Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
was?«, fragte James.
»Missionen. Du betrittst einen Raum und jeder mag dich. Der gute alte James. Selbst das Baby mag dich. Ich lerne wie eine Wahnsinnige und bekomme oft die besten Noten, aber bei einem Einsatz, wenn es wirklich darauf ankommt, versage ich.«
»Komm schon, Kerry«, sagte James. »Du bist zu hart mit dir selbst. Das ist deine erste wichtige Mission. Niemand erwartet von dir, dass du sie alleine zum Erfolg führst.«
»Wahrscheinlich wird es auch meine letzte wichtige Mission gewesen sein«, knurrte Kerry. »Wahrscheinlich werde ich den Rest meiner CHERUB-Karriere damit verbringen, banale Sicherheitstests durchzuführen und neue Mitglieder zu rekrutieren.«
James setzte sich auf das Sofa neben Kerry.
»Ich wollte mit dir reden«, begann er.
»Über was?«
»Seit wir auf dieser Mission sind, sind wir nicht besonders gut miteinander ausgekommen«, fand James. »Aber du magst mich doch immer noch, oder?«
»Natürlich mag ich dich, James«, sagte Kerry und begann zu lächeln. »Du bist einer meiner besten Freunde.«
James entschloss sich, kühn zu sein, und legte seinen Arm um sie. Kerry lächelte und lehnte den Kopf an seine Schulter.
»Du hast alles getan, was man bei diesem Einsatz tun kann«, sagte er. »Und es gibt keinen Grund, warum man dich nicht wieder auf eine große Mission schicken sollte. Bei deinen Kampftechniken und den fünf Milliarden Sprachen, die du beherrschst – wer sollte das da ablehnen?«
Kerry lächelte. »Für jemanden, der sich die meiste Zeit wie ein Volldepp benimmt, kannst du manchmal ein richtig netter Kerl sein.«
»Danke«, grinste James.
Er überlegte, ob er Kerry die Rede halten sollte, die er im Kopf hatte. Dass es eine einmalige Sache gewesen war, dass er Nicole geküsst hatte. Dass er sie, Kerry, hundertmal mehr mochte als jedes andere Mädchen. Dass er wollte, dass sie seine Freundin wurde. Aber Kerry sah immer noch traurig aus. Es war einfach nicht der richtige Moment.
13.
Ein CHERUB-Angestellter setzte Lauren am Samstagmorgen ab. James war noch im Halbschlaf, als es an der Tür klingelte.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag«, sagte er und umarmte seine Schwester. »Jetzt bist du zweistellig, mit einer großen Null.«
Lauren lächelte. »Ich habe dich vermisst, James ... aus irgendeinem unerfindlichen Grund.«
Sie gingen hinein. Zwischen Küche und Wohnzimmer wanderten alle mit Toasts in der Hand hin und her. Joshua rutschte auf dem Hintern den Flur entlang. Lauren kannte ihn noch gar nicht.
»Ohhh!«, rief sie. »Bist du süß! Wie heißt du denn?«
Joshua bedachte Lauren mit einem merkwürdigen Blick, als wolle er sagen: Oh Gott, nicht noch so ein Kind, und begann, nach Zara zu krähen.
»He, Ewart«, rief James, »so viel zu deiner Theorie, dass Joshua alle Leute mit blonden Haaren mag.«
Lauren wanderte ins Wohnzimmer, warf ihre Bomberjacke ab und pflanzte sich aufs Sofa. Kerry und Kyle gratulierten ihr zum Geburtstag.
»Und«, sagte Lauren. »Wo sind meine ganzen Geschenke?«
»Ehrlich gesagt habe ich dir noch gar keines besorgt«, gestand James.
»Typisch«, meinte Lauren schnippisch.
»Da ich ja jetzt ein vertrauenswürdiger Drogenbote bin, dachte ich, dass du vielleicht meinen unehrlich verdienten Gewinn ausgeben möchtest.« James grub aus seiner Jeans eine Hand voll zusammengeknüllter Geldscheine und warf sie Lauren in den Schoß.
Lauren grinste. »Wie viel ist das?« Sie glättete die Banknoten und begann zu zählen. »Zwanzig, vierzig, sechzig, achtzig, einhundert, zehn, fünfzehn. Wow... Wie lange hast du gebraucht, um einhundertfünfzehn Pfund zu verdienen?«
»Vier Nächte«, erklärte James. »Wenn du mit mir einkaufen gehen willst, musst du mir den Bus bezahlen, ich habe nur noch sechzig Pence.«
»Gibt es hier irgendwo einen Gap-Laden?«, fragte Lauren eifrig. »Ich brauche neue Jeans. Und ›Claire’s Accessoires‹? Wenn ja, kann ich diese schicken Haarklemmen kaufen, die Bethany auch hat.«
»Kannst du nicht einfach ein Haargummi nehmen?«, fragte James.
Lauren ignorierte ihren Bruder und sah auf die Uhr.
»Um wie viel Uhr machen hier die Läden auf?«
»Beruhige dich, du Irre«, verlangte James. »Das Geld ist in ein paar Stunden auch noch da. Warum gehst du nicht in die Küche, holst dir etwas Toast und sagst Zara und den anderen Guten Tag?«
»Auch gut«, stimmte Lauren zu. »Aber lass uns früh losgehen! Die Läden sind Samstags immer so voll.«
Zara setzte die Kinder am Reeve-Center ab.
Weitere Kostenlose Bücher