Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)
und schnallten ihn auf eine Trage, obwohl er auch hätte gehen können. Sie stoben durch mehrere Türen, Deckenlichter flitzten über ihn hinweg. James sah Meryl Spencer und Mac hinter der Bahre herlaufen. Ein Helikopter hatte sie von CHERUB hergeflogen.
Die Schwestern brachten James in einen riesigen Krankensaal mit dreißig leeren Betten in drei Reihen. Ein Pfleger nahm James die Turnschuhe und die Socken ab und zog mit einem Griff seine Boxershorts und die Jeans herunter, was James ziemlich peinlich war, denn Amy, Ewart, Meryl und alle möglichen Leute waren dabei und sahen zu. Als James nackt war, wurde er auf ein Bett gelegt.
»Hallo, James, ich bin Dr. Coen.«
Der Arzt sah aus, als habe man ihn gerade aus dem Bett geholt. Er trug Nike-Schuhe, Jogginghosen und ein schief geknöpftes Hemd.
»Hat man dir die Krankheit erklärt?«, fragte er.
»Größtenteils«, sagte James. »Müssen mich dabei dreißig Leute nackt sehen?«
Dr. Coen lächelte.
»Sie haben den Patienten gehört!«
Nachdem alle bis auf drei Schwestern und zwei Ärzte den Raum verlassen hatten, fuhr Dr. Coen fort: »Wir nehmen zunächst ein paar Blutproben, um festzustellen, ob du tatsächlich mit Milzbrand-Erregern infiziert bist. Doch wenn du die Krankheit wirklich hast, sinken deine Überlebenschancen mit jeder Minute, die die Behandlung verzögert wird. Daher gehen wir vom schlimmsten Fall aus und beginnen sofort mit der Behandlung. Die Schwester befestigt jetzt einen Schlauch an deinem Arm, durch den du eine Mischung aus Antibiotika und anderen Medikamenten erhältst. Einige davon sind so giftig, dass dein Körper heftig darauf reagieren wird. Du kannst davon ausgehen, dass dir schlecht wird und du Fieber bekommst.«
Amy und Meryl blieben bei James am Bett. Bereits ein paar Stunden nach Beginn der Behandlung fühlte er sich schwach und zittrig. Er wurde blass und bat um eine Schüssel, in die er sich übergeben konnte.
Von ihren Gefühlen überwältigt, ging Amy hinaus, und Meryl hielt seine Hand.
In den nächsten Stunden wurde es noch schlimmer. Sein Magen und seine Rippen fühlten sich an, als würden sie bersten. Selbst bei der geringsten Bewegung, einem tiefen Atemzug oder einem Husten verschwamm die Welt vor seinen Augen und eine Welle der Übelkeit kam vom Magen hoch. Jedes Mal, wenn er sich erbrach, machten die beiden Krankenschwestern sauber. Als es zu schlimm wurde, spritzten sie ihm ein Mittel gegen Erbrechen.
Das Warten auf die Testergebnisse wurde zur Qual. James wollte am liebsten ohnmächtig werden oder einschlafen, doch er lag wach, beobachtete die Tür und betete im Stillen, dass Dr. Coen mit guten Nachrichten kommen würde. Er fragte sich, ob dieser Raum das Letzte sein würde, was er je sah.
Dr. Coen kam erst am Dienstagmorgen um acht Uhr wieder.
»Schlechte Nachrichten«, verkündete er. »Wir haben gerade die Ergebnisse der Tests bekommen. Wir geben dir weiter die Medikamente.«
38.
Nach dreißig Stunden im Krankenhaus wachte James auf. In seiner Nase steckte ein Schlauch, der zu seinem Magen führte. Meryl war die ganze Zeit über bei ihm geblieben.
»Wie fühlst du dich?«, fragte sie jetzt.
»Schwach«, krächzte James. Durch den Schlauch im Hals konnte er kaum sprechen.
»Der Arzt sagt, dass die Anzahl der Bakterien in deinem Körper zurückgeht. Die Antibiotika wirken.«
»Wie stehen meine Chancen?«, fragte James.
»Laut Dr. Coen bei über achtzig Prozent, weil sie so früh mit der Behandlung angefangen haben.«
»Ich fühle mich so elend, dass ich sterben möchte.«
»Lauren ist hier.«
»Ist sie in Ordnung?«
Meryl zuckte mit den Schultern. »Etwas durcheinander. Sie hat den ganzen Tag darauf gewartet, dass du wach wirst. Sie schläft oben.«
»Erst Mum und all das, und jetzt liege ich auch noch im Sterben«, meinte James. »Sie muss völlig fertig sein!«
Meryl strich ihm über den Handrücken.
»Du stirbst nicht«, sagte sie. »Und Fort Harmony ist in allen Zeitungen. Als Schlagzeile.«
Sie gab ihm eine Ausgabe des Daily Mirror. James konnte zwar die riesige Schlagzeile entziffern, aber er konnte nicht klar genug sehen, um den Text zu lesen.
»Lies es mir vor!«, bat er.
»Es ist das Hauptthema im Fernsehen«, sagte Meryl. »Bungles Bild war auf dem Titelblatt aller Zeitungen. Über seinen Aufenthaltsort gibt es tausend Gerüchte.«
»Mir tut der kleine Sohn Leid«, sagte James. »Er ist erst drei.«
Eine Stunde später kam Mac ins Krankenzimmer, in Begleitung von Lauren im
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