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Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Titel: Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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hundertmal lauter war als alles, was Angus je gehört hatte. Er konnte förmlich spüren, wie die Härchen in seinen Ohren wackelten. Aus irgendeinem Grund dachte er daran, dass er aufs Klo musste. Er hoffte, dass das einer dieser Träume war, in denen man ganz mit Gedanken ans Pinkeln beschäftigt ist, und wenn man dann aufwacht, muss man wirklich aufs Klo rennen.
    Der Gurt presste sich in seinen Bauch, als sein Kopf so heftig gegen den Sitz vor ihm geschleudert wurde, dass das Plastik nachgab. Der Mann in der Reihe hinter ihm war übergewichtig, und sein dicker Bauch verhinderte, dass er sich weit genug vorbeugen konnte, um die richtige Haltung einzunehmen. Als er beim Aufprall mit über dreihundert Stundenkilometern gegen die Lehne von Angus’ Sitz geschleudert wurde, splitterten die Knochen in seinem Gesicht. Angus’ Sitz gab unter dem Gewicht des Dicken nach und quetschte seinen Körper ein, bis seine Rippen brachen.
    Warmes Blut schoss ihm in die Kehle und blockierte seine Luftröhre. Alle Kabinenlichter gingen aus, und er war seltsam erleichtert, als er seinen Gameboy unter dem Sitz liegen sah. Er konnte nicht atmen und hörte die Leute schreien, aber nur auf einem Ohr, weil das andere voller Blut war. Dann schien sich das Flugzeug zu überschlagen. Seine Füße waren plötzlich über seinem Kopf und seine Mutter gab ein merkwürdig grunzendes Geräusch von sich. Sonnenlicht blitzte auf – vielleicht war der Rumpf auseinandergebrochen. Angus versuchte, es herauszufinden, aber er war wie gelähmt und sein eigenes Blut rann ihm in die Augen. Seine Lider klebten fest und er sah nur noch alle möglichen merkwürdigen Farben und Muster.
    Und das war das Letzte, was er sah.

5
    Montagmorgens war die Stimmung auf dem Campus meist ein wenig gedämpft. Auf den hängenden Schultern der Kinder lasteten die Aufgaben der bevorstehenden Woche und unter ihren Augen zeugten Ringe von den lockeren Zubettgehzeiten des Wochenendes. Cherubs durften die Nacht über wach bleiben, um sich eine ganze Staffel Eishockeyspiele anzusehen; sie durften die Nacht auch durchfeiern, wenn sie wollten, aber wenn sie dann am Montagmorgen zu müde waren, brachte ihnen das Personal kein Mitleid entgegen.
    Draußen wurde es gerade erst hell. Es wehte ein scharfer Wind und gelegentlich schlug ein Hagel roter Beeren von einem Baum in der Nähe gegen die Fenster des Speisesaals. James saß auf seinem üblichen Platz. Auch Dana und die Zwillinge Callum und Connor waren da und blinzelten zumindest mit einem Auge auf den Plasmafernseher an der Wand fünf Meter weiter.
    Normalerweise war der Ton leise gedreht, sodass man nur etwas hören konnte, wenn man direkt daneben saß. Außer es war etwas Interessantes geschehen. Und an diesem Septembermorgen hatten die Nachrichtensprecher ihren großen Tag.
    Auf der einen Seite des geteilten Bildschirms redete ein dunkelhäutiger Korrespondent mit einem Sprecher des FBI, während auf der anderen Seite eine Hubschrauberaufnahme ein Rumpfteil mit dem Logo der Anglo-Irish Airlines zeigte, das auf dem unruhigen Meer schaukelte.
    »... und Sie können bestätigen, dass keiner der dreihundertvierunddreißig Passagiere und elf Besatzungsmitglieder an Bord überlebt hat?«, fragte der Reporter.
    Der FBI-Sprecher hatte eine merkwürdige Stimme, als ob er an einem Heliumballon gesaugt hätte. »Die offizielle Suche ist eingestellt worden. Die Küstenwache und mehrere Schiffe konzentrieren sich jetzt darauf, so viele Trümmerteile wie möglich zu finden, um eine gründliche Untersuchung des Absturzes durchführen zu können.«
    Der Reporter nickte ernsthaft. »Frühere Informationen lassen vermuten, dass die Besatzung ungefähr zehn Minuten bevor der Flieger ins Meer stürzte, eine Explosion gehört hatte. Gibt es schon Hinweise darauf, ob sie durch eine Bombe verursacht wurde?«
    »Ich kann bestätigen, dass man eine Explosion gehört hat, doch bislang hat sich noch keine Terrororganisation zu einem Anschlag bekannt. Im Augenblick arbeitet das FBI eng mit dem Bundesluftfahrtamt und den britischen Behörden zusammen, um die Absturzursache zu finden.«
    »Da morgen der sechste Jahrestag des Anschlags auf das World Trade Center ist, fällt der Verdacht doch mit Sicherheit auf Al Kaida oder eine ähnliche militante Gruppe von Islamisten?«
    Der Sprecher räusperte sich und wiederholte bestimmt: »Momentan können wir nichts ausschließen.«
    James wandte sich vom Bildschirm ab und sah Dana an, die ihm gegenübersaß. »Das

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