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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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hatte eine weitere Zigarette hervorgeholt und kämpfte mit einem Einwegfeuerzeug. »Er zeigt mir, wie toll sein Leben ist, jetzt, wo ich gar nichts mehr habe.«
    Anna griff ein und stützte Donnas Hand, damit sie ihre Zigarette anzünden konnte.
    »Jetzt, wo er mir das Einzige genommen hat, das mir jemals etwas bedeutete.«
    »Wir werden sie finden«, sagte Anna.
    »Wenn nicht, bin ich tot, ganz einfach.« Donna saugte gierig an ihrer Zigarette. »Zumindest tot in jeder Hinsicht, die eine Rolle spielt. Wenn man ein Kind verliert, stirbt der größte Teil von einem, daran gibt’s nichts zu rütteln.«
    Anna trat einen Schritt zurück. Sie vergrub die Hände tief in den Taschen ihrer Jacke und senkte den Blick auf das Pflaster.
    »Haben Sie irgendeine Vermutung, wo er sich aufhalten könnte?«, erkundigte sich Thorne. »Darüber haben Sie doch bestimmt nachgedacht …«
    »Spanien mag fast zu offensichtlich erscheinen, aber er kannte dort ein paar Leute. Ehemalige Geschäftspartner von der einen oder anderen Sorte.«
    »Erinnern Sie sich an irgendwelche Namen?«
    »Da fragen Sie besser Ihre eigenen Leute«, sagte sie. »Von der Abteilung für Organisiertes Verbrechen, oder wie auch immer die sich jetzt nennen. Im Lauf der Jahre haben so viele von denen an unsere Tür geklopft, dass Alan mit den meisten von ihnen per du war.«
    Falls Langford sich tatsächlich in Spanien aufhielt, war es durchaus sinnvoll, sich mit den Leuten zu unterhalten, von denen Donna sprach. Heutzutage bedeutete das, mit der SOCA , also machte Thorne sich im Geiste die Notiz, Brigstocke zu fragen, ob er dort schon etwas in Erfahrung hatte bringen können. Anschließend würde er Dennis Bethell Dampf machen und sich erkundigen, ob sein freundlicher Pornograf von nebenan irgendwelche Fortschritte in Bezug auf die Fotos gemacht hatte.
    »Wir melden uns wieder bei Ihnen«, sagte Thorne.
    Donna umarmte Anna, bevor sie den Weg zu ihrer Haustür hinaufging. Thorne war ihr nicht einmal einen Abschiedsgruß wert. Als er an der Autotür stand, sah er Kate aus einem Fenster im ersten Stock nach unten blicken, war sich aber nicht sicher, ob sie ihn oder Donna beobachtete.
    Thorne ließ den Motor an und drehte die Bluegrass- CD lauter. Dann wandte er den Kopf und sah Annas Gesichtsausdruck.
    »Was ist los?« Er schaltete den Motor wieder aus. »Anna?«
    Sie hatte keine Tränen in den Augen, aber es sah trotzdem so aus, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen. »Es ist nur wegen dem, was sie über ihre Tochter gesagt hat«, erwiderte Anna. »Das hat mich aus der Fassung gebracht.« Sie schüttelte den Kopf und fügte hinzu: »Dumm von mir«, und sah ihn an. »Ich nehme an, man muss … abgehärtet sein gegen solche Sachen, bei dem, was man alles zu sehen bekommt. Ich meine, für unsereins sind das nur Geschichten aus den Zeitungen, wissen Sie? Tote Kinder …«
    »Dagegen kann man sich nicht abhärten«, sagte Thorne.
    »Tut mir leid, ich bin gleich wieder okay.«
    »Lassen Sie sich Zeit.«
    »Haben Sie Kinder?«
    »Nein«, erwiderte Thorne. Er ließ den Motor wieder an und sagte ihr, er werde sie zurück nach Victoria bringen.
    »Das ist doch ein Riesenumweg für Sie.« Sie kramte in ihrer Handtasche und holte ein Päckchen Taschentücher hervor. »Müssen Sie denn nicht zurück nach Hendon?«
    »Es ist wirklich kein Problem.«
    »Ich komme schon zurecht«, sagte sie. »Setzen Sie mich einfach an einer U -Bahn-Haltestelle ab.«
    Die Auseinandersetzung ging genau dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Kate ging gerade die Treppe hinunter, als Donna zur Tür hereinkam.
    »Wie ist es gelaufen?«
    Donna ignorierte die Frage, warf ihren Mantel übers Treppengeländer und ging an ihrer Freundin vorbei in die Küche. Kate folgte ihr, stellte dieselbe Frage noch einmal.
    »Warum interessiert dich das?«
    »Komm schon, Don …«
    »Du hast mir deine Meinung deutlich zu verstehen gegeben.«
    Kate setzte sich an den kleinen Tisch. »Ich wollte dich doch nur davor warnen, dass du dir allzu große Hoffnungen machst.«
    » Hoffnungen? «
    »Ich möchte nicht, dass du unglücklich bist.«
    »Du machst mich unglücklich, weil du mich nicht unterstützt.«
    »Da täuschst du dich«, sagte Kate.
    »Ich kann es nicht gebrauchen, dass mich jemand runterzieht.« Donna schlug mit der Hand gegen die Tür eines Küchenschranks. »Das hatte ich jahrelang . Ich brauche deine Unterstützung.«
    »Ich habe dich immer unterstützt. Ich sage doch nur, du sollst dich nicht

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