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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Tisch, nachdem er den Stuhl so gedreht hatte, dass er bequem die Beine übereinanderschlagen konnte.
    Farman sah ihn wütend an. »Was, zum Teufel, wollen Sie denn hier?«

    »Sie sollten sich freuen, mich zu sehen, Frank«, sagte Vince gelassen. »Ich bin so neutral wie die Schweiz. Ich kenne Sie nicht. Wir haben keine gemeinsame Geschichte. Ich habe nichts mit Ihnen zu tun. Für mich geht es hier nicht um etwas Persönliches. Ich habe ein paar Fragen. Sie geben mir die Antworten. Alles ist gut.«
    Farman erwiderte nichts, aber Vince konnte erkennen, dass er sich mit der Vorstellung anzufreunden begann. Er würde diese Fragen beantworten müssen. Besser, er tat das, ohne dass irgendwelche Gefühle mit im Spiel waren.
    »Also, wo ist Ihre Frau?«, fragte Vince. »Sie sollte bei dem Gespräch über Ihren Sohn dabei sein. Sagen Sie uns, wo wir sie finden, damit wir die Sache hinter uns bringen können.«
    »Sie ist weg«, sagte Farman.
    »Und wohin ist sie?«
    »Keine Ahnung. Wir haben uns gestern Abend gestritten, und sie ist weg.«
    »Sehen Sie?«, sagte Vince und hob die Hände. »Es gibt immer eine Erklärung. War das jetzt so schwer?«
    Farman schwieg.
    »Also, was ist passiert?«, fragte Vince. »Sie war sauer und ist weggefahren, zu ihrer Mutter, oder wohin sonst?«
    »Ich habe keine Ahnung, wohin sie ist. Ich gebe zu, dass ich zu viel getrunken habe. Ich bin ausgerastet. Später bin ich eingeschlafen. Als ich heute Morgen aufgewacht bin, war sie weg.«
    »Hat sie eine Freundin, eine Schwester oder Bekannte in der Nähe?«
    Farman schüttelte den Kopf, aber eher so, als würde er ein Gespräch mit sich selbst führen, Antworten erwägen und verwerfen. »Ich kenne ihre Freundinnen nicht.«
    »Haben Sie außer Dennis noch mehr Kinder?«
    »Sharon hat zwei Töchter aus erster Ehe. Sie sind bei irgendwelchen
Freunden. Teenager. Ich habe es aufgegeben zu erfahren, wo sie sich rumtreiben.«
    »Sehen Sie, Frank, an diesem Punkt wird es heikel«, sagte Vince ruhig. »Niemand weiß, wo Sharon ist, und Ihr Sohn behauptet, sie sei tot und Sie hätten sie umgebracht. Was meinen Sie, was jetzt als Nächstes passieren würde, wenn Sie keine Uniform tragen würden?«
    »Ich würde jedenfalls nach einem Anwalt verlangen«, sagte er leise.
    »Wollen Sie das? Sie wissen, was dann passiert, Frank. Dann geht alles strikt nach Vorschrift. Sie kennen die Vorschriften in- und auswendig. Mit den freundlichen Gesprächen ist dann Schluss. Oder Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihre Leute sich in Ihrem Haus umsehen, sich vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Sie suchen die Telefonnummern von Sharons Freundinnen und ihrer Familie heraus, wir nehmen Kontakt zu ihr auf, und schon ist alles wieder in bester Ordnung.
    Sie wissen, was jeder denkt, wenn Sie jetzt nichts mehr sagen. Sie haben zu viel getrunken, Sie waren stinksauer, weil Dixon Sie von den Ermittlungen ausgeschlossen hat. Sie hatten Streit mit Ihrer Frau, sie hat was Falsches gesagt, Sie haben die Beherrschung verloren. Eines hat zum anderen geführt, die Sache ist aus dem Ruder gelaufen, Sie sind in Panik geraten …«
    Farman holte tief Luft, stieß einen lauten Seufzer aus, verbarg einen Moment das Gesicht in den Händen.
    Komm schon, komm schon … Vince spürte, dass er kurz davor stand, etwas zu sagen. Der Moment dehnte sich, hing immer schwerer im Raum. Und dann war er vorbei.
    »Wenn Dixon mein Haus durchsuchen will, gut«, sagte er, obwohl ihm die Vorstellung offensichtlich im höchsten Maße zuwider war. »Ich habe nichts zu verbergen.«

    Vince nickte. »Okay.«
    »Aber er muss es selbst machen. Ich will nicht, dass Mendez noch mal mein Haus betritt.«
    »Kein Problem.«
    »Und jetzt will ich meinen Sohn sehen.«
    »Sie wissen, dass das nicht geht, bevor Ihre Frau hier ist.«
    »Dann gehe ich«, sagte Farman und stand auf. »Ich muss dem Jungen einen Anwalt besorgen.«
    Vince nickte und erhob sich ebenfalls. »Das ist eine schwierige Situation, Frank. Es tut mir leid.«
    Vielleicht war der Mann ein Idiot. Vielleicht war er mehr als ein Idiot. Aber das nahm der Sache mit seinem Sohn nichts von seiner Tragik. Wenn dieser Mann überhaupt so etwas wie menschliche Gefühle besaß, dann musste er zutiefst getroffen sein.
    Frank nickte und ging hinaus auf den Flur, wo Anne gerade aus der Tür des Zimmers nebenan trat.
    »Das haben Sie ihm eingeredet, oder?«, fuhr Farman sie an.
    Anne ließ sich nicht einschüchtern. »Ja genau, weil Sie mir dafür, dass ich

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