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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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drankriegen könnten«, sagte Brigstocke.
    »Ich tue mein Bestes«, entgegnete Thorne.
    »Und dann wäre da noch die Kleinigkeit, ihn zu finden …« Brigstocke erklärte abermals, dass den Kollegen von der SOCA wesentlich mehr Mittel zur Verfügung stünden als jeder Mordkommission, wenn es darum ging, Kriminelle im Ausland aufzuspüren, dass sie jedoch wissen müssten, in welchem Land sie mit der Suche beginnen sollten.
    In Ermangelung des Hightech-Fotolabors, von dem Anna Carpenter gesprochen hatte, war Thorne nichts anderes übrig geblieben, als Abzüge der Langford-Fotos einem Mann zu schicken, von dem er hoffte, dass er ihm weiterhelfen konnte. Dennis Bethell war nicht nur ein langjähriger Informant, sondern außerdem eine Art Genie, was Kameras und die Entwicklung von Filmen anbetraf, wenn auch eines, das von seinem Talent lieber für die Produktion von Hardcore-Pornografie Gebrauch machte.
    »Ich habe Dennis erklärt, dass wir in Eile sind«, sagte Thorne.
    »Wie ist es mit Ihrer neuen Partnerin gelaufen?«, erkundigte sich Brigstocke.
    »Wir müssen uns unterhalten.«
    »So gut, hm?«
    Als Thorne Anna aus dem Speisewagen zurückkommen sah, erklärte er Brigstocke, dass sie gleich in einen Tunnel fahren würden und dass er ihm Einzelheiten nennen werde, wenn sie sich das nächste Mal trafen. Da Brigstocke ihm sagte, er brauche nicht mehr ins Büro zu kommen, versprach Thorne, ihn von zu Hause aus anzurufen.
    »Noch viel Spaß mit der jungen Miss Marple«, sagte Brigstocke.
    Thorne nahm seinen Tee und die Sandwichs in Empfang und fluchte laut genug, um die angewiderten Blicke eines älteren Pärchen auf der anderen Seite des Gangs zu provozieren, als Anna ihm mitteilte, dass es kein Wechselgeld für seinen Zehner gab. Er zuckerte seinen Tee, senkte die Stimme und sagte: »Also, was, zum Teufel, sollte das vorhin?«
    »Was vorhin?«
    »Ich hatte Ihnen doch gesagt, Sie sollen den Mund halten.«
    »Ach, kommen Sie schon, ich konnte doch nicht einfach wie ein Brett dasitzen«, verteidigte sich Anna. »Das hätte echt komisch gewirkt.«
    »Es ist mir egal, wie das gewirkt hätte. Ich war dort, um einen möglicherweise wichtigen Zeugen zu befragen, und Sie waren dort, um zu beobachten, das ist alles. Ich wollte nicht, dass Sie sich einmischen.«
    »Ich finde, wir haben ein gutes Team abgegeben.«
    »Wir sind kein Team«, sagte Thorne.
    »Was auch immer.«
    »Und was sollte das mit seinem Sohn?«
    »Das hat doch gut funktioniert, oder etwa nicht? Es hat eine Reaktion ausgelöst.«
    »Es geht darum, die richtige Reaktion auszulösen.« Thornes Stimme war laut genug, um abermals die Aufmerksamkeit des älteren Pärchens zu erregen, doch das war ihm inzwischen egal. »Dass Sie mich begleiten durften, war eine Gefälligkeit, und Sie haben das ausgenutzt.«
    »Tut mir leid …«
    »Das wird nicht mehr vorkommen.«
    »Ich habe doch gesagt, es tut mir leid.«
    Thorne lehnte sich zurück und biss in sein Sandwich. Er hob das Brot an und beäugte die Scheibe schwitzenden Schinken. Regentropfen streiften das Fenster, und die Landschaft zog in braunen und grauen Flecken vorbei.
    »Vielleicht haben Sie ein Problem damit, mit Frauen zusammenzuarbeiten«, sagte Anna.
    Thorne schluckte schnell hinunter. » Was? «
    »Ist bei manchen Typen so. Bei dem Typen, für den ich arbeite, ist es auf jeden Fall so.«
    »Wir arbeiten nicht zusammen.«
    »Das sagten Sie bereits.«
    Thorne sah zu dem älteren Pärchen hinüber und lächelte. Die beiden sahen weg. Er senkte die Stimme. »Egal, das ist auf jeden Fall Blödsinn. Ich habe schon mit vielen Frauen zusammengearbeitet. Ich arbeite noch immer mit vielen Frauen zusammen.«
    »Sind Sie verheiratet?«
    »Was?«
    »Ich mache nur Konversation. Ich gehe davon aus, die Frau, die ich neulich abends kennengelernt habe …«
    »Wir leben nur zusammen«, sagte Thorne. »Mit Unterbrechungen. Ich meine damit nicht, dass unsere Beziehung Unterbrechungen hat. Ich meine … jeder hat seine eigene Wohnung.«
    »Vernünftig.«
    »Ich bin froh, dass Sie einverstanden sind.«
    »Was macht sie?«
    »Sie ist bei der Polizei.« Thorne steckte den Rest seines Sandwichs wieder in die Tüte. »Nicht, dass Sie das was angehen würde.«
    Anna hob die Hände. »Entschuldigung.« Sie drehte sich zum Fenster. » Noch mal .«
    Thorne tat es nicht leid. Es hatte gesagt werden müssen, alles. Trotzdem fühlte er sich ein bisschen schuldig, als er beobachtete, wie sie auf die feuchte und trostlose Yorkshire-Landschaft

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