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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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das Stichwort auf, ohne zu zögern. »Wie alt ist er inzwischen, Mitte zwanzig?«
    »Wäre doch nett, ein bisschen früher rauszukommen und ihn zu sehen«, sagte Anna. »Meinen Sie nicht?«
    Monahan errötete, und als sich seine Hände fester um die Armlehnen seines Stuhls schlossen, in den Sekunden, bevor er näher an den Tisch heranrückte, war deutlich zu erkennen, weshalb er so viel Zeit in Einzelhaft verbracht hatte. Er beugte sich zu Anna vor und flüsterte: »Ich meine , dass ich nachher ein bisschen an Sie denken werde.« Er ließ die Hand in seinen Schoß fallen und drückte zu. »Wenn ich mit meinem Schwanz in der Hand auf meiner Pritsche liege.«
    »Das ist gut zu wissen, weil ich auch an Sie denken werde, Paul.«
    Thorne hob die Hand. »Anna …«
    Falls sie nervös war, ließ sie es sich nicht anmerken. »Und ich werde einen Riesenspaß dabei haben, weil ich mich gerade von einem Typen habe durchvögeln lassen, der tun kann, was er will und wann er will, und nicht in einen Eimer kacken muss.« Ihr Lächeln tauchte ebenso plötzlich auf, wie Monahans verschwand. »Aber nur zu, amüsieren Sie sich.«
    Monahan stand abrupt auf, und Thorne erhob sich ebenfalls, um wenn nötig einschreiten zu können. Einen Moment lang hatte es den Anschein, als würde Monahan ausrasten, doch dann atmete er scharf durch die Zähne ein und grinste, als hätten sie nur ein gemütliches Schwätzchen gehalten, ehe er sich umdrehte und zur Tür ging.
    Ein Aufseher tauchte auf, und Monahan sagte ihm, dass er fertig sei.
    »Viel Spaß im Unterricht«, sagte Thorne.

Achtes Kapitel

    Sie erwischten den Halb-drei-Uhr-Zug zurück nach London. Nachdem sie sich einen Platz in einem relativ leeren Waggon gesucht hatten, gab Thorne Anna eine Zehn-Pfund-Note und schickte sie für heiße Getränke und Sandwichs in den Speisewagen. Als sie gegangen war, rief er Brigstocke an.
    »Tja, ich glaube nicht, dass wir Monahan irgendwas gesagt haben, was er nicht schon wusste«, sagte Thorne.
    »Bis auf die Tatsache, dass wir es wissen.«
    »Stimmt.«
    »Hat ihn das beunruhigt?«
    »Ich glaube schon. Wir müssen irgendwann wieder hin und ihn noch mal in die Mangel nehmen, aber bis dahin können wir ein bisschen Munition sammeln. Wir sollten seine Angehörigen unter die Lupe nehmen. Ihre Kontoauszüge besorgen, prüfen, ob sie neue Autos haben, die sie sich eigentlich nicht leisten können, wo sie im Urlaub waren, das übliche Programm.«
    »Ich glaube nicht, dass es so einfach sein wird«, sagte Brigstocke. »Wahrscheinlich ist alles in bar gelaufen, nichts, was sich nachprüfen lässt.«
    »Das kann man nie wissen«, erwiderte Thorne. »Geben Sie den Leuten mehr, als sie gewöhnt sind, und es ist immer irgendein Idiot dabei, der es sich nicht verkneifen kann, damit zu protzen. Hauptsache, Monahan bekommt Wind davon. Wenn er weiß, dass wir rumschnüffeln, dass wir Druck machen, wird er bei unserem nächsten Besuch nicht mehr so großspurig sein.«
    »Wäre natürlich möglich, dass er gar nicht viel weiß«, sagte Brigstocke. »Wenn Langford die Sache organisiert hat, dachte er vielleicht, je weniger Leute davon wissen, desto besser.«
    »Monahan weiß etwas, wofür es sich lohnt zu bezahlen. Er hätte vor zehn Jahren irgendeinen Deal machen, uns die Wahrheit sagen und so seine Haftstrafe verkürzen können, aber er hat es für sich behalten. Anscheinend hat ihm Langford eine ordentliche Summe versprochen, wenn er den Mund hält, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er das getan hätte, wenn Monahan nicht irgendwas … Gefährliches wüsste.«
    »Wie, zum Beispiel, wer wirklich in dem Jaguar saß.«
    »Genau.«
    Brigstocke teilte Thorne mit, dass er ein Treffen mit Mitarbeitern der Serious and Organized Crime Agency, SOCA , der Abteilung gegen organisiertes Verbrechen, anberaumt habe, die vermutlich irgendwann miteinbezogen werden musste, wenn Beweismaterial gegen Alan Langford zusammengetragen wurde. Das »britische FBI « hatte die Möglichkeit, jegliche finanziellen Unregelmäßigkeiten aufzudecken und sämtliche Geschäfte, in die Alan Langford – oder wie auch immer er sich heutzutage nannte – seit seinem »Tod« verwickelt gewesen war, mit forensischer Genauigkeit zu untersuchen. Die SOCA verfügte über ausreichend Geld und Personal, erwies sich jedoch nicht immer als einfacher Partner und war berüchtigt dafür, nur langsam in die Gänge zu kommen.
    »Wäre um einiges leichter für alle Beteiligten, wenn wir ihn einfach wegen Mordes

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