Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
muskulös, man könnte ihn sogar als gut aussehend bezeichnen, aber bei Mädchen, da ist er total schüchtern...«
Hayley blieb stehen. »Ich glaube, ich weiß, wen du meinst. Er sieht dir ähnlich, aber mir kam er wie ein ziemliches Großmaul vor.«
Lauren verzog das Gesicht. »Na ja ... ich meine, er ist ein wenig vorlaut, aber das ist nur Show. Ich meine, na ja, er steht schon eine ganze Weile auf dich, aber er hat nie den Mumm gehabt, dich anzusprechen.«
»Seit wann gehst du denn auf die Saint Aloysius?«, erkundigte sich Hayley misstrauisch. »Ich habe dich hier noch nie gesehen.«
»Erst knapp eine Woche. Ich meine, ich war an der Edgeton Comprehensive auf der anderen Seite vom Campu... ähm, auf der anderen Seite des Militärübungsgeländes.«
Lauren bemerkte, wie ihre Nervosität durchschlug und sie viel zu oft ich meine sagte.
»Er ist süß«, sagte Hayley und hob eine Augenbraue. »Süß genug, um was Besseres zu kriegen als einen Fettwanst wie mich. Also, warum ist er an mir interessiert?«
»Hmm ... na ja, ich glaube, darauf steht er ... ich meine, er mag lieber dickere Mädchen. Ich habe gesehen, wie er so eine Zeitschrift mit Dicken gelesen hat...«
Hayley verzog das Gesicht. »Du meinst, er liest Pornos?«
»Nein!«, stieß Lauren erschrocken hervor und merkte, dass sie etwas völlig Falsches gesagt hatte. »Du, hör mal, wir gehen heute Abend zur Bowlingbahn. Mein Bruder wird auch da sein, aber wir kommen mit einer größeren Gruppe, es wird also kein richtiges Date sein. Vielleicht kommst du ja mit ein paar Freundinnen, dann ist es nicht so verkrampft ... und montags gibt’s Bowlen zum halben Preis.«
»Vielleicht«, meinte Hayley. »Das ist sehr kurzfristig. Ich muss das mit meinen Eltern klären.«
Lauren zuckte mit den Achseln. »Wir können es verschieben. Dienstag oder Mittwoch ist auch gut, wenn dir das besser passt.«
»Roll deinen Ärmel hoch«, verlangte Hayley, nahm den Rucksack von der Schulter und zog den Reißverschluss auf.
Lauren war verwirrt, bis sie sah, dass Hayley einen schwarzen Marker aus dem Rucksack zog. Sie nahm Laurens Handgelenk und schrieb ihr eine Handynummer darauf.
»Ich bin ab halb vier zu Hause«, sagte sie. »Richte James aus, dass ich ihn für nett halte, aber ich werde zu keinem Date kommen, wenn ich nicht zuvor persönlich mit ihm gesprochen habe.«
»Das ist verständlich.« Lauren lächelte und gab acht, die Telefonnummer nicht zu verwischen, als sie den Ärmel des Blazers wieder herunterschob. »Und, meinst du, du kommst zum Bowlen?«
Hayley schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Sag ihm, er soll mich anrufen, dann höre ich, wie er klingt.«
»Danke«, sagte Lauren zufrieden. »Er wird sich riesig freuen.«
17
James klappte sein Handy zu und betrat wieder Kyles Zimmer. Kyle, Bruce, Kerry, Rat, Lauren, die Zwillinge Callum und Connor und Rats Kumpel Andy starrten ihn gespannt an, doch er spannte sie auf die Folter, indem er schwieg.
»Und?«, fragte Lauren bang.
James zuckte mit den Schultern. »Wie und? Ich habe mit Hayley gesprochen. Sie kommt mit zwei Freundinnen um sieben heute Abend zur Bowlingbahn. Ich habe gesagt, ich würde ihr einen Hot Dog ausgeben und wir unterhalten uns.«
Bruce schlug sich auf die Oberschenkel. »Bingo!«
»Denk daran, James, wir brauchen gute Fotos«, sagte Lauren. »Also selbst wenn du bei ihr auf Granit beißt, versuch wenigstens, ihr die Hand aufs Knie zu legen oder so.«
»Pff«, machte James. »Ich habe schon viele Mädchen angebaggert, Lauren. Ich weiß, was ich tun muss.«
Kerry schüttelte den Kopf. »Und wie viele waren es, während du mit mir zusammen warst?«
James hasste es, dass Kerry ständig auf ihn losging, obwohl ihre Beziehung schon seit Monaten vorbei war. Normalerweise ignorierte er ihre Sticheleien, aber jetzt hatte er genug.
»Ich musste dich doch hintergehen, Kerry«, antwortete er. »Ich musste mir ja anderweitig etwas Action verschaffen, weil ich sonst nur in deinem Zimmer gesessen habe und mir anhören durfte, was ich alles nicht darf.«
Rat und die Zwillinge machten »Ohhh!«, gefolgt von angespanntem Schweigen und einem Ausdruck auf Kerrys Gesicht, der Stahl hätte zum Schmelzen bringen können.
»Das mit uns ist vorbei, Kerry«, erklärte James. »Komm darüber hinweg!«
Kerry sprang auf. »Ich weiß, dass es vorbei ist, James!«, fuhr sie ihn an. »Ich will nur nicht, dass jeder hier vergisst, was für ein verlogener Haufen...««
»Hey!«, fiel Kyle ihr ins Wort.
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