Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
machst.«
»Aber du hattest nicht den Anstand, ihr ins Gesicht zu sehen. In den nächsten Tagen bist du nur im Haus herumgeschlichen und ihr aus dem Weg gegangen. Nicole war wirklich traurig.«
»Na ja... Ich wollte doch ihre Gefühle nicht verletzen«, sagte James.
»Klar.«
»Schau, Kerry, ich behandle Mädchen nicht absichtlich so. Um ehrlich zu sein, gibt es da eine ganz andere, die ich wirklich gern habe.«
»Meinst du Amy?«, fragte Kerry. »Dir läuft jedes Mal der Sabber aus dem Mundwinkel, wenn sie in deiner Nähe ist. Aber das kannst du vergessen, sie ist siebzehn.«
»Das zeigt nur, dass du keine Ahnung hast«, wehrte sich James. »Jeder Junge auf dem Campus träumt von Amy, aber ich spreche gar nicht von ihr.«
»Von wem denn?«
»Geht dich nichts an.«
»Huh!«, machte Kerry. »Du denkst dir ja nur was aus, damit ich nicht denke, dass du ein Mistkerl bist.«
»Nein«, erwiderte James.
»Kenne ich sie?«, fragte Kerry.
»Ja.«
»Es ist doch nicht etwa Gabrielle?«
James lachte. »Nein.«
»Du bist ja so ein Blödmann! Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt mit dir rede.«
James liebte es, wie sie sich auf die Zehenspitzen stellte, wenn sie wütend wurde.
»Willst du wirklich wissen, wen ich mag?«, fragte er.
»Ist mir doch egal«, sagte Kerry und kreuzte die Arme vor der Brust.
»Gut, dann sag ich’s dir eben nicht.«
Aber James hatte Kerrys Neugier angestachelt und sie änderte schnell ihre Taktik. »Na gut, dann sag’s mir halt.«
James spielte mit dem Gedanken, jemanden zu erfinden oder sonst etwas Dummes zu sagen, aber er erkannte, dass er nie eine bessere Gelegenheit haben würde, ihr zu sagen, was er fühlte. Er konnte es schließlich nicht für den Rest seines Lebens für sich behalten. Also holte er tief Luft.
»Ich...«
Sein Mund wurde plötzlich trocken, und sein Kopf fühlte sich an, als wolle er zerspringen.
Kerry schüttelte den Kopf. »Ich wusste ja, dass du lügst.«
»Nein, ich mag dich «, platzte James heraus.
Er sah Kerry schätzungsweise einige Trillionen Jahre lang an und suchte in ihrem Gesicht nach irgendeiner Reaktion.
»Willst du mich auf den Arm nehmen?«, fragte sie misstrauisch.
»Schon seit der Grundausbildung«, gestand James. »Selbst wenn du mich dreckverschmiert beim Kampftraining verprügelst, hast du etwas, was ich wirklich mag. Ich meine ... Wir sind immer gut, wenn wir zusammen sind, weil du so korrekt bist und immer nach dem Lehrbuch handelst und weil ich... na, ich denke, ich könnte sagen, weil ich manchmal ein kompletter Idiot bin.«
»Du magst mich wirklich?«, strahlte Kerry.
James wollte am liebsten im Erdboden versinken. »Ja.«
»Ist das dein Ernst?«, fragte Kerry. »Denn wenn du nur mit mir spielst, schlage ich dir jeden einzelnen Zahn aus deinem dummen Maul.«
»Ich schwör’s«, antwortete James. »So, jetzt weißt du es ... Verschwende ich hier meine Zeit oder wie ist das?«
Kerry lächelte leicht. »Jeder, den wir kennen, hat davon gesprochen, dass zwischen uns etwas läuft. Aber ich habe trotzdem nie geglaubt, dass du mich magst. Du redest ständig nur von Titten und ich habe doch kaum welche.«
»Na und«, meinte James. »Ich bin auch nicht gerade perfekt. Magst du mich denn?«
Kerry nickte. »Wenn du mich nicht gerade tierisch nervst, bist du mir der liebste Junge auf dem Campus.«
James neigte sich vor, um sie zu küssen, aber die Reisetasche stand mitten im Zimmer im Weg und sie mussten sich darum herumquetschen. Es war nur eine kurze Berührung der Lippen, aber sie durchfuhr James wie ein Schlag.
»Ich wünschte, du würdest mit nach Miami kommen«, sagte er.
»Es ist ja nur eine Woche«, lächelte Kerry. »Und wenn ich deine Freundin sein soll, stelle ich eine Bedingung.«
»Welche denn?«
»Von jetzt an wirst du deine Unterwäsche täglich wechseln.«
27.
Am Samstagabend landeten James und Junior in Miami. Keith hatte seine Pläne geändert und war mit seinem Leibwächter George bereits ein paar Tage früher geflogen. Der massige Exschwergewichtler holte die Jungen an der Passkontrolle ab und fuhr sie in einem Range Rover zu Keiths Haus.
Die ganze Fahrt über drückte sich James wie ein Fünfjähriger die Nase an der Fensterscheibe platt. Er liebte die kleinen Unterschiede, an denen man erkennt, dass man in einem anderen Land ist: Ampeln, die an Kabeln über der Straße hängen, Werbetafeln mit Preisen in Dollar, die riesigen Anhänger-Trucks, die aussehen, als ob sie ein Auto überrollen
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