Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
leere Schachtel Karamellbonbons aus dem Kino«, sagte er. »Da kann ich sie reinlegen und die Schachtel dann wegwerfen.«
»Perfekt«, sagte John. »Knüll die Schachtel zusammen, damit die Karte nicht hinausfällt. Und dann steck den Abfall in die Mülleimer an der Straße. Wir schicken einen Müllwagen hin, der sie abholt.«
»Meinen Sie, Sie können die Codes knacken?«, fragte James.
»Das hängt davon ab, welche Software Keith verwendet«, meinte John. »Aber wahrscheinlich schon. Hast du noch etwas zu berichten?«
»Keith hat etwas gesagt, was mir komisch vorkommt«, erinnerte sich James. »Ich habe ihn gefragt, wann ich wieder Lieferungen machen kann, und er hat gesagt: ›Ich weiß nicht, es wird alles anders.‹«
»Hmm«, machte John. »Ich habe keine Ahnung, was das heißen soll, aber es ist sicher interessant.«
»Ich sollte besser Schluss machen«, meinte James. »Sonst fragen sie sich, was ich so lange mache.«
»Gut«, sagte John. »Arbeite weiter so gut und pass auf dich auf!«
28.
James verbrachte in Florida eine der schönsten Wochen seines Lebens. Am Montag fuhr er mit Junior zum Fischen aufs Meer hinaus. Er hatte noch nie auf dem Meer geangelt, aber die Crew zeigte ihm, wie es ging, und half ihm, seinen ersten Fang einzuholen.
Am Abend rief er vom Strand aus John Jones an, um ihm einige Details weiterzugeben, die er aus Keiths Telefongesprächen mitbekommen hatte. John erzählte James, dass die amerikanische Drogenbehörde seine Bonbonschachtel erhalten hatte und dass die Spezialisten von MI5 die meisten Dateien lesen konnten. Sie enthielten Einzelheiten zu verschiedenen Auslandskonten, deren Transaktionen Keith mit einer Geldwäscher-Organisation in Verbindung brachten, die sich darauf spezialisiert hatte, Bargeld durch das globale Bankensystem so hin und her zu transferieren, bis es nicht mehr zurückverfolgt werden konnte, und es schließlich auf einem anonymen ausländischen Bankkonto anzulegen, abzüglich der fünfundzwanzig Prozent Bearbeitungsgebühr.
John glaubte nicht, dass die Informationen ausreichten, um Keith ins Gefängnis zu bringen, aber er hielt sie für ein wertvolles Teilchen in diesem Puzzlespiel.
Am nächsten Tag machten sich James, Junior und Keith früh auf den Weg ins dreihundertfünfzig Kilometer entfernte Orlando. Da es Zwischensaison war, hatten die Jungen viel Spaß auf der Abenteuerinsel und konnten sich auf den vielen Achterbahnen und in den Simulatoren fast zu Tode ängstigen, ohne lange dafür Schlange stehen zu müssen. James bekam im Geschenkeladen einen Kaufrausch und verließ ihn mit T-Shirts für Kyle und Kerry sowie einem kleinen Lätzchen und Shorts für Joshua. Als er zur Kasse ging, ließ Keith alles auf seine Kreditkarte buchen.
Am späten Nachmittag waren sie alle müde und sonnenverbrannt, daher checkten sie in einem Hotel ein und duschten erst einmal, bevor sie ins Restaurant gingen. Sie bekamen einen Tisch am Rand eines künstlichen Teichs mit Enten und einem Springbrunnen in der Mitte. Keith bestellte sich Tagliatelle, James und Junior bekamen große Burger und Pommes frites. Während sie auf ihr Essen warteten, brachte die Kellnerin Walnussbrot und Olivenöl an den Tisch.
»Ich glaube, hier kann ich sprechen«, sagte Keith. »Wenn mir nicht ein paar Bullen gefolgt sind und mich mit einem Richtmikrofon von der anderen Seite des Sees aus belauschen.«
James sah von den Enten auf, die sich um eine Hand voll Brot stritten, das er in den Teich geworfen hatte, bevor er das Schild »Bitte die Enten nicht füttern« gesehen hatte.
»Über was sprechen?«, fragte Junior.
»Über alles«, meinte Keith.
»Glauben Sie echt, dass die Bullen Sie die meiste Zeit über abhören?«, erkundigte sich James.
»Die haben überall Wanzen installiert«, erklärte Keith. »In meinem Haus in Luton, im Haus in Miami, in meinen Autos und meinen Büros. Ich weiß nicht mehr, wem ich vertrauen kann. Selbst der Geheimdienst ist hinter mir her.«
»Der MI5?«, fragte James.
»Seit der Korruptionsaffäre bei ›Operation Snort‹ sind sie auf mich angesetzt«, nickte Keith. »Eine meiner zuverlässigeren Quellen hat mir erzählt, dass George für die Polizei arbeitet. Ich glaube ja nicht, dass es stimmt, aber man kann nie wissen.«
»Willst du ihn umbringen lassen?«, wollte Junior wissen.
Keith brach in Gelächter aus. »Wenn ich jeden umbringen lassen würde, der Gerüchten zufolge ein Informant ist, mein Sohn, wäre ich ein Massenmörder. Die meisten
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