähnen, dass sich die Beweise gegen Grover häuften, der unter dem Druck von Andy Boyle letztendlich einzubrechen drohe, doch selbst das würde möglicherweise nicht ausreichen, um Langford aus der Reserve zu locken. Thorne rief sich den Mann in Erinnerung, der sich in der Bar in Ronda an seinen Tisch gesetzt hatte. Er war zweifellos selbstsicher gewesen, und Thorne fragte sich, ob das womöglich nicht nur auf die Macht zurückzuführen war, die er besaß, sondern auch auf das Vertrauen in seine Fähigkeit, Gefahr rechtzeitig zu wittern.
    »Ja, kann sein«, sagte Thorne.
    Die Beweise, die Brand bereits geliefert hatte, reichten aus, um Langford zu verhaften und für einen Strafprozess nach Großbritannien zu überstellen, doch ohne ein Geständnis auf Tonband konnte Thorne sich nicht auf eine Verurteilung verlassen. Er wusste besser als jeder andere, dass selbst die stichhaltigste Anklage auseinanderfallen und jeder halbwegs fähige Anwalt die Geschworenen davon überzeugen konnte, dass Brand nur ein korrupter Polizist sei, der versucht habe, seine Haut zu retten. Es war durchaus möglich, dass Langford wieder zurück in Spanien sein würde, noch bevor seine Sonnenbräune angefangen hatte zu verblassen.
    Thorne durfte das auf gar keinen Fall zulassen. Das war er sich und zu vielen anderen schuldig.
    »Hier, bitte, Kumpel«, sagte Langford. »Ein schönes Kühles.«
    »Danke.«
    »Bist du sicher, dass du nicht eine Runde schwimmen willst?«
    Gary Brand war Thornes einzige Chance.

Vierundvierzigstes Kapitel

    Langford trank sein Bier in kleinen Schlucken und fragte sich, was Brand im Schilde führte. Er brüstete sich gerne damit, wittern zu können, wenn irgendwas im Busch war. Jetzt war er sich zwar nicht ganz sicher, was vor sich ging, doch irgendetwas war auf jeden Fall faul.
    Er musste auf der Hut sein.
    »Was ist denn aus der Kleinen geworden, mit der du was hattest?«
    »Ich habe mit vielen was.«
    »Ja, aber eine war doch was Besonderes, oder?«
    »Ich habe ihr den Laufpass gegeben«, sagte Langford.
    Im schlimmsten Fall hatte dieses Arschloch ihn verpfiffen, um seine Haut zu retten, und trug ein Mikrofon. Die ganze Scheiße von wegen, er würde nicht gern schwimmen. Doch damit umzugehen, würde gelinde gesagt knifflig werden. Ganz egal, wie die Sache ausging, er musste die Konsequenzen bedenken, und bis dahin musste er nur aufpassen, dass er nicht ausrastete und seine fünf Sinne beisammenhatte. Vorerst konnte er nicht viel tun, außer sich von der besten Seite zu zeigen und abzuwarten, wie sich die Dinge entwickelten.
    Was blieb ihm anderes übrig? Dem falschen kleinen Scheißkerl auf der Stelle das Hemd vom Leib zu reißen?
    Wenn er falschlag, riskierte er, jemanden zu verlieren, der seit mehr als zehn Jahren eine verlässliche Informationsquelle war. Brand war äußerst nützlich, keine Frage, und Langford wollte es sich nicht unbedingt mit ihm verscherzen, indem er sich benahm wie ein paranoider Spinner. Wenn er allerdings richtiglag, würde die Angelegenheit womöglich ein wenig komplizierter werden. Er hatte sich in die eigene Tasche gelogen und geglaubt, er könne die Ruhe bewahren und die Sache regeln wie Clint Eastwood. Das hätte ihm schon damals klar werden müssen, als er den bescheuerten Idioten verprügelt hatte, der im Club seinen richtigen Namen benutzte. Er war noch immer dazu fähig, die Beherrschung zu verlieren, genau wie jeder andere auch … genau wie bei seinem letzten Treffen mit Candela … und wenn er tatsächlich herausfinden sollte, dass Brand ihn zum Narren hielt, konnte es durchaus

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