Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Titel: Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
meinte James. »Sieht eher wie ein Ort aus, an dem sie einem die Kehle durchschneiden.«
    »Also was machen wir dann?«, fragte Kerry.
    »Lass uns schleunigst hier verschwinden. Da wir kein Taxi rufen können, müssen wir auf den Bus warten. Wenn wir wieder in der Stadt sind, gehen auch unsere Telefone wieder. Dann ruf ich ein paar Leute an und bring den Mist hier in Ordnung.
    Sie liefen zur Bushaltestelle hinüber, wo Kerry auf den Fahrplan sah.
    »Der Bus kommt nur einmal pro Stunde«, stellte sie fest. »Und den letzten haben wir gerade verpasst.«
    Es war kaum Verkehr in der Gegend. Sie setzten sich in der Nähe der Bushaltestelle auf den Gehweg, die Füße auf der Straße. Kerry pflückte eine Löwenzahnblüte aus einer Spalte im Asphalt und drehte sie zwischen den Fingern. »Glaubst du, du bekommst wegen dieser Sache Ärger mit der KMG?«, wollte sie wissen.
    »Ich habe das Papier, auf dem die Adresse in Kelvins Handschrift steht, sie werden also kaum mich dafür verantwortlich machen.«
    »Das ist ziemlich unglaublich«, meinte Kerry.
    James nickte. »Vor allem wenn man bedenkt, was diese Drogen wert sind.«
    »Wie viel?«, fragte Kerry.
    »Wir haben zwölf Kilo. Ich verkaufe Koks für sechzig Pfund das Gramm und ein Kilo hat tausend Gramm. Also ist jedes Kilo sechzigtausend Pfund wert. Das sind insgesamt ... siebenhundertzwanzigtausend.«
    »Wow! Dagegen sehen unsere achtzig Pfund nicht mehr ganz so großzügig aus.«
    »Das ist natürlich der Preis auf der Straße, aber wir haben hier eine Großlieferung. Trotzdem gehe ich mal davon aus, dass die KMG dafür mindestens dreihundert Riesen nimmt.«
    »Mit so viel Geld könnte man sich ein hübsches Häuschen kaufen.«
    James kicherte. »Vielleicht sollten wir damit durchbrennen.«
    »Es ist wirklich erstaunlich, wie du kopfrechnen kannst.«
    »Das konnte ich schon im Kindergarten«, erklärte James. »Bevor meine Mutter starb, hatte sie diese riesige Bande von Ladendieben, und ich musste ihr immer vorrechnen, wer wem wie viel schuldete und wer welchen Lohn erhalten sollte.«
    »Ist sie je verhaftet worden?«, wollte Kerry wissen.
    James schüttelte den Kopf. »Nö. Aber als ich klein war, hatte ich immer den Albtraum, dass die Polizei kommt und meine Mum und Lauren abholt. Junior hat neulich eine Bemerkung darüber gemacht, dass sein Vater im Knast enden könnte. Er tat, als wär es ein Witz, aber ich habe gemerkt, dass es ihn beunruhigt. Irgendwie hat es mich an mich selbst erinnert, und ich hab mich ziemlich beschissen gefühlt, dass wir dabei helfen, seinen Vater ins Gefängnis zu bringen.«
    »Ich schätze, selbst der übelste Verbrecher hat auch jemanden, der ihn liebt«, meinte Kerry.
    Während die Minuten verstrichen, beobachteten sie den Sonnenuntergang. Als die Straßenbeleuchtung anging, sah James auf die Uhr.
    »Der Bus müsste bald kommen«, meinte Kerry. Aus dem Billardklub traten drei Jugendliche und kamen auf sie zu. Einer war ein großer Kerl Anfang zwanzig mit einem Bart und langen braunen Locken. Die anderen beiden waren Skinheads, wohl knapp unter zwanzig. Sie sahen aus wie Brüder, geisterhaft bleich und mit dürren Gliedmaßen. Zwar waren sie nicht die ersten Leute, die an ihnen vorbeigingen, doch irgendwie waren James und Kerry sofort vor ihnen auf der Hut.
    Der größere der Skinheads hielt vor Kerry an.
    »Wartest du auf den Bus?«, fragte er.
    »Allerdings«, antwortete Kerry. »Das macht man üblicherweise an einer Bushaltestelle.«
    »Und ich dachte schon, du wartest auf einen Kerl wie mich, der dich vom Hocker haut.«
    Der Kleinere versetzte James einen Stoß.
    »Bist du ihr Freund, Blondie?«
    »Verpiss dich«, sagte James und schubste ihn zurück.
    »Habt ihr Geld?«, fragte der Kurze und starrte James an. »Nicht mehr lange, schätze ich.«
    Die beiden Skinheads zogen Messer.
    Bei CHERUB lernt man, sich sofort zwischen zwei Möglichkeiten zu entscheiden, wenn man ein Messer sieht: Entweder greift man den Arm des Angreifers, noch bevor die Klinge in einer bedrohlichen Position ist, oder, falls man dazu keine Zeit hat, springt man zurück.
    James und Kerry entschieden sich für die erste Möglichkeit, ergriffen die dünnen Arme, die sich ihnen entgegenreckten, und drehten sie den Jungen schmerzhaft auf den Rücken. Kerry verdrehte dem Langen den Daumen, bis er das Messer auf den Boden fallen ließ, und stieß dann seinen Kopf gegen die Betonwand der Bushaltestelle. Nachdem er ihm auch das zweite Messer entwunden hatte, gab James

Weitere Kostenlose Bücher