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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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den Hintern geschoben hatten?
    In einer Ecke befand sich ein überwachter Spielbereich, und ganz hinten gab es ein paar kleinere Räume für Privatbesuche. Als sie auf dem Weg zu einem davon an einer Erfrischungstheke vorbeigingen, fragte Anna: »Wie wär’s, wenn wir versuchen, eine Verbindung aufzubauen?«
    »Wie bitte?«
    »Kein Geschwafel, wie Sie gesagt haben, aber müssen wir nicht dafür sorgen, dass er entspannt ist?«
    » Wir müssen überhaupt nichts tun«, erwiderte Thorne. »Und glauben Sie mir, mit einem Mann wie Paul Monahan möchten Sie keine Art von ›Verbindung‹ haben.«
    Monahan erwartete sie bereits. Er wirkte unruhig, wenn nicht sogar nervös. Sowohl sein Gesicht als auch sein Haar war grauer, als Thorne in Erinnerung hatte, und er war ein wenig fülliger geworden unter dem blau-weiß gestreiften Hemd, das er zu den üblichen Gefängnisjeans und Turnschuhen trug. Er tippte auf seine Armbanduhr. »Sie kommen zu spät.« Die Verärgerung war deutlich aus seinem nasalen nordirischen Dialekt herauszuhören.
    »Haben Sie noch was anderes vor?«, fragte Thorne. Er zog seine Jacke aus und legte sie über die Stuhllehne. Anna tat dasselbe.
    »Ich habe einen Kurs.«
    Thorne nickte. Es sah so aus, als habe er mit seiner Vermutung, was Monahans Zuchthaus-Hobbys anbelangte, näher am Ziel gelegen als Gary Brand. Allerdings konnte es sich auch um einen Kurs in Cagefighting handeln. Wie die meisten Gefängnisse bot Wakefield neben einer verwirrenden Vielfalt an Therapieprogrammen ein enormes Spektrum von Aktivitäten und Fortbildungsmöglichkeiten an. Thorne wusste zum Beispiel, dass Häftlinge, die in der Werkstatt arbeiteten, ihre Zeit damit verbrachten, Sicherheitstore, Gitter und Abzäunungen herzustellen. Selbst er musste zugeben, dass sich das wie ein schlechter Scherz anhörte. »Ich dachte schon, Sie hätten ein heißes Date.«
    »Sie waren vor zehn Jahren total unwitzig«, sagte Monahan. »Und Sie sind nicht witziger geworden.«
    »Freut mich auch, Sie wiederzusehen.«
    Monahan sah zum ersten Mal Anna an. »Wer ist das?«
    »Detective Carpenter«, sagte Thorne. Keine Lüge. Nicht direkt. Er sah Monahans Blick über Annas Körper wandern und dort hängen bleiben, wo er nicht hätte hängen bleiben sollen. »Dann lassen Sie uns zur Sache kommen, ja, da Sie so beschäftigt sind.«
    Monahan zuckte mit den Schultern, lehnte sich zurück.
    »Sie wissen, dass Ihr ehemaliger Arbeitgeber herumspaziert, oder?« Thorne ließ das ein paar Sekunden lang wirken. »Ich spreche natürlich von Donna Langford.«
    Abermals Schulterzucken. Monahan mochte es gewusst haben, und es war ihm egal.
    »Als ich ›Arbeitgeber‹ sagte, dachten Sie da, ich meine Alan Langford?«
    Das Zögern war kurz, doch es genügte. »Warum sollte ich das denken?«
    »Na ja, schließlich haben Sie für ihn auch gearbeitet, irgendwann mal. Bevor Donna Sie engagiert hat, meine ich.«
    »Und?«
    »Ich versuche nur, Missverständnisse zu vermeiden.«
    »Sie sind derjenige, der hier was missversteht, Kumpel. Wie kann er irgendwo herumspazieren?«
    »Stimmt. Er ist totes Fleisch, nicht wahr?« Thorne schüttelte den Kopf mit gespielter Verärgerung über seine eigene gespielte Dummheit. »Völlig verbrutzeltes Fleisch, um genau zu sein, aber auf jeden Fall tot. Blöder Fehler von mir. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe.« Er fixierte Monahan und beobachtete, wie dessen Blick zu Anna zurückkehrte.
    Lust war dieses Mal weniger darin zu erkennen. Eher der Versuch, den Kurs der Unterhaltung zu ändern.
    »Ist das nicht irgendwie ärgerlich?«, fragte Thorne. »Donna ist auf freiem Fuß, während Sie hier festsitzen und Ihren Schulabschluss nachholen oder was auch immer.«
    »Darüber habe ich nicht nachgedacht«, erwiderte Monahan.
    »Ich denke nicht, dass ich Ihnen das glaube.«
    »Glauben Sie doch, was Sie wollen.«
    »Nicht dass Sie sich selbst viele Gefallen getan hätten. Die zusätzliche Zeit, die auf Ihr Strafmaß draufgeschlagen wurde. Weil Sie auf Gefängniswärter losgegangen sind, Ihre Zelle demoliert haben …«
    »Was kümmert Sie das?«
    »Es ist mir scheißegal, aber schlau war das nicht, oder?«
    »Ich werde provoziert.«
    »Einzelhaft macht sicher Spaß.«
    Monahan ließ den Kopf ein wenig sinken und zog mit einer Hand an den Fingern der anderen. »Da kann man nichts machen.«
    »Wie lang haben Sie noch, sieben oder acht Jahre Minimum?«
    Ein Nicken. Sein Kinn sank weiter zur Brust.
    Thorne wollte gerade

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