Tommy King - der Playboy
lange du schon vor ihnen auf der Flucht bist, aber deshalb bist du doch hier, nicht wahr? Das australische Outback schien dir ein sicherer Zufluchtsort.”
“Man ist nirgendwo vor ihnen sicher”, flüsterte sie resigniert. Es war vorbei … ihre Chance auf eine gemeinsame Zukunft mit Jared. Vorbei, bevor es erst richtig begonnen hatte.
“Oh doch, du irrst dich.”
Sein Widerspruch klang wie Hohn in ihren Ohren. Sie wusste es besser. Niedergeschlagen schüttelte sie den Kopf. “Sie werden diesmal noch besser aufpassen. Ich werde nicht noch einmal die Chance bekommen, ihnen zu entwischen.”
“Wir werden keine Sekunde warten. Hol Alicia, und sag der Lehrerin, dass ihr beide mit mir fortmüsst.”
Seine Dickköpfigkeit machte es nur noch schlimmer! “Ich kann nicht zulassen, dass du dich da einmischst!”, rief sie. “Es ist schlimm genug, dass …”
“Ich bin bereits beteiligt, Christabel”, fiel er ihr ins Wort.
“Aber das ist unnötig!”, widersprach sie heftig. “Du könntest sagen, dass ich unsere Verabredung auf der Perlenfarm nicht eingehalten hätte. Ich werde dich nicht in diese Sache hineinziehen, Jared.”
“Und ich werde nicht gehen. Nicht, solange du in Schwierigkeiten steckst und ich dir heraushelfen kann.” Er blickte sie entschlossen an. “Du bist mit dem Exkursionsbus hergekommen. Sie werden dich sofort erwischen, wenn du mit diesem Bus nach Broome zurückkehrst. Ich kann dich an einen sicheren Ort bringen. Das wird dir die nötige Zeit verschaffen, um deine weiteren Schritte zu planen.”
“Aber wo können wir denn hin, Jared?”, fragte sie zweifelnd. “Diese Straße führt doch nur nach hier und wieder zurück nach Broome.”
“Zum Flughafen.” Jared zog sein Handy aus der Tasche. “Ich rufe jetzt sofort ‘KingAir’ an, dass sie ein Flugzeug startklar machen sollen.”
“KingAir” – die Charterfluggesellschaft, die seinem Bruder Tommy gehörte. Natürlich! Sie und Alicia würden an jeden Ort ihrer Wahl fliegen können. Und Jareds Anteil an ihrer Flucht würde sich hoffentlich vertuschen lassen. Charterflugzeuge standen jedem zum Gebrauch offen, und allein die Tatsache, dass sie eines benutzen würde, musste nicht notwendig eine persönliche Verwicklung der Familie King in die Angelegenheit bedeuten.
“Ich kann das Flugzeug bezahlen. Wenn ich eines reichlich zur Verfügung habe, dann Geld”, sagte sie nicht ohne Ironie.
“Schön. Hol Alicia, und wir brechen sofort auf.”
Während sie seiner Aufforderung Folge leistete, telefonierte Jared schon mit “KingAir”. Christabel zweifelte nicht, dass es ihm gelingen würde, ihnen rechtzeitig ein Flugzeug zu beschaffen. Er wirkte so überzeugt, dass er sie und Alicia an einen sicheren Ort bringen würde, dass sie zu hoffen begann, es könnte wirklich so geschehen.
Während sie sich der Lehrerin näherte, arbeitete ihr Verstand bereits fieberhaft an einem Plan. Hinter dem Futterstoff ihrer Handtasche hatte sie genügend Geld für den Notfall versteckt, um mit Alicia zunächst einmal an jeden Fluchtort ihrer Wahl zu gelangen und dort alles Lebenswichtige zu kaufen, bis sie einen sicheren Weg gefunden haben würde, an ihr Bankschließfach in Sydney heranzukommen. Den Gelände- und den Wohnwagen musste sie natürlich zurücklassen.
Die Lehrerin erwies sich als sehr verständnisvoll und fragte nicht lange nach, als Christabel ihr erklärte, sie müsse mit ihrer Tochter sofort nach Broome zurück. Alicia dagegen war nicht so leicht zufriedenzustellen. “Warum können wir nicht noch bleiben, Mummy?”, beschwerte sie sich, als Christabel sie bei der Hand nahm und von ihren Freunden fortzog.
“Weil wir gehen müssen.”
“Aber wir wollten doch gleich noch ein Picknick am Strand machen!”
“Wo Jared uns hinbringt, ist es noch schöner.”
“Und wohin bringt er uns?”, fragte die Kleine hartnäckig weiter.
“Es ist eine Überraschung.”
“Ich will aber gar keine Überraschung. Mir gefällt es hier sehr gut.”
“Widersprich mir nicht, Alicia. Wir gehen mit Jared, Punktum!”
Doch Alicia schmollte weiter.
“Hör zu, meine Tochter, blamiere mich nicht vor Jared mit deinem schlechten Benehmen”, tadelte Christabel sie streng. “Er war immer sehr nett zu uns.”
Alicia seufzte resigniert. Dann leuchteten ihre Augen auf. “Fahren wir wieder zu seinem Haus?”
“Warten wir es ab.”
Jared steckte sein Handy gerade wieder ein, als Christabel und Alicia bei ihm ankamen. Aufmunternd lächelte er Alicia
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