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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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die ganze Gegend hier wird überflutet. Die Bewohner wurden sicherlich evakuiert, daher ist dies ein ideales Übungsgelände für uns, wo uns die Einheimischen nicht stören.«
    Als Kerry plötzlich Vollgas gab, fiel James nach hinten. Einen Moment lang glaubte er, er würde über Bord gehen.
    »Um Himmels willen«, schrie er wütend. »Sag mir das nächste Mal vorher Bescheid!«
    Das Boot hüpfte über winzige Wellen auf die Silhouette zu, die Kerry in der Ferne ausgemacht hatte. Der rostige Kutter war etwa fünfzehn Meter lang und lag im Schlamm auf der Seite. An der Reling war ein Boot vertäut, das dem ihren glich.
    Kerry steuerte das Boot auf die Untiefe zu und James sprang vom Bug und machte es fest.
    »Ist hier jemand?«, rief er.
    Connor steckte den Kopf aus einem Fenster.
    »Wieso habt ihr denn so lange gebraucht?«, fragte er.
    Das Schiff war mit Vogelmist bedeckt. Vorsichtig wichen sie ihm aus, als sie durch eine schräge Tür auf die Brücke kletterten. Überall waren Löcher und herabhängende Drähte. Alles Wertvolle war geborgen worden, auch die Navigationsinstrumente, das Fensterglas und sogar das Sitzkissen vom Stuhl des Kapitäns. Connor und Gabrielle sahen schmutzig und müde aus. Auf dem Boden hatten sie Karten und ihre Instruktionen ausgebreitet.
    »Wie lange seid ihr schon hier?«, fragte Kerry.
    »Zwanzig Minuten etwa«, antwortete Gabrielle.
    »Irgendeine Spur von Shakeel und Mo?«
    »Sie sind schon vor uns wieder von hier abgefahren«, sagte Gabrielle. »Sie haben den Umschlag mit ihren Instruktionen auf dem Boden liegen lassen. Eure sind da drüben.«
    Kerry nahm den gepolsterten Umschlag, riss ihn auf und reichte James den russischen Teil.
    »Damit sind wir also die Letzten«, meinte er.
    »Wir haben unsere zum größten Teil geknackt. Wir könnten euch helfen aufzuholen«, bot Connor an.
    James hielt das für ein nettes Angebot, aber Kerry fasste es falsch auf.
    »Wir finden das sehr gut allein heraus«, sagte sie beleidigt. »Wir kommen alle von verschiedenen Orten und fahren zu unterschiedlichen Plätzen weiter. Vielleicht ist unser erster Abschnitt länger und der zweite kürzer. Ich glaube jedenfalls kaum, dass man den Weg schneller hätte schaffen können.«
    »Wir haben eine gute halbe Stunde verloren, als das Boot fast untergegangen ist«, bemerkte James.
    Connor lachte. »Wie habt ihr das denn geschafft?«
    »Wir haben es beladen vom Ufer ins Wasser gestoßen.«
    »Mein Gott«, japste Gabrielle. »Ihr hättet es nie flussaufwärts geschafft, wenn der Motor dabei abgesoffen wäre!«
    »Ihr müsst sicher einen anderen Weg zum letzten Checkpoint nehmen«, sagte Connor. »Aber wenn eure Instruktionen die Gleichen sind wie unsere, dann müsst ihr auf einem anderen Weg zurück zum Meer und bis um zehn Uhr abends am dritten Checkpoint sein, der weniger als fünfzehn Kilometer von hier entfernt ist.«
    Kerry überflog ihre Anweisungen und nickte. »Andere Route... fünfzehn Kilometer bis zehn Uhr... das steht hier ungefähr.«
    James grinste breit. »Fünfzehn Kilometer in neun Stunden. Das ist einfach.«
    Connor, Gabrielle und Kerry starrten ihn an, als sei er ein Vollidiot.
    »Oh«, sagte James, als ihm bewusst wurde, wie dämlich er war. »Die Sache hat einen Haken, oder?«

24.
    »Wir könnten ›Ich sehe was, was du nicht siehst< spielen«, versuchte James grinsend, die Spannung zu lösen, als sie sich stromabwärts bewegten.
    Kerry war im Moment nicht zu Scherzen aufgelegt. »Halt die Klappe und halt die Augen offen!«
    »Hoffentlich gibt es keine Stromschnellen«, sagte James ängstlich. »Das könnte ich nicht ertragen.«
    »Zum hundertsten Mal, James, man schickt uns keine Stromschnellen hinunter, dazu haben wir das falsche Boot. Es würde in zwei Sekunden zerlegt werden.«
    James konnte mittlerweile in einem Swimmingpool schwimmen oder auch in einem relativ ruhigen Fluss, aber die Vorstellung, ohne Schwimmweste in tosendes Wasser geschleudert zu werden, ließ ihn vor Angst fast wahnsinnig werden.
    Für Kerry war es leichter. Sie hielt die Karte im Schoß und steuerte das Boot. James juckten die Finger, und in seinem Kopf schwirrten die Gedanken an das, was noch vor ihnen liegen konnte.
    »Vielleicht passiert gar nichts«, sagte James. »Vielleicht ist es ihre Absicht, dass wir denken, etwas Schreckliches könnte passieren, und dabei ist überhaupt nichts.«
    »Wenn irgendwas passiert, wären ein paar Sekunden Vorwarnung ziemlich gut«, meinte Kerry scharf. »Sei also still und

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