Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)
Ölpipeline geplatzt und hat sein ganzes Land ruiniert. Also geht er zu der Ölgesellschaft und fordert sie auf, die Schweinerei zu beseitigen. Sie schlagen ihn zusammen. Er beschwert sich bei der Polizei, aber die wird von der Ölgesellschaft geschmiert. Sie haben ihn in eine Zelle gesperrt und ihm so lange nichts zu trinken gegeben, bis er ein Geständnis unterschrieben hat, dass er die Leitung selbst in die Luft gesprengt hätte. Daraufhin haben sie ihm fünfzig Jahre Knast aufgebrummt. Sie haben ihn erst entlassen, als haufenweise Umweltschützer Beschwerde eingelegt haben.«
»Hört sich ziemlich konstruiert an«, fand James.
»Wenn du das nächste Mal ins Internet gehst, kannst du es ja nachlesen«, sagte Clark. »Da gibt es massenweise solcher Geschichten.«
»Fire hat uns erzählt, dass in armen Ländern Kinder sterben, weil ihr Trinkwasser von auslaufendem Öl verseucht ist«, sagte Sebastian.
»Trotzdem kann man nicht einfach Leute umbringen«, meinte James.
»Du sagst, wir wären krank, aber überleg mal, wie krank die Typen von Petrocon sind«, sagte Clark. »Sie verdienen alle Millionen, aber sie wollen kein Geld ausgeben, um zu verhindern, dass Kinder sterben.«
Es lohnte sich nicht, hinauszugehen, da man bei den ganzen Polizisten und Journalisten im Lager sowieso nicht allzu viel anfangen konnte. Clark stellte am Heck des Lieferwagens eine Zielscheibe auf und sie veranstalteten einen Schießwettbewerb mit Luftgewehren. Bei der Grundausbildung hatte James mit echten Waffen geschossen und war nicht schlecht, obwohl er nur eine Hand gebrauchen konnte, doch Sebastian und Clark waren ausgezeichnete Schützen. Jede ihrer Kugeln traf das Zentrum ihrer Ziele aus Papier. Anschließend zeigten die Brüder ihre Kunststücke. So konnte Clark zum Beispiel das grinsende Kindergesicht auf seinem Mathematikbuch genau zwischen die Augen treffen, obwohl er die Waffe hinter seinem Rücken hielt.
Gegen Mitternacht steckte Sebastians und Clarks Mutter den Kopf zur Tür herein und befahl ihnen, schlafen zu gehen. Die Jungen schichteten das Chaos so um, dass James seinen Schlafsack ausbreiten konnte, und drehten die Gasleuchten aus. In der Dunkelheit sprachen sie miteinander, hauptsächlich über Fire und World. Sebastian und Clark kannten viele lustige Geschichten darüber, was die Zwillinge in der Schule und im Gefängnis getan hatten. Es hörte sich cool an, und James hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, dass er zu den Leuten gehörte, die sie hinter Gitter gebracht hatten.
Aus irgendeinem Grund begannen sie, wieder zu raufen, schlugen mit den Kissen aufeinander ein und warfen Gegenstände herum. Im Dunkeln war es noch viel spannender, da jeder hinterrücks Überraschungsangriffe starten konnte. Bei einem Tauziehen riss James’ Schlafsack auf, sodass überall das Füllmaterial herumwirbelte.
Clark schoss seine Luftpistole ab und Sebastian und James gingen in Deckung. Sie konnten nicht erkennen, ob er auf sie schoss oder ihnen nur Angst einjagen wollte. Als Sebastians und Clarks Mutter wieder kam, gingen alle drei kichernd unter ihren Bettdecken auf Tauchstation.
»Es ist ein Uhr früh«, rief sie. »Wenn ich von euch noch einen Ton höre, dann komme ich rein, und ihr erlebt euer blaues Wunder!«
Ihre Mutter musste recht streng sein, denn nachdem sie ihnen gedroht hatte, richteten Sebastian und Clark ihre Betten und sagten Gute Nacht. James war verschwitzt, dreckig, und sein zerrissener Schlafsack lag auf einem Metallboden, doch nach den letzten beiden Tagen war er so erschlagen, dass er einschlief, sobald er die Augen schloss.
Zuerst dachte James, dass das Hämmern ein neuer Streich von Sebastian und Clark war. Dann schaltete Clark seine Taschenlampe ein.
»Was ist das?«, fragte James.
Jemand klopfte von außen gegen den Lieferwagen.
»Aufmachen! Polizei!«
Clark leuchtete Sebastians Hinterkopf mit der Taschenlampe an.
»Den weckt auch gar nichts auf«, lachte er. »Ich habe sogar einmal direkt neben seinem Ohr einen Feuerwerkskörper gezündet und er hat nicht einmal gezuckt.«
In Shorts und T-Shirt stieg Clark aus dem Bett und öffnete die Tür. Zwei starke Taschenlampen leuchteten ihm ins Gesicht. Ein Polizist zerrte Clark aus dem Lieferwagen und leuchtete dann James ins Gesicht.
»Los, Junge«, schrie er ihn an. »Komm da sofort raus!«
James zog mit seinem freien Arm seine Trainingshose und seine Stiefel an und trat hinaus. Fort Harmony war vom Schein vieler Taschenlampen und
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