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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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geachtet hat. Auf Eventualitäten.«
    Thorne sah zu Anna hinüber und fing einen weiteren Blick von ihr ein. Aus ihrem Lächeln sprach ebenfalls Genugtuung.
    Vielleicht kennen Sie diese Frau doch nicht so gut, wie Sie dachten.
    »Monahan ist tot«, sagte Thorne. »Das sollten Sie wahrscheinlich wissen.«
    Donna blinzelte drei- oder viermal und wurde plötzlich blass. Sie starrte Thorne ein paar Sekunden lang an, dann drehte sie sich zu Anna. »Seit wann?«
    »Vorgestern«, sagte Anna. »Er wurde in seiner Zelle erstochen.«
    Donna hielt einen Moment inne, dann zuckte sie mit den Schultern. »Tja, ich werde nicht so tun, als wäre mir das egal.«
    »Das erwarte ich auch nicht von Ihnen«, sagte Thorne.
    Sie beobachteten, wie ein Mann auf sie zukam, der einen Jack-Russell-Terrier spazieren führte. Er blieb ein paar Meter entfernt stehen, wartete und blickte unbekümmert in die Ferne, während sein Hund einen ziemlich großen Haufen mitten auf den Weg setzte. Dann ging er weiter.
    Als er an der Bank vorbeikam, sagte Anna zu ihm: »Sie sollten das aufheben.«
    Der Mann drehte sich um, zog seinen Hund mit einem Ruck näher zu sich und sagte ihr, sie solle sich verpissen.
    Thorne stand auf und trat auf ihn zu. »Das war aber nicht sehr freundlich.«
    Der Mann seufzte und versuchte weiterzugehen, doch Thorne machte einen Schritt zur Seite und legte ihm die flache Hand auf die Brust. Der Hund sprang an Thorne hoch und scharrte mit den Pfoten an seinen Knien, während er in die Tasche griff und seine Dienstmarke zückte.
    »Scheiße«, sagte der Mann.
    »Heben Sie das auf.« Thorne hielt dem Mann seinen Ausweis nur wenige Zentimeter vors Gesicht. »Und zwar sofort.«
    »Ich habe keine Tüte dabei.«
    »Dann nehmen Sie die Hände.«
    » Was? «
    »Schon gut.« Anna stand auf und zog ein verknittertes Päckchen Taschentücher aus der Hosentasche. Sie beugte sich vor und reichte es dem Mann, der seinen Hund auf dem Weg zurückzerrte, den Haufen aufhob und anschließend schnell in die andere Richtung davonging.
    Anna sah ihm hinterher, bis er verschwunden war. Murmelte: »Arschloch.«
    Thorne atmete noch immer schwer, als sie ein paar Minuten später zu dritt zurück zu Donnas Wohnung gingen. Donna machte eine Kopfbewegung über ihre Schulter in Annas Richtung, die ein oder zwei Schritte hinter ihnen war. »Sieht so aus, als hätte ich die Richtige für diesen Job ausgesucht, oder?«, sagte sie.
    Am Ende des Weges, der zu der Haustür führte, griff Donna in die Tasche und holte einen braunen Umschlag hervor. »Das neueste Foto. Londoner Poststempel, genau wie die anderen.«
    Thorne nahm das Foto heraus, ohne dabei Vorsicht walten zu lassen. Die anderen Aufnahmen waren am Tag zuvor ins Labor des Forensic Science Service geschickt worden, und falls es irgendwelche Fingerabdrücke gab, war die Wahrscheinlichkeit, dass sich auf den Fotos welche befanden, seiner Ansicht nach ebenso groß wie bei diesem Foto. Den Umschlag wollte er allerdings einsenden. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass von der Rückseite einer Briefmarke DNA gewonnen wurde.
    Das Foto stammte aus derselben Serie wie die anderen. Sonne, Meer, das Übliche.
    »Warum, meinen Sie, macht er das?«, fragte Thorne.
    »Rache«, sagte Donna. »Ganz einfach. Wie ich vorher schon gesagt habe, ich wollte nicht, dass Alan überlebt, und er weiß, dass ich versucht habe, ihn zu töten. Tja, genau das ist passiert, nur hat es zehn Jahre gedauert, bis er darauf reagiert hat.« Sie zog sich ihren Anorak enger um die Brust. »Bis er sich Ellie geschnappt hat.«
    »Aber warum jetzt?«, fragte Anna.
    »Das ist der perfekte Zeitpunkt«, sagte Thorne. Er erinnerte sich an einen Fall, der ein oder zwei Jahre zurücklag. An einen Mann, dessen Freundin und Kind unmittelbar vor seiner Entlassung aus dem Gefängnis ermordet worden waren. Es war der kaltblütigste und brutalste Racheakt gewesen, der Thorne jemals untergekommen war, und er hatte in der Folge noch etliche weitere Leben gekostet.
    Donna nickte. »Könnte kaum besser sein, nicht wahr? Er schnappt sie sich kurz vor meiner Freilassung, wenn ich an nichts anderes denke, als wieder bei ihr sein zu können.«
    »Denken Sie, das hat er ebenfalls geplant?«
    »Oh, ja.«
    »Vor zehn Jahren?«
    »Sie kennen ihn nicht«, sagte Donna. Ihre Stimme erstickte, als Wut von ihr Besitz ergriff. »Zuerst … entführt er sie. Dann schickt er diese Fotos, um es mir unter die Nase zu reiben. Um sicherzugehen, dass ich richtig leide.« Sie

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