Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
dass Lauren die erste Woche der Grundausbildung hinter sich hatte und sich gut hielt.
Nicole hatte in Keith Moores Haus Abhörgeräte und Minikameras installiert. James mochte Nicole immer noch, doch nach dem ersten Mal hatte er sie nicht mehr geküsst, da er sich doch mehr für Kerry interessierte.
Kerry hatte Mr Singhs Haus mit Mikrofonen bestückt und verbrachte viel Zeit mit Dinesh, um noch mehr Informationen aus ihm herauszuholen. James hatte immer noch nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden, ihr zu sagen, was er für sie empfand. Zumindest erklärte er es so. In Wirklichkeit hatte es reichlich Gelegenheiten gegeben, aber James war einfach immer zu feige gewesen.
Kyle hatte die Beschattung von Ringo Moore aufgegeben und half jetzt ein paar Kids aus der Zehnten, am Wochenende für die KMG Drogen auszuliefern. James bekam es immer noch nicht in seinen Kopf, dass Kyle schwul war, aber in ihrem Alltagsleben veränderte sich dadurch nichts.
An manchen Tagen vergaß James fast, dass er bei einem Einsatz war. Sein Alltag war fast der eines normalen Jugendlichen: Er stand auf und spielte etwas mit Joshua, ging zur Schule, wo er entweder dem langweiligen Unterricht folgte oder schwänzte, kam nach Hause und aß die Tiefkühlspezialitäten, die Zara in den Ofen schob, und fuhr dann seine Lieferungen aus.
Es war kein schlechtes Leben. Er konnte in der Woche einhundert Pfund Drogengeld ausgeben. Er hatte neue Jeans und eine Trainingsjacke, Videospiele und die besten Nike-Turnschuhe, die er finden konnte. Die Schule war öde und er blödelte ständig mit Junior herum und sie amüsierten sich. Die beiden Jungen hatten jede Menge gemeinsam: Sie waren beide Arsenal-Fans, hassten die Schule, mochten Playstation und hatten einen ähnlichen Geschmack, was Musik und Mädchen anging.
James hatte noch keinen richtigen Kampf über drei Runden ausgefochten, nur ein bisschen Sparring. Aber er liebte den Kick, den er im Boxring bekam. Sobald man getroffen wird, schüttet der Körper Hormone aus, die einen wild machen, so als würde man unter Strom gesetzt. Die böse Seite gewinnt die Oberhand und man hat vor nichts mehr Angst.
Kens Vorgabe von hundertfünfzig Sprüngen pro Minute schaffte James zwar nicht, aber er kam doch weit über das Stadium hinaus, in dem sich die anderen Jungen schlapplachten, wenn er auch nur ein Seil anfasste. Als Kelvin ihn zum Ring rief, hörte er auf zu springen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
»Eine Runde Sparring mit Del«, ordnete Kelvin an.
Del hatte eine größere Reichweite und schon sieben Kämpfe hinter sich. Dennoch war James nicht wirklich beunruhigt, als er mit Handschuhen und Kopfschutz durch die Seile stieg. James war fürs Boxen gebaut, er hatte feste Arme, breite Schultern, und er war stark genug, einen Schlag wegzustecken.
»Berührt eure Handschuhe«, forderte Kelvin sie auf und trat dann von den beiden Kämpfern zurück.
James sprang beim Läuten der Glocke vor. Del landete den ersten Treffer, einen seitlichen Schlag auf James’ Kopfschutz. James traf Dels Kopf härter, landete einen weiteren Treffer in seinen Magen, hob dann die Fäuste schützend vors Gesicht und wehrte Dels Schläge ab, während er durch die Handschuhe hindurch versuchte, eine Lücke in Dels Deckung zu erspähen. Als er sie sah, sprang er vor und hieb seinen Handschuh in Dels Gesicht. Der nächste Schlag brachte Del aus dem Gleichgewicht und ließ ihn zu Boden gehen.
James wollte, dass er wieder aufstand, damit er ihn noch einmal niederschlagen konnte, aber Del wedelte mit den Handschuhen vor seinem Gesicht und kroch zu den Seilen. James war genervt. Er spuckte seinen Mundschutz aus, zog dann einen Handschuh aus und warf ihn Del nach.
»Nennst du das einen Kampf?«, rief er. »Komm her und fang dir noch was ein, du kleiner Schwächling!«
Kelvin griff James an der Schulter und zog ihn zurück.
»Komm wieder runter, Tiger«, grinste er. »Denk dran, das hier ist Amateurboxen! Man gewinnt nach der Anzahl der sauberen Treffer, die man gelandet hat, nicht weil man besonders hart schlagen kann oder weil man seinen Gegner zu Boden schlägt.«
»Das nächste Mal will ich gegen jemand kämpfen, der wirklich gut ist.«
Kelvin lachte. »Du bist ein kräftiger Kerl, James, aber du musst an deiner Schnelligkeit arbeiten, also nur nicht größenwahnsinnig werden!«
James schnallte den Kopfschutz los und sprang aus dem Ring. Junior kam auf ihn zu.
»Sieht fast aus, als wärst du gut genug, gegen mich zu
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