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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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nie mehr als hundert Meter geschwommen«, gab James zu bedenken.
    »Ich mache dir aus dem Rucksack einen Auftriebskörper.«
    »Es ist zu weit«, stellte James fest. »Können wir nicht am Ufer entlanggehen?«
    Kerry wies auf das Gewirr von Zweigen und Blättern, die über das Flussufer hingen.
    »Da kommst du in hundert Jahren nicht durch.«
    »Wahrscheinlich nicht«, gab James zu.
    »Du schwimmst besser ohne Stiefel. Gib sie mir und ich binde sie mir um den Bauch.«
    »Kerry, im Ernst, ich glaube nicht, dass ich das kann.«
    Während James seine nassen Stiefel auszog, holte Kerry die Rolle Plastiktüten aus ihrem Rucksack. Alles außer dem Allernotwendigsten ließ sie zurück und nahm nur Messer, Karten, Insektenschutzmittel und den Kompass mit. Dann nahm sie eine der Mülltüten und blies sie auf, bis sie groß genug war, den Rucksack auszufüllen.
    »Wir halten uns an den Riemen fest und lassen uns flussabwärts treiben«, erklärte sie. »Wir müssen nur ein bisschen wassertreten, den Rest erledigt die Strömung für uns.«

    Das Training sollte einen an die Grenzen führen. Sie konnten einen hungern lassen, erniedrigen und fertig machen, bis man darum bat, aufhören zu dürfen, aber letztendlich wollten sie einen nicht umbringen. Die Strecke flussabwärts war sorgfältig ausgewählt, sodass die Gefahr für jemanden, der schwimmen konnte, minimal war. Das Wasser war nirgendwo mehr als ein paar Meter tief, die Strömung war mittelmäßig und die Ufer lagen selten weiter als zwanzig Meter auseinander.
    Man musste sich nur noch vor den Wasserschlangen und Haien fürchten. Die Haie waren zwar klein, sahen jedoch aus, als wären sie sehr wohl dazu in der Lage, einem die Zehen oder Finger abzuknabbern, und es war kein angenehmes Gefühl, als einer näher kam und eine Reihe Zähne zeigte. Ein paar Mal geriet James in Panik, als er Kerry nicht mehr sah, und verletzte sich die Hüfte an einem Felsen, aber sie kamen bei Einbruch der Dunkelheit am Checkpoint an, drei Stunden vor Ablauf der Zehn-Uhr-Frist.
    Sie hatten schrecklichen Durst und auf James’ Rücken saßen eine Hand voll Blutegel, aber abgesehen davon fühlten sie sich gut, als sie aus dem Wasser stolperten. Der Checkpoint befand sich auf einer Lichtung, die von einer Holzfirma geschaffen worden war. Dort gab es eine Blechhütte, die einst als Unterkunft für ein halbes Dutzend Waldarbeiter gedient hatte. Ständig auf der Hut vor Fallen, steckte James vorsichtig den Kopf zur Tür herein und war überrascht, Mr Speaks mit einem Kreuzworträtsel in einer Hängematte liegen zu sehen.
    »Wie war die Reise?«, fragte er und schob seine obligatorische Sonnenbrille nach unten, um sie zu mustern.
    »Nicht übel«, antwortete Kerry.
    Ihre Augen fielen auf eine große Flasche Mineralwasser, die auf dem Fensterbrett stand.
    »Greift zu«, forderte Speaks sie auf. »Hier sind für euch beide neue Rucksäcke und Ausrüstung, reichlich Essen in der Kühlbox und ein Regenwassertank auf dem Dach, der auch mit dem Duschkopf verbunden ist, falls ihr duschen wollt. Danach solltet ihr eure Instruktionen durchlesen und versuchen, etwas zu schlafen, bevor der Hubschrauber euch abholt. Das hier wird die letzte Rast für die nächsten achtunddreißig Stunden sein.«
    »Schlafen wir heute Nacht nicht hier?«, fragte James.
    »Wenn ihr den vierten Checkpoint erreichen wollt, schlaft ihr nirgendwo, weder heute noch morgen Nacht. Der Helikopter holt euch hier um zehn Uhr ab und setzt euch einhundertachtundachtzig Kilometer entfernt vom letzten Checkpoint entfernt ab. Das ist exakt die Distanz zwischen London und Birmingham, und ihr habt bis genau zehn Uhr am letzten Tag Zeit, ihn zu erreichen. Wenn ihr einschlaft, schafft ihr es nie.«

25.
    Einhundertachtundachtzig Kilometer in sechsunddreißig Stunden, das waren fünf Kilometer pro Stunde, normale Laufgeschwindigkeit, aber zum Essen und Trinken musste man Pausen einlegen, auch um zu prüfen, ob man sich mitten in der Nacht nicht von einem überwachsenen Pfad entfernte, oder wenn die Schmerzen so stark wurden, dass man keinen Schritt mehr machen konnte. James und Kerry schmerzten nicht nur die Beine, ihr ganzer Körper tat weh vor Müdigkeit.
    Die Vorsichtsmaßnahmen wurden über Bord geworfen. Obwohl sie schweißgebadet und mit Insektenstichen übersät waren, hatten sie keine Zeit, trockene Sachen anzuziehen oder Insektenschutzmittel aufzutragen. Ihre Wasserkanister waren leer. Sie hatten auch keine Zeit, anzuhalten und Regenwasser zu

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