Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
James hoffte, dass ihn keiner von den Sicherheitsleuten wieder erkannte.
»Warum trägst du eine Sonnenbrille?«, fragte Lauren.
James zuckte mit den Schultern. »Tue ich das? Hab wohl vergessen, sie abzusetzen.«
»Du siehst aus wie ein Trottel«, fand Kerry.
»Hat das vielleicht etwas mit den fünf Playstation-Spielen unter deinem Bett zu tun?«, fragte Kyle.
»Was hast du denn unter meinem Bett zu schnüffeln?« , gab James entrüstet zurück.
»Denk mal an Montag, vor der Schule«, erinnerte ihn Kyle.
»Was war da?«
Kyle äffte James’ Stimme nach. »Ich kann meine Sportsachen nicht finden, Kyle. Hast du sie irgendwo gesehen?«
»Oh«, machte James. »Das.«
»Lass mich raten«, sagte Kyle. »Du traust dich auch nicht in die Nähe des Gameworld-Ladens.«
»Aber wenn er sie im Rahmen einer Mission geklaut hat, ist es doch in Ordnung, oder?«, erkundigte sich Lauren.
»Er muss alle Gewinne, die aus Verbrechen stammen, der Wohlfahrt spenden«, erklärte Kerry.
»Dann sollte er das auch tun«, meinte Lauren. »Du bist schließlich nicht auf dieser Mission, um Profit zu machen, James.«
»Heißt das, einschließlich des Geburtstagsgeldes in deiner Tasche?«, fragte James.
»Oh!«, stieß Lauren hervor.
»Ja«, kicherte James. »Da bist du ganz ruhig, was?«
Normalerweise hätte es James wahnsinnig gemacht, mit einem Mädchen shoppen zu gehen, aber er fühlte sich gut als großer Bruder, der seine Schwester verwöhnt. Lauren, die Röcke auf den Tod nicht ausstehen konnte, kaufte sich bei Gap zwei Kapuzensweatshirts, ein paar verwaschene Jeans und Silberohrringe. Sie lud alle zum Essen in der Markthalle ein und kaufte James sogar ein Paar neue Socken als Dankeschön. Er würde die grässlichen Dinger sicher nie tragen, aber es war schön, als sie sie ihm gab.
Nach dem Essen ging Kerry los, um Dinesh zu treffen. Sie bat James, Zara auszurichten, dass sie erst nach dem Abendessen zurück sein würde. Es stank James zwar, dass Kerry mit Dinesh zusammen war, aber er wollte Lauren nicht den Geburtstag verderben. Also versuchte er, nicht daran zu denken.
Als sie nach Hause kamen, hatte Zara einen fantasievollen Kuchen bestellt. Die Glasur war olivgrün, und er war mit einem Miniaturparcours aus Marzipan verziert, komplett mit einem Kletterturm und einem Wassergraben sowie Spielzeugfiguren, die darin herumliefen. In Zuckerschrift stand auf dem Rand: Herzlichen Glückwunsch, Lauren, und viel Glück bei der Grundausbildung!
Joshua hielt den Kuchen für ein Spielzeug und versuchte, von Ewarts Schoß aus danach zu greifen. Nachdem Lauren die Kerzen ausgeblasen hatte, saßen sie um den Tisch herum und lachten über die Riesenschweinerei, die Joshua mit seinem Kuchenstück veranstaltete.
Lauren war schon um halb zehn müde, und James entschloss sich, mit ihr zusammen nach oben ins Bett zu gehen. Erst schlief sie im Schlafsack auf dem Fußboden, doch da es ihr dort zu unbequem war, kletterte sie zu James. Als sie noch klein waren, hatte sie oft bei ihm im Bett geschlafen, aber sie beide waren seitdem ziemlich gewachsen.
»Das ist lächerlich«, fand James, als er sich an die Wand drängte, um Lauren Platz zu machen.
»Ich habe immer noch Angst vor der Grundausbildung«, gestand Lauren leise. »Und ich weiß nicht genau, warum.«
»Das verstehst du, wenn du damit fertig bist«, erklärte James. »Es ist grauenhaft, aber wenn es dann bei einem Einsatz wirklich mal hart auf hart kommt, kannst du dich immer daran erinnern, dass du schon Schlimmeres erlebt hast. So kannst du besser damit umgehen.«
»Manchmal«, sagte Lauren, »möchte ich am liebsten kotzen, wenn ich nur daran denke.«
»Die Angst ist schlimmer, bevor es wirklich losgeht«, meinte James. »Wenn du erst mal da bist, bist du viel zu erledigt, um darüber nachzudenken!«
Es klopfte.
»Ja«, rief James. »Wir sind wach.«
Zara öffnete die Tür und steckte den Kopf herein.
»James, als Kerry gegangen ist, hat sie da gesagt, wo sie hingehen will, wenn sie bei Dinesh fertig ist?«
»Nein«, antwortete James.
»Ich habe bei ihnen angerufen«, sagte Zara. »Dinesh sagt, Kerry sei schon vor acht gegangen. Sie sollte schon längst zu Hause sein.«
»Hast du es auf ihrem Handy versucht?«
»Das habe ich als Erstes probiert. Und ich habe eine SMS geschickt.«
»Vielleicht sollten wir sie suchen gehen«, schlug Lauren vor.
»Keine Panik«, lehnte Zara ab. »Wahrscheinlich kommt sie gleich. Versucht ihr mal zu schlafen und macht euch keine
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