Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
schlafen«, erklärte Kerry. »Nicole musste ins Krankenhaus.«
»Ist es was Ernstes?«
»Kyle hat vom Krankenhaus aus angerufen. Sie haben ihr den Magen ausgepumpt.«
»Das hab ich im Fernsehen mal gesehen«, sagte Dinesh. »Ziemlich eklig. Sie stopfen einem einen Gummischlauch in den Hals, bis zum Magen.«
»Sie bleibt ein paar Stunden unter Beobachtung«, sagte James. »Aber sie glauben, dass sie bald wieder ganz gesund wird.«
Dinesh brachte ein Lächeln zustande. »Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, wenn sie nach Hause kommt.«
Erst nach drei Uhr morgens brachte ein Taxi Kyle vom Krankenhaus nach Hause. Zara riet ihnen allen, nach oben zu gehen und zu versuchen, etwas zu schlafen. Dinesh schlief in Nicoles Bett.
Solange der Einsatz reibungslos verlief, war Ewart immer cool geblieben, aber als er James an diesem Samstagmorgen um elf Uhr wachrüttelte, war er stinksauer.
»Ab ins Bad, aber plötzlich«, befahl er.
»Was?«, fragte James, noch halb verschlafen.
Ewart griff James am Handgelenk und renkte ihm fast die Schulter aus, als er ihn aus dem Bett zerrte. Er stieß ihn zum Badezimmer, verschloss die Tür und schubste ihn gegen die Wand.
»Solange Dinesh im Haus ist, dürfen wir keinen Lärm machen«, flüsterte Ewart. »Aber du solltest mir lieber ein paar ehrliche Antworten über das geben, was letzte Nacht passiert ist, sonst wird es dir Leid tun!«
»Ich hab doch nichts getan!«, verteidigte sich James.
»Und was ist dann das hier?«, fragte Ewart und zog den Metallstrohhalm hervor, der in Juniors Kokainschachtel gesteckt hatte. Am Ende waren immer noch weiße Pulverspuren.
»Das gehört mir nicht«, sagte James.
»Lügner!«, grollte Ewart. »Ich habe deine Taschen durchsucht, bevor ich die Wäsche in die Maschine gesteckt habe. Das hier war in deiner Jeans.«
James erinnerte sich dunkel, dass er den Strohhalm eingesteckt hatte, als Kelvin sie überrascht hatte.
»Ich schwör dir, dass ich nie Kokain genommen habe«, sagte James panisch. »Das gehört Junior. Ich habe es aus Versehen eingesteckt.«
Ewart öffnete den Medizinschrank und nahm eine Plastikflasche heraus.
»Wir werden ja sehen, nicht wahr? Im Krankenhaus habe ich mir gestern drei davon geben lassen«, erklärte Ewart. »Pinkel hier rein! Ich werde deinen, Kyles und Kerrys Urin testen lassen, und wenn darin Kokain nachgewiesen wird, fliegt ihr zusammen mit Nicole achtkantig raus!«
James freute sich geradezu beim Anblick der Plastikflasche. Der Test würde die Sache endgültig aufklären.
»Gib her«, verlangte er zuversichtlich grinsend. »Wie viel willst du wetten, dass ich clean bin? Fünfzig, hundert?«
»Lass die dummen Sprüche«, empfahl ihm Ewart. »Los, pinkeln!«
Ärgerlich riss James Ewart die Flasche aus der Hand, klappte den Verschluss hoch und stellte sich über die Toilette. Normalerweise platzte er fast, wenn er morgens aufwachte, aber solange Ewart neben ihm stand, konnte er nicht pinkeln.
»Kannst du nicht draußen warten?«, fragte er.
»Dann könntest du es manipulieren«, sagte Ewart. »Versuch, an einen Wasserfall zu denken!«
Als er fertig war, reichte James Ewart die Flasche.
»Ich wette jede Summe«, sagte er herausfordernd.
Seine Zuversichtlichkeit hatte Ewarts Ärger etwas abflauen lassen. »Geh zurück in euer Zimmer, und sag Kyle, dass er herkommen soll!«
Nachdem Kyle gegangen war, ließ sich James auf sein Bett fallen, zufrieden mit sich selbst. Wenn der Drogentest kam, würde Ewart wie ein Idiot dastehen. Doch dann durchzuckte ihn ein schrecklicher Gedanke: Wenn Kelvin nur ein paar Sekunden später die Treppe hinuntergerufen hätte ...
James durchlebte noch einmal den Augenblick, in dem die Dose mit dem weißen Pulver nur Zentimeter von seiner Nase entfernt gewesen war. Bei dem Gedanken, wie nahe er daran gewesen war, eine gefährliche Droge zu schnupfen und bei CHERUB rausgeschmissen zu werden, wurde ihm richtig schlecht.
22.
Junior rief James auf seinem Mobiltelefon an.
»Kumpel!«
»Du klingst so fröhlich«, sagte James. »Was ist los?«
»Hier ist der Teufel los«, erklärte Junior. »Ich habe einen tierischen Kater und die Bullen haben gestern Abend über achtzig KMG-Mitglieder verhaftet. Mein Vater fürchtet, dass er auch eingebuchtet wird. Er rennt jedes Mal zum Vorhang, wenn ein Vogel am Fenster vorbeifliegt.«
»Mr Singh haben sie auch einkassiert«, erzählte James. »Dinesh war heute Nacht hier. Ewart hat ihn zum Flughafen gebracht, um seine Mutter
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