Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
abzuholen.«
»Sie haben auch Onkel George und Onkel Pete verhaftet«, fuhr Junior fort. »Das sind zwar nicht meine richtigen Onkel, aber sie haben für meinen Vater gearbeitet, solange ich auf der Welt bin.«
»Und woher kommt dann deine gute Laune?«
»Von Nicole natürlich«, erwiderte Junior. »Ich hab sie wirklich überall angefasst. Das soll keine Beleidigung sein, James, ich weiß, sie ist deine Schwester und so.«
»Sie ist im Krankenhaus«, erzählte James. »Das Kokain hat sie umgehauen.«
»Mach keinen Scheiß«, stieß Junior hervor. »Deshalb konnte ich sie auf dem Handy nicht erreichen. Ist sie in Ordnung?«
»Ja, aber an deiner Stelle würde ich mir keine Hoffnungen machen, sie in nächster Zeit zu sehen. Sie hatte schon mal eine Überdosis«, erzählte James und wiederholte die Story, die Zara ihm vorgegeben hatte. »Ewart und Zara haben furchtbare Angst, dass sie sich irgendwann umbringt. Sie haben dafür gesorgt, dass sie nach London in ein Pflegeheim kommt, für eine psychiatrische Untersuchung.«
»Oh Gott«, brachte Junior hervor. »Das tut mir echt Leid, Mann. Ich hätte ihr doch nie Koks angeboten, wenn ich gewusst hätte, dass sie ein Problem hat! Wie lange wird sie weg sein?«
»Hm ...«, machte James, unsicher, was er sagen sollte. »Das hängt von der Untersuchung ab, schätze ich ... Könnte sein, dass sie gar nicht mehr wiederkommt. Hey, Zara kommt vom Einkaufen zurück. Sie wird sauer, wenn ich ihr nicht beim Ausladen helfe.«
»Na, wir sehen uns dann«, verabschiedete sich Junior. »April fragt, ob du Sonntag zum Mittagessen kommen willst.«
»Vielleicht«, antwortete James. »Ich weiß im Moment nicht, wie es hier weitergeht, mit Nicole und so. Ich ruf dich später an.«
James legte auf. Es war wirklich ein Auto vorgefahren, allerdings war es John Jones. Zara machte Tee, während John Jones erzählte, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war.
»Es kam alles über die Produktionsanlage heraus, die ihr Kinder bei Thunderfoods entdeckt habt. Die KMG importiert und vertreibt Kokain über viele verschiedene Kanäle und ihr habt das zentrale Glied in dieser Kette entdeckt. So ziemlich jedes Gramm Kokain wurde in dieser automatischen Anlage bei Thunderfoods verpackt. Wir haben den Raum mit Kameras und Wanzen ausgestattet und jeden, der kam und ging, beobachtet. Ich habe schon Drogenermittlungen geleitet, bei denen wir monatelang warten mussten, bis wir eine heiße Spur hatten. Als wir Thunderfoods beobachten ließen, bekamen wir gleich so viele Informationen, dass wir noch Personal anheuern mussten, um sie zu verarbeiten.
Es kommen immer einige Männer, um ein paar Kilo Kokain zu mischen und zu verpacken. Das ist eine langweilige Arbeit, daher fangen sie irgendwann an zu tratschen. Die Jungs waren nicht auf der Hut, und die Informationen, die wir bekamen, waren unglaublich. Namen, Daten, Telefonnummern, Flugnummern. Was machst du nächste Woche? Wo kommt deine Ladung rein? Welchen Deal macht der und der im Moment? Wir haben schon hundert Leute verhaftet und dabei haben wir bislang nur an der Oberfläche gekratzt. Wir schicken die Informationen an Polizeistationen im ganzen Land und in den nächsten paar Tagen werden noch ein- oder zweihundert weitere Leute aus dem Verkehr gezogen. Wenn wir mit ihnen fertig sind, kann die KMG sich glücklich schätzen, wenn sie noch eine Tüte Süßigkeiten auf irgendeinem Schulhof verkaufen kann.«
»Ich habe gerade mit Junior gesprochen«, sagte James. »Keith Moore ist immer noch frei.«
»Das ist Politik«, erklärte John. »Wir vom MI5 wollten die Undercover-Arbeit so lange wie möglich weiterführen, bis wir genug Beweise gegen Keith hatten, aber die Polizei wollte nicht länger warten. An der ›Operation Snort‹ arbeiten hunderte von Leuten. Nicht nur Polizeibeamte, sondern auch Verwaltung und Leute, die ihnen zuarbeiten. Das kostet jeden Monat über eine Million Pfund, und es war schon die Rede davon, die ganze Sache zu beenden, wenn nicht bald Ergebnisse geliefert würden.«
»Heißt das, dass Keith Moore davonkommt?«, fragte Kerry.
John lächelte unsicher. »Ich hoffe nicht, Kerry. Ich würde schätzen, dass wir genügend Beweise haben, um acht der zehn Topleute der KMG hinter Gitter zu bringen. Wir werden versuchen, einige davon als Kronzeugen zu gewinnen. Wir bieten ihnen volle Immunität und Straffreiheit. Wenn sie die Wahl haben, zwanzig Jahre ins Gefängnis zu gehen oder nach Hause zu Frau und Kindern,
Weitere Kostenlose Bücher